Wie aber kann es sein, daß etwas, das
wir als Befreiung glauben, uns in Wahrheit direkt in die Unfreiheit
führt? Es hat zu tun mit dem Wesen des Menschen. In der sexuellen
Befreiung (sexual liberation) wird der Mensch auf seine Körperlichkeit
zurückgeworfen, er wird ermuntert, seine Herrschaft des Geistes, das ihn
zu einem Vernunftwesen macht, zurückzuziehen und sich den rein
körperlichen Begierden und Anwegungen auszuliefern. Diese sind aber
keineswegs, wie heute als "Bildungsgut" kolportiert wird, aus sich
heraus auf eine gedeihliche Entwicklung ausgerichtet, zumindest nicht
beim Menschen. Denn diesem fehlt der tierische Instinkt (auch wenn es
auch bei Tieren zu Ungewichtungen, zu Perversionen, zu Festnagelungen an
Teilinstinkte kommen kann), in dem das Tier mit schlafwandlerischer
Sicherheit nur das tut, was seinem Ganzen dient.
Der
Mensch ist aber im Geist zentriert. (Der freilich mehr ist als
Verstand; er ist der gesittlichte Verstand, gewissermaßen, der über
Haltungen, die der Mensch annehmen, lernen muß mehr und mehr zu
Haltungen des "für ihn Richtigen" führt, also der Wahrheit bedarf: Geist ist an sich ein Ausfluß der Verankerung im logos, also in Gott. Und das kann nur konkret - in einer Haltung des Kultes - sein.)
Dieser aber ist nicht ein "Hinzukommendes", das wie ein Luftballon über
einer in sich immer richtigen Körperlichkeit hängt, sondern beides ist
ineinander verhangen, mit dem Primat des Geistes als führender Instanz.
Anders als das Tier kann sich also der Mensch verfehlen. Sich selbst
verfehlen! Er kann Falsches entscheiden, falsch handeln. Um das
möglichst zu vermeiden, hat er die Vernunft.
Blendet
er diese aus, so läßt er sich keineswegs auf eine "gesündere,
richtigere" Grundlage fallen, sondern er gibt nur die Selbststeuerung
auf und macht sich zum Produkt zufällig eintreffender Anregungen. Diese
führen dazu, daß er sich immer leichter in Teilbefriedigungen stürzen
läßt, die aber nicht mehr in ein gedeihliches, gelungenes Insgesamt
eingebettet, also auf sein Gesamtziel (Geist) ausgerichtet sind. Er wird
zur unförmig ausgebeulten Hose, sozusagen, in der Teilantriebe das
Ganze deformieren und das Gesamtziel verfehlen lassen, weil davon
wegziehen.
Was
natürlich nicht wirklich funktioniert; ein Mensch der nicht auf sein
Ziel hingesteuert wird, wird die Unerfülltheit, in der jede seiner
Zellen steckt, denen "das Entscheidende fehlt", in anderer Form zu
beheben suchen. Seine geistige Landschaft trägt alle Merkmale von
"Ersatzgebieten", Fanatismen gar, die dem zentralen Ich vorgaukeln,
geistgesteuert zu sein. Diese Sichtweise, die sich heute fast
flächendeckend ausgebreitet hat, ist eine um 200 Jahre später
eingetretene Erfüllung von Weltanschauungen, die direkt auf die
französische Aufklärung, allen voran J. J. Rousseau, zuzuschreiben sind. Der
heutige Mensch ist deshalb der Nachvollzug eines Prototyps, wie ihn
Rousseau vorgezeichnet hat.
Die
"sexuelle Befreiung" - also der Rückschritt auf sexuelle Begierden und
momentane Anwegungen - hat den Menschen dazu verführt, sich diesen
momentanen Anwegungen auszuliefern. Er braucht immer mehr geistige
Kraft, sie einzufangen, was ihm immer schwerer möglich wird, je länger
er daran gewöhnt ist bzw. je weniger er gewöhnt ist, sie in seinen Geist
einzuhegen, also ihre Erfüllung der Vernunft zu unterwerfen. Damit wird
er über willkürlich gesetzte Impulse steuerbar! Er bleibt in sich
gefangen, wird also unfrei und verbeißt sich wie ein waidwundes Tier in
seine Leidenschaften. Jedes höhere Kulturleben erstirbt damit.
Diese
Gefangenheit ist für manche Interessengruppen aber gewollt. Denn wer
eine Kultur der Vernunft beraubt, wer sie ihren Leidenschaften
ausliefert, kann sie immer leichter beherrschen. Die Menschen sind bald
nur noch damit beschäftigt, ihre Antriebe zu befriedigen, und nicht
mehr, ihr Leben vernünftig zu gestalten. Ja sie empfinden immer mehr
jeden Menschen, jeden Verweis auf den Geist, als schwer störendes, ihre
Erfüllung behindernden Umstand, den es zu beseitigen gilt. Ihr ganzer
Lebensinhalt verlagert sich auf die Erfüllung der immer wieder
aufbrechenden weil angereizten Begierden, während die eigentlichen
Gebiete des Menschseins - die nur im Geist liegen, die vom Geist nur
ausgehen können, nichts sonst vermag den Menschen zu ordnen - immer mehr
vernachlässigt werden. Hier haben wir auch das Hauptmotiv jener
erwähnten Interessengruppen.
