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Mittwoch, 19. Mai 2021

Und es begab sich, daß sich ein Markt gebildet hatte (1)

Eigentlich könnte man meinen, es sei nur ein kleines, eher unbedeutendes Ereignis, das zum Anlaß zu einer Gedankenlawine wurde. Konkret geht es um die bevorstehende Schließung der LKW- und Motorenproduktion von MAN im Werk Steyr (Oberösterreich). Der ehedem deutsche Vorzeigekonzern "München - Augsburg - Nürnberg" (MAN), der heute ein Teil des VW-Konzerns ist, ist durch die weltweite und bereits weit fortgeschrittene Struktur- und Marktbereinigung des LKW-Sektors - weg von Verbrennungs-, hin zu Elektro-Mobilität - eigenen Aussagen nach so unter Ertragsdruck gekommen, daß er die Produktionsstätte in dieser Stadt verläßt. 

Einer einst sehr reichen Stadt, die vom Gewerbefleiß der Bürger lebte, wovon ein viel zu wenig bekanntes weil großartig erhaltenes großes gotisch-barockes Zentrum Kunde gibt, weil Steyr über Jahrhunderte der oder einer der wichtigsten Eisen- und somit Industrieorte Mitteleuropas gewesen ist. In dem schon bei den ersten Kreuzzügen des 12. Jahrhunderts viele deutsche Ritter und Fürsten Halt gemacht haben, um ihre Waffen und Ausrüstungen schmieden zu lassen. 

Nun steht diese Stadt vor einem schweren Schlag, denn mit den 3.500 wackelnden Arbeitsplätzen steht ein Viertel der Stadtbevölkerung vor Identitätsverlust und wirtschaftlicher Auslöschung. Die auch Sozialgelder - völlig anders als eine historisch immer dagewesene Hilfe durch das soziale Umfeld, und natürlich total anders, als das der Lüge verpflichtete Phantasiediktat der aufgeklärten Sozialbumser behauptet - in Wahrheit nicht nur nicht beheben können, sondern sogar noch vertiefen. Weil der Sozialstaat in Wahrheit überhaupt niemandem hilft, sondern jedes Elend vertieft, verbreitert, prolongiert und die wahren Zusammenhänge in andere Umfelder trägt, und die Rodungsstümpfe der Seinswunden bis zur Unkenntlichkeit verwischt.*

Nun hat sich der Talk im Hangar 7 bei Servus TV am 11. April d. J. darum angenommen. Und produziert außer Gerede nichts, das der Aufmerksamkeit wert wäre. Würde da nicht der Moderator und Spezialist für Socken, in Wahrheit für jenen kindischen Protest, der meint sich über irgendein Protestmanifest inmitten eines Theaters bürgerlich-dezenten, anständigen Benehmens als besonderes Individuum bemerkbar machen zu müssen, Michael Fleischhacker, den Äußerungen des Gewerkschafters mit einem seltsamen Widerspruch begegnen. Denn als der (wie am Fettgehalt des massigen Körpers erkennbar) gestandene Vertreter von Arbeiterinteressen von "Hilfsprogrammen" spricht, die das kommende Elend auffangen "müssen", wirft der Moderator ein, daß das eine "Wettbewerbsverzerrung" und deshalb im Interesse eines freien Marktes abzulehnen sei. Worauf sich im VdZ spontan eine Frage auftat: 

Was für ein freier Markt aber ist das?

QR Talk im Hangar 7
Wo, bitte schön, findet sich am gesamten Fahrzeugsektor noch ein freier Markt? - denn längst wird auch der Warentransport durch E-LKW abzuwickeln als unmittelbar vor uns liegendes Ziel angesehen - haben wir es vielmehr mit der Situation zu tun, daß durch Steuergelder Märkte willkürlich geschaffen worden sind. Denen eines aber fehlt, was einen Markt ausmacht: Die Freiheit. Es sind vielmehr ideologisch geformte Mißbildungen aus künstlicher Nachfrage und künstlich geschaffenem Angebot. Das mit enormen Summen zu einer Mißbildung wird, die den Namen Markt nicht mehr verdient.**

Vielmehr ist die Fahrzeugwirtschaft - einst im gesamten Westen Flaggschiff der Ökonomie, Haupttriebmotor und Hauptquelle für Arbeit und Wohlstand - ruiniert. Weltweit. Und sie ist ruiniert durch die Politik. Die fern jeder Verantwortungsrückkoppelung sich den kaum faßbaren Luxus einer "Klimarettung" leisten zu können glaubt. Der - vollkommen sinnlos, denn das Weltklima gehört Gott und entzieht sich dem menschlichen Zugriff***.

