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Freitag, 15. September 2017

Was lineares Denken anrichtet (1)

Es ist der erste Artikel, der sich des Themas umfassender annimmt, den der VdZ auf EIKE jüngst las, und das angesprochene Problem näher zu untersuchen wirkt umso vielversprechender, als es einen Verdacht bestärkt, den er schon lange hegt: Windräder verlangsamen die Windgeschwindigkeit. Damit haben sie direkte Auswirkungen auf das Kleinklima einer Landschaft, die noch gar nicht absehbar sind. Insbesonders für Deutschland könnte das seine Auswirkungen haben, nicht nur das jeweilige lokale Klima betreffend. Schon jetzt wird beobachtet, daß Seewinde durch die Offshore-Windparks deutlich weniger weit ins Land hinein wirksam sind. Aber auch technisch kann es lustig werden: die meisten Windräder arbeiten im Durchschnitt heute an der unteren Grenze jener Windstärken, die so ein Rad überhaupt erst Strom produzieren lassen. 


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Der Mensch kann nur linear, nacheinander rational-mathematisch denken. Alles was darüber hinausgeht wird nur der Anschauung, dem ganzheitlichen Erfassen zugängig. Das trifft im Grunde auf alles, buchstäblich auf alles zu, was als "Phänomen" in der Welt existiert: Es sind komplexe Systeme, das heißt, daß sie in ihrer Gesamtheit nicht vorhersagbar sind, zum einen, und zum anderen daß Ursachen und Wirkungen in keinem direkten Verhältnis stehen. Kleine Ursachen können über komplexe Wechselwirkungen große Wirkungen haben, und umgekehrt. 


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Erst vor kurzem war dem VdZ bei einer Zugreise aufgefallen, daß das weite Feld im Westen von Sopron/Ödenburg von österreichischer Seite her durch zwei erst jüngst errichteten Ensembles von Windrädern umsäumt wird. Nun ist es so, daß Sopron in einer Übergangszone zweier Klimata liegt: dem Meeresklima Westeuropas, und dem Kontinentalklima im Osten. Als der VdZ diese kleingeographische Situation aus dem Zugfenster sah, schien sie etwas auszusagen. Das vielleicht mit einer Beobachtung zu tun hat, die er im heurigen Sommer machte. 

Die von einem anderen Umstand weiter beleuchtet wird: IN den letzten beiden Jahren hat man die gesamte Innenstadt Soprons neugestaltet. Die alte Mischung aus Kopfsteinpflaster und Asphalt, unterbrochen von kleinen Wiesenflächen auf "natürlichem Grund", hat man entfernt, und über den gesamten, gar nicht kleinen Bereich Klinkerziegel all Bodenbelag verlegt, nur unterbrochen von einigen Beeten und Rasenflächen (und jeder Menge frisch gesetzter Bäume), die alle aber in einer "Beetsituation" stehen, also kaum noch Kontakt zum gewachsenen Grund haben. 

So schön das aussieht, hat es bewirkt, was der VdZ befürchtete: Die Ziegel heizen sich unter Sonnenbestrahlung enorm auf. Wenn man heute den Eindruck gewinnen könnte, die Straßencafés böten den Eindruck südlicher Gefilde, so täuscht das nicht: Es ist wie diesen Sommer zu erfahren war eindeutig wärmer in der Innenstadt geworden. Man merkt Zusammenhänge mit dem Straßenbelag besonders in den Randzonen, wo das Ziegelpflaster in Asphaltdecke übergeht: Augenblicklich wird es kühler. Der Asphalt speichert deutlich weniger Wärme als die Ziegel. 

Seit zehn Jahren wohnt der VdZ in Sopron/Ödenburg. Aber noch nie sind ihm derartig heftige Gewitter wie in diesem Sommer 2017 aufgefallen. Wo der Himmel über Sopron abends oder nachts, als es zu diesen Gewittern kam - nicht oft, aber heftig - manchmal regelrecht zu explodieren schien.

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Es ist aus Erfahrung bekannt, daß örtliche Bebauung die Lufttemperatur in Städten, ja deren Kleinklima verändert. Schon die Errichtung neuer Siedlungen, oder gar der Bau von Hochhäusern, kann augenblicklich die Lage verändern. Plötzlich wird es tatsächlich wärmer, denn die Luft wird nun schlechter abgeführt. Dazu kommt die Rolle der Bodenversiegelung, die je nach Art und Material ihre Auswirkungen auf ein städtisches Kleinklima hat. Insbesonders der Ausbau der Vorstädte wachsender Städte - wie es in Wien laufend passiert, das stark wächst - muß deshalb seine Auswirkungen haben. Und zwar vor allem auf die alten Innenstädte. 

Wer wie vom Zug aus in der Westeinfahrt von Sopron möglich die Topographie dieser Städte überblickt, kann sich des Verdachts nicht erwehren, daß hier mit den entscheidenden Klimafaktoren schlichtweg nicht gerechnet wird. Die immer klein sind und in einem direkten, nachvollziehbaren, erfahrbaren Zusammenhang stehen. Gerade Sopron, das im Volksmund ein "Windloch" genannt wird, weil sich hier die Alpenlandschaft zusammenfaßt und über die letzten nennenswerten Hügel in die ungarische Puszta übergeht, die Kisalföld, erlebt also nun größere Auswirkungen, als man wohl gemeint haben mag. 

Aus vielen solcher Kleinsituationen (die sich in immer dichter bebauten Gebieten - die Siedlungstätigkeiten der Welt haben sich in den letzten Jahrzehnten dramatisch konzentriert: Heute leben bereits über 50 Prozent der Weltbevölkerung sogar in Megastädten - weltweit sehr ähneln) deshalb in statistischer Mittelung auf "Weltklima" zu schließen ist schlichtweg dumm. Sie haben immer nur regionale, lokale Relevanz. Die Aussage solcher Meßwerte sind also nur lokal von Bedeutung, auf das Ganze läßt sich damit nicht schließen. Selbst die (aufsummierte) Häufung von lokalen Gewittern oder Niederschlägen sagt nichts über das Insgesamt der Welt. Denn das Klima ist ein komplexes, "chaotisch" genanntes System.


Morgen Teil 2) Fortführung der Gedankensplitter






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