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Donnerstag, 30. Januar 2020

Dummheit verdirbt sogar gutes Handwerk (2)

Teil 2)



Und dieser "Trick" funktioniert sogar bei diesem Film: Der Betrachter möge nur einmal viele der Aussagen so stehen lassen, wie sie auch im Film dastehen, und er wird zu verblüffenden Einsichten kommen, die den Machern von "Kleine Germanen" ganz sicher nicht bewußt waren: Daß das, was man Rechten als Ausweis ihrer Bösheit unterschiebt, ziemlich ... wahr ist.

Etwa wenn der Großvater die Enkelin dabei ertappt, wie sie heimlich einen amerikanischen Film ansieht.
"Warum sollen wir keine amerikanischen Filme ansehen?" 
"Weil das Feindpropaganda ist."  
"Und warum siehst Du Dir solche Filme trotzdem an?" 
"Weil sie bunt und lustig sind."
Das macht der Opa auf eine sympathische, nette Weise, gar nicht "fanatisch", sondern so, wie kluge, geschickte, ja liebevolle Verantwortliche es eben machen. Und was sagt der Film gleich dazu? "Von meinem Opa abgerichtet wie ein Hund." Hä? Wo? Ach so, der Film erklärt es ja: Die Großväter sind die viel schlimmeren Täter! Die Opas indoktrinieren, die Opas "verknüpfen auf heimtückische Weise Emotion mit Aussage. Na das ist ja ganz was Neues, pfuh, endlich erkennen wir die Mechanismen des Bösen, "Kleine Germanen" sei Dank.*

Das ist also nun "rechts", ja "rechtsextrem", nun wissen wir es. Dafür haben wir ja Adorno und Marcuse, die uns die Welt ebenfalls so erklären, wie es der Film tut. Und jeden gesunden, auf der ganzen Welt wohl nicht grundlos vorhandenen Archetyp des Kriegers, des Erlösers, des Kämpfers mit dem Übel, mit "Nazi" verbinden. (Warum kämpft nur dann die Linke gegen den neuen Bösen, gegen die "Rechte"? Ist das keine Ersatzmythologie?)

Das ist auch endlich die berühmte Angstpädagogik, nicht wahr, werter Leser? "Abgerichtet wie ein Hund". Aufgewachsen mit Mythen und Schauermärchen, wo das Gute das Böse besiegt wird, das ständig lauert.** Nein, wo das Böse vom Krieger, vom Kämpfer besiegt wird. Im Leben ist es ja ganz anders. Die Kuschelpädagogik zeigt ja, daß wir auch ohne Kampf auskommen. Wir müssen nur die Welt ändern, und endlich "gerechter" machen ... Feinde, die Geister sind, gibt es sowieso nicht. Und Selbstüberwindung brauchen auch nur Nazis für ihre mitternächtlichen Ausländerkreuzigungsfackelumzüge, wo mit Hakenkreuzen tätowierte kräftige Männerarme enthusiasmiert "Heil!" in den Himmel schreien.***

Überhaupt lächerlich wird der Film in Passagen wie jenen, wo er behauptet, daß die Rechten damit arbeiteten, "jederzeit die Katastrophe" zu beschwören. Wer ist es denn, der die ultimative Katastrophe heute verkündet, was heißt verkündet, zum sekündlichen Mahngebot machen will, das jeden Atemzug bestimmen soll? Nicht die linken Klimahysteriker?****

Genau, so ist es uns allen ergangen, wir erinnern uns nur nicht immer. Deshalb sind wir ja alle so rechts, quasi mit den Genen, wie Habermas und Adorno behaupteten: Wir sind allesamt ab ovo Nazis. Und wenn wir nicht spurten und die Hacken bei Befehlsempfang zusammenschlugen, wurden wir verdroschen, daß der Hosenboden quietschte, weshalb wir ja alle so seelische Krüppel durch rechte Väter-, nein, Opanazis sind. (Was man übrigens den Kindern in den Schulen tatsächlich so erzählt, der VdZ hat es bei seinen Kindern erlebt. Weshalb er heutige Lehrer für Verbrecher hält, die mögen mit dieser Standesschuld nur endlich leben.)

Ach so? Nicht ziemlich wahr, auch, ja gerade für Linke? Weil genau die Strategie von Propaganda enthüllend, bunt und lustig zu sein, um so Botschaften einzuschleusen, die man erst gar nicht bemerkt. Denn dann Prost-Mahlzeit bei jedem zweiten Hollywood-Film, in dem Mark Wahlberg Muslime abmurkst, um amerikanische Demokratie zu verteidigen, oder Sylvester Stallone böse Kommunisten zu Hunderten schlachtet. Oder wie in "Top Gun" einen nicht einmal irgendwie verhüllten Propagandafilm konsumiert, den das US-Verteidigungsministerium mitfinanzierte (und es ist beileibe nicht der einzige, wo das stattfand), mit dem kalkulierten und eingetretenen Effekt, daß die Bewerbungszahlen für Kampfpiloten in die Höhe schnellten.


 Morgen Teil 3)



*Übrigens ist die heutige Jugend in allererster Linie gar nicht so sehr vom "Väterschwund" geprägt, sondern - sie haben alle keine Großväter! Das betrifft auch den VdZ, der nie einen Großvater kannte, weil alle im Krieg gefallen waren.

**Den leider auch in der Kirche auch so verbreiteten, irrationalen "Anti-Fa-Geistern" ist ganz gewiß nicht klar, daß über die Ausrottung der Mythen der Grundarchetyp der Erlösung durch Christus - als Grunderfahrung des Menschen auf der ganzen Welt, die nur das Christentum durch die Person Jesus Christus real bewältigen kann - wurzellos in der Luft hängt (also die Natur zur Übernatur ist), und schon alleine deshalb für die heutige Jugend so bedeutungslos wurde, wie er es ist. Ohne diese über Mythen und Märchen und Sagen erfahrbare Grunderfahrung (die ohne sprachlichen Ausdruck dumpf und amorph bleibt, und notwendig irgendwelche Ersatzziele sucht, wie z. B. die heutige Klimabewegung beweist) findet das Christentum gar nicht mehr den Boden, auf dem es die Lösung, die Er-lösung verkünden bzw. als Samen zum Schöpferischen hin aussäen könnte.

***Damit wir uns richtig verstehen: Der VdZ kennt auch solche Erscheinungen. Er kennt Ideologen aller Couleur. Auch rechte. Unangenehme Zeitgenossen darunter. Als Gefahr für die Zeit - weil verheerend in der Wirkung auf das Seelenheil der Menschen - sieht er aber die Linken, die unsichtbare, aber umso wirksamere weil immanentisierte und verheimlichte Hakenkreuzarmbinden tragen. 

****Im übrigen ist die Neigung zu "Katastrophenpanik" zutiefst im Wesen des (erbsündlich gefallenen) Menschen verankert, also ebenfalls "archetypisch". Der jeden Augenblick vor dem nicht wißbaren, aber gewissen Ende der Welt steht, der sich jederzeit im apokalyptischen Kampf mit dem Bösen weiß, der sich immer und in jedem Augenblick vor dem Gericht am Ende der Welt stehen sieht. Der sich über dem Abgrund des Nichts weiß, das nur durch das Gute = das Heilige überwindbar ist, weil nur das Heilige überhaupt im Dasein hält.