Niemand hat E-Autos je gebraucht, weder als LKW, noch als PKW. Niemand hat sie je gewollt. Niemand hat sie deshalb entwickelt, und niemand hat sie produziert, sieht man von dieser kleinen Nische ab, wo ein E-Auto eben Sinn hat. Aber das sind ganz ganz kleine und wenige Bereiche. Sie sind in jeder Hinsicht unsinnig, unvernünftig und sogar absurd (nimmt man etwa das Thema "Ersparnis von Kohlendioxyden"). Sie sind vor allem aber volkswirtschaftlich gesehen ein Verbrechen, weil sie eine ungeheure Vergeudung von Ressourcen einerseits sind, und zwar sowohl an Material und Materiellem, wie an Personellem. Weil sie dermaßen ineffizient sind, daß sie die Arbeit der Bevölkerung auf das Niveau von Steinzeitmenschen zurückwerfen. 

Was sich im Wohlstandsniveau der westlichen Länder sehr bald bemerken wird, denn eine derartige niedrige Energieeffizienz kann sich auf Dauer kein Volk leisten: Es ist buchstäblich so, daß die Menschen den Irrsinn der "grünen Energie" vom Munde absparen werden müssen.
Spätestens dann, wenn die Schuldenwirtschaft - der derzeit freilich alle Türen und Tore aufgerissen worden sind: Der VdZ behautpet, daß Corona der Politik die Chance vermittelte, die nationalen Schulden jeweils auf das Doppelte aufzublasen. Naja, und dann? Dann ... ist weit weit in der Zukunft. Bis dorthin freilich darf sich nichts ändern. Und daß sich nichts ändern wird, dafür sorgen unter anderem die E-Autos.

Wir haben es hier mir der sogenannten Political Economy, der Politökonomie zu tun. Mit jener Verquickung von Politik und Wirtschaft, das heißt: Geldwirtschaft, die sich seit vielen Jahrzehnten herausgebildet hat. Und der von diesen beiden etablierten sogenannten "Elite", die sie sich halten wie Schahs ihre Pudelzucht. Als dichte Verfilzung von Ökonomie, (Pseudo-)Wissenschaft und Politik, in der sich die Politik die ihr genehme Wirtschaft "hält", diese dafür mit ausreichend formellem "Wohlstand" antwortet. Und vor allem natürlich mit einem, mit ... Geld.

Morgen Teil 2) Der stinkende Filz der Politökonomie

*Es gehört zu einem der Dinge, die das heutige Denken nicht mehr erfassen kann, weil die Kategorien verdunstet sind. Sonst wäre es nur eine Frage der Zeit, bis die auch ökonomisch erfaßbaren Schäden, die der Sozialstaat gerade im Sozialen angerichtet hat, offenbar gemacht würden. Als Teil von Versuchen, diese zu beheben, weil der Leidensdruck unerträglich geworden ist. Stattdessen aber wird dieser Schmerz so umgelenkt, daß falsche Ursachen- und Wirkfelder adressiert werden. Was nicht nur nicht mehr bemerkt werden kann, sondern zu einer Verstärkung der Gesamtsumme der Leiden führt. Weil Ersatzgründe für eine Schmerzenslast nächste und von ihnen selbst initiierte eigene Leiden nach sich ziehen. Schon das läßt ahnen, auf welchen Zustand des Leidens fast weltweit bereits die Menschheit zusteuert.

**Und wir reden hier von so vielen Milliarden, daß wir weltweit längst in Billionen denken sollten, könnten wir das überhaupt, was ja das Problem teilweise schon selbst ist: Die Möglichkeit mit Beträgen umzugehen, die sich niemand mehr vorstellen kann.

***Es ist vielmehr - zu dieser Sichtweise kommt der VdZ mehr und mehr - zwar sehr wohl mit dem Menschen rückgekoppelt, aber auf völlig andere Weise, als der absurde sogenannte "Wissenschaftsbetrieb" zu dieser Frage sagt. Er hängt mit gesamtkosmischen Vorgängen zusammen, und darin ist er Ausdruck der persönlichen Moral (wenn man schon diesen Begriff will) der Menschen. Und zwar jedes einzelnen Menschen. Wir werden diese sehr "Hildegardische, geozentrische Sichtweise" hier noch recht eindringlich vorstellen. Mit physikalischen Maßnahmen jedenfalls ist hier kein Blumentopf zu gewinnen, um das mal vorwegzunehmen, im Gegenteil, das wird die Angelegenheit nur noch schlimmer machen.


*130421*