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Montag, 24. Mai 2021

Nun geht es ans Stabilisieren

Zu dem, was wir in den Beiträgen von vor zehn Jahren durch Leser R aufmerksam gemacht wurden, ist an Aktualitätsverweisen nichts hinzuzufügen. Gerade wenn man die Beiträge der letzten Wochen ansieht, die hier zu lesen standen, wird dem Leser vielleicht deutlich, wie sehr dieses Blog einer Enzyklopädie gleichkommt. In der Stück für Stück eines Gesamtpanoramas aufgedeckt wird, das der VdZ zwar selbst noch nicht in allen Einzelheiten kennt, das aber mit dem, was die Arbeit des Künstlers als Seher eigentlich ausmacht, exakt erklärt ist. 

Denn gefragt, was ein Werk ausmacht, läßt sich nur antworten "Der Termin", oder "Sich hinsetzen". Alles andere ist ein Entdeckungsprozeß, der den Künstler nicht weniger überrascht wie das Publikum. Beide entdecken etwas, das bereits da ist. Das Publikum, sonst könnte es gar nichts erkennen, der Künstler, sonst könnte er nichts schaffen.

Aber ihn zeichnet noch etwas aus, und das ist sein eigentliches Lebenswerk: Er, in dem sich alles auf einer abstrakten Ebene abspielt, was auch der Bürger - alle sind Teil eines gleichen Gesamten, und als solche stehen sie in quasi gleichen Wechselwirkungs-Archetypen - spürt und erlebt, aber konkret, in Dingen, in Alltagsereignissen und so weiter. Der Künstler nun muß lebensnotwendig diese Abstrakta klären, und das heißt, er muß sich analog zum Asketen von sich selbst distanzieren, um alles, was ihm unterkommt und er am eigenen Leib erfährt letztlich in ein großes Ganzes einordnen zu können. Nichts in ihm darf mit der Zeit noch widersprüchlich sein, alles Teilhafte muß aber vor allem in ein Insgesamt passen, das stimmig, harmonisch und widerspruchsfrei ist. (Wir werden darüber noch handeln, dieses Thema ist von enormer Wichtigkeit, Aussagen die gesamte Schöpfung und Welt betreffend.)

Heute geht es um das Revolutionäre und spezielle Bedingungen, um die auch die Macher der "Neuen Weltordnung" wissen. Und um eine solche bemühen sich nicht weniger, und von VerschwörungsTHEORETIKERN unterscheidet sie, daß sie keine Theorien schwingen, sondern ihre Verschwörung in die Praxis umsetzen, und auch ganz offen davon sprechen.

Was brauchen solche Revolutionäre, denn um solche handelt es sich? (Wer "Reformen" will, schafft nämlich keine neue Ordnung, sondern er will im Gegenteil, daß die alte wieder stärker in die Realität komme. Revolutionäre hingegen wollen wirklich eine neue (ontische) Ordnung. Sie sind also Rebellen "Wider die Götter", wie Peter L. Bernstein sein Buch über Risiko und Risikomanagement betitelt. Wobei leider der Titel das Beste am Buch ist. 

Dabei ist das Thema hoch interessant! Denn es betrifft die Impfpanik, die unsere Länder befallen hat. Und hat vor allem mit einem stillen Paradigmenwechsel in der Naturwissenschaft zu tun. Der über die Verlagerung von Ereignissen (ausgehend von der Quantenmechanik, die nur noch statistische Aussagen zu machen vermag, die aber dann, in Bildsprache umgesetzt - und anders läßt sich für die meisten Menschen kein allgemeinverständlicher Satz darüber bilden - plötzlich zu Dingen werden, die es tatsächlich zu "geben" scheint. 

Genau diese Krankheit, die Rosmini bereits vor hundertfünfzig Jahren als DIE große Gefahr der neuen Wissenschaft erkennt - daß nämlich geistige Ideen zu konkreten Dingen gemacht werden, als "gäbe es sie" (man denke nur an "Klima") hat uns in den letzten hundert Jahren befallen, und mittlerweile ist sie bei den breiten Bevölkerungsschichten insofern angelangt, als sie an diese weitergegeben werden, und von ihr wie "handfeste Information" behandelt werden. 

