Es ist NICHT die Abgleichung über Rationalismus, wie die alle tun und behaupten. (Wenn ich das schon lese, wie die sich selbst bewerben: "Selbst denken" usw. usf.) Das ist alles die Irreführung der Menschen über die Aufklärung! Die wiederum ein Gnostizismus ist, Gnostik: Über "richtiges Denken" kann ich mich gewissermaßen erlösen. Und ich bin erlöst, wenn ich das Richtige WEISZ.
Dieses Wissen kann ich mir wiederum selbst aneignen. Da brauche ich keine Kirche! Da brauche ich genau diese direkte Anbindung an Christus IM GLAUBEN nicht. In der es AUF DEN GLAUBEN ankommt, als jene innere Haltung, in der ich auf Gott hin ausgerichtet bin. Und damit fehlt mir das positive Bild, das Seinsbild! Und gegen DAS muß alles gehen!
Und das geht nur bei Gestaltannäherung (wie auch Gestalt - über die Sinne eingelassen - in der Nachahmung überhaupt die Grundlage aller Bewegung ist: Man löst eine Vollgestalt ab, und handelt danach. Du greifst nicht nach einem Glas, und aktivierst einen Muskel nach dem anderen etc. Sondern Du gehst von einem Gesamtbild aus! Das formst Du in Dir, und das vollziehst Du dann auch.
Also hängt alles von persönlicher Anbindung ab (die im Vertrauen die Gestaltübernahme möglich macht). In der Verbindlichkeit, weil ich damit dem anderen etwas schulde, wird das verkittet. Wenn man sagt, daß der Mensch ein "soziales Wesen" ist, dann tut man heute so als ginge es darum, daß da ein paar Leute rumstehen um einen. Das ist natürlich Unsinn! Vielmehr bedeutet das, daß ich in meinem Weltsein nur MITMENSCH sein kann, also die anderen Menschen für mich selbst unverzichtbar benötige. Um dann auch erkennen zu können, weil ich die Hierarchie des eigenen Denkens (als Ordnen der Welt, wie sie mir begegnet) übernehmen muß.
Ohne diese hierarchische Ordnung geht gar nix, und im Verhältnis zu Jesus zeigt sich das exemplarisch. Es ist das eigentlich SOZIALE. Ich finde das erstens im Verhältnis ZU JEDEM anderen Menschen wieder, und dann ist es zweitens das, was mich in meinem Selbstkonstituieren, ganz am Anfang, kennzeichnet: Im Verhältnis zu den Eltern, wo es mich in meinen Grundlagen formt, und dann im Verhältnis von Mann zu Frau. Ohne solche Hierarchie - Mann gegen Gott und Welt, Frau gegen Mann - kann sich der Mensch gar nicht konstituieren. Natürlich auch umgekehrt, aber auf andere Weise: Der (in gewisser Weise) "Obere" BRAUCHT den "unteren", weil er sonst gar nicht "der Obere" sein kann. Sein, nicht so tun als ob, und nicht behaupten. Das ist nur dafür, wenn dieses Netz des Selbstverständlichen reißt, um es eventuell zu flicken. Aber herstellen kann man es durch Behauptung ohnehin nicht.
(Das ist einer der Irrtümer des Faschistischen, oder des "Moralismus" als Voluntarismus, also durch Willen ein Gerüst aufbauen, das dann Welt sein soll.)
In dieser Zueinanderbindung erfahren sich aber alle als unverzichtbar und gebraucht. Die Hierarchie ist ontologisch, nicht einfach faktisch. Aber das Herz, das ontologisch "wichtiger" ist als die Niere, kann nicht sagen: Ich brauche Dich nicht, Niere, verschwinde. Es kann die Niere auch nicht in deren Wesen unterdrücken, im Gegenteil, es ist sogar die Aufgabe des Herzens, der Niere alles zuzuarbeiten, damit diese optimal arbeiten kann.
Ein Leib, sagt Paulus deshalb von der Kirche (als Gesamtheit der Schöpfung und Welt), mit vielen Gliedern, einer Hierarchie, aber alle braucht es. Und das Brauchen erlebe ich erst, wenn ich verpflichtet bin! Also Verbindlichkeit habe, sodaß alle darauf schauen, daß jeder seine Aufgabe auch erfüllt, weil sonst alle darunter leiden.