Es geht um die Scheinsicherheit, um die falsche Sicherheit, die aus dem Hochrechnen von Ereignissen, über deren Ursache-Wirkungs-Beziehungen man sonst aber nichts oder viel zu wenig weiß, entsteht. Während man Wahrscheinlichkeiten nur auf völlige (!) Kenntnis der Entstehungsbedingungen von Ereignissen aufsetzen dürfte. 

Dennoch wird heute über die gesamte Naturwissenschaft verbreitet und in einem ungeheuren Ausmaß weiter auf Wahrscheinlichkeiten ("p-Werte") aufgebaut. So gelangt man aber zu völlig falschen - und zwar wirklich falschen, nicht graduell verschobenen, um einen Faktor korrigierbaren (nach dem Motto "na liegen wir halt um fünf Prozent daneben, aber das ist nicht weiter schlimm"; nein, das Ereignis selbst ist falsch!) - Prognosen und Aussagen über die Welt. So wird Zug um Zug die Wissenschaft selbst irrelevant. Nicht "etwas daneben", sondern irrelevant.

Das ist aber für diesen Beitrag nicht unwesentlich, denn hier geht es um die Eliten. Und darum, welche Rolle sie bei Revolutionen spielen. Und wie man sie deshalb in den Griff bekommen und beherrschen muß. Was geht! 

Am 15. April des Jahres 2011 stand an dieser Stelle unter dem Titel Hinaufbefördern, um wegzubefördern also Folgendes zu lesen:

Bleibt man auf rein phänomenologischer Ebene, so ist auf die Analysen von Eric Hoffer über den "Fanatiker" bezogen, festzustellen, daß keine Revolution, kein Umbruch je möglich war, der nicht auf der breiten Basis der Intellektuellen - Dichter, Priester, Philosophen, Lehrer, Wissenschaftler, etc. - ruhte. Ausnahmslos jede Revolution war zuvor von den kritischen Analysen der Intellektuellenschichte vorbereitet worden, und kein folgendes Regime hat sich gehalten, die es sich nicht mit diesen gutgestellt, diese integriert hat.

Es geht vereinfacht um die Stellung und Schaffung einer Elite. Wobei hier der Begriff nur auf die faktische gesellschaftliche Stellung, nicht auf absolute Inhalte und Qualitäten bezogen, also rein funktional eingesetzt ist.

Ein System, das sich also stabilisieren möchte, das stabil bleiben möchte, ist vor allem daran zu erkennen, daß es sich Eliten schafft. Und dies geschieht durch - die Streuung von Titeln. Und sei es, daß die Anforderungen (im Schulwesen deutlich zu bemerken) gesenkt, die Zugänge erleichtert werden. Es geht um die gesellschaftliche Stellung, die ja immer auf die Vergangenheit (und die Bewertung des Titels zu jener Zeit, auf den Ursprung des Titels also) bezogen ist.

Nur unter diesem Aspekt könnte die "Akademisierung" der Bevölkerung gesehen werden. Verankert ein Regime die Intellektuellen (rechtzeitig), entzieht es Veränderungen den Boden. Wer einmal verankert ist zeigt ohnzweifelhaft konservative, konservierende Tendenz. Nur nicht anerkannte "Männer des Wortes" bereiten den geistigen Boden, auf dem Machtumbrüche passieren - von "Männern der Tat," nie solchen des Wortes, das für diese Taten viel zu hinderlich wäre. Ein Mann der Tat, ein Regierender, oder ein Usurpator, kann nur Erfolg haben, wenn er das vertritt, was im Volk - geprägt von den Intellektuellen - gedacht wird.

Die "Hebung der Akademikerquote" in Österreich wie in der EU ist also eine Korrumpierung der Intellektuellenschichte, ist eine systematisierte Verweigerung der reflektierenden Grundanalyse einer Gesellschaft. Tiefergehende Erneuerung wird völlig unwahrscheinlich. Denn solche Analyse kann nur von Außenstehenden geleistet werden. Integriert ein System diese Analytiker, und sie tut es vor allem durch Anerkennung, werden sie zu Systemstützen. Dies betrifft auch und vor allem die Kunst, in einem ausgebauten Subventionsmechanismus zum Beispiel, die durch diese Integration blind wird.

"Umoveatur ut amoveatur" - Hinaufbefördern, um wegzubefördern.



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