Denn
so wird der Mensch der wirklich führenden, sein Leben bestimmenden
Aufgaben beraubt, und orientiert sich mehr und mehr an fremden
Interessen, verliert also seine Freiheit und vor allem die Macht, sein
Leben maßgeblich zu bestimmen. Das führt zu Situationen wie heute, wo
ein winziges Randproblem ("gay-marriage" - Ehe für Homosexuelle) zu
einem Hauptkriterium des Denkens und Wollens wird, obwohl es mit dem
Lebensvollzug des Einzelnen nichts zu tun hat. Dieser Lebensvollzug aber
wird gar verhindert. Eine dauerhafte, geglückte Ehe und Familie
auszubauen wird heute den Menschen immer unmöglicher, weil sie gar nicht
mehr wissen, worauf es dabei ankommt. Eine "sexuell befreite" Kultur
fällt also in sich zusammen, weil es ihr eben an Kultur fehlt. An der
institutionalisierten Anleite zu einem (wenigstens weithin) geglückten
Leben. Die Sexualität ist also der Schlüssel zu Geglücktheit wie zu
Verlorenheit in Unfreiheit, denn sie ist (im Eros dargelegt) eine den
ganzen Menschen umgreifende, ja in gewisser Hinsicht seine elementarste
Lebenskraft.
Es
ist also wieder an der Zeit, einen der neuesten Videobeiträge von E. Michael
Jones hier zu bringen, der diese Themen in neuer Weise zusammenfaßt. Es gelingt ihm immer besser, die Dinge zusammenzudenken, sodaß er sich mehr und mehr zu einer Hauptbotschaft formiert. Er
ist diesen Zusammenhängen nun schon Jahrzehnte nachgegangen und versucht zu zeigen,
worauf er gestoßen ist. Etwa wie die sexuelle Befreiung ein gezielt eingesetztes Mittel der
Politik und der mit ihr verbundenen Interessengruppen war und ist. Will
der Mensch seine Freiheit (die eine Befähigung ist, im Augenblick
sachlich gerecht zu handeln; das was man als Tugend bezeichnet)
wiedererlangen muß er sich von dieser Befreiung befreien, die ihn
nämlich nur in Ketten legt. In die Ketten seiner Leidenschaften, denen
völlig falsch eine Erfüllungspotenz zugeschrieben wird (Rousseau), die
sie nicht im Entferntesten haben.
Jones
identifiziert dabei die sexuelle Befreiung als Strategie. Sie ist die
Strategie von Gruppen, die als Minderheit, als Schwache keine andere
Chance sehen die Herrschaft über die Mehrheit zu erlangen, als diese zu
schwächen. Insofern ist es tatsächlich eine Grundstrategie des
Judentums, im besonderen seit Christi Geburt. Denn in der Ablehnung der
Gottessohnschaft Jesu haben sie sich ontologisch gegen das Sein - gegen
den logos, gegen die göttliche Ordnung der Welt, damit gegen das
innerste Wesen des Menschen, gegen die Vernunft mithin - gestellt. Sie
anzuerkennen würde bedeuten, daß sie ihren elementaren Fehler (die
Ablehnung des Erlösers, auf den sie nach wie vor warten) eingestehen,
sich also im wahrsten Sinn bekehren müßten. Weil dies aber eine
unausbleibliche Folge der Vernunft wäre, müssen sie die Vernunftordnung
ablehnen, ja diese wird ihnen zum Todfeind und Schrecken.
Ihr
Schuldbewältigungs-Instrument wurde die Psychologie, im besonderen die
Psychoanalyse. Sie verstand sich von Anfang an als Instrument, die über
eine triebhaft verstörte Sexualität (aus einem Seins-, also logos-,
Ordnungs-Widerspruch heraus notwendig) entstehenden Schuldgefühle zu
"beseitigen". Vereinfacht: Indem sich der Psychologe an die Stelle
Gottes setzte, und mit einem Ersatz-Erklärungsmodell die von den
Menschen gefühlte Schuld in dichte Wortwolken hinein vernebelt und das
ontologisch (im Sein) begründete Fühlen des Menschen durch Ersatzgerüste
(die wie Stützapparate, künstlich eingezogene Skelette wirken) vor der
Vernunft als "falsch" entwerten läßt. Gelöst wird damit nichts,
buchstäblich nichts. Aber der Mensch wird in einen inneren Widerspruch
geführt. Das Widersprechende aber - der logos, das Sein - wird als
"kulturell-gesellschaftlicher Repressionsmechanismus" verleumdet und für
Böse erklärt.
Es
kann also nicht verwundern, wenn man sieht, daß die Entwicklung der
Psychoanalyse an sich ein jüdisches Unterfangen war. Und absoluter
Höhepunkt dabei war nicht nur Freud, sondern sein Schüler Wilhelm Reich.
Der es in den 1930er Jahren (und später) tatsächlich geschafft hat,
eine ganze Kultur - ausgehend von Deutschland unter Hitler die gesamte
abendländische Kultur - für "böse" (weil "in sich faschistisch") zu
klassifizieren. Damit hat er die Vernunft, die die Begierden formen und
lenken muß, diskreditiert, und er war darin enorm erfolgreich. Dazu
kamen die (wie man heute weiß: absurd gefälschten)
"Forschungsergebnisse" von Kinsey ("Kinsey-Report"), die den Menschen
vormachten, daß ihre sexuellen Verfehlungen keineswegs verwerflich,
sondern "normal" seien, nur wurde diese "Normalität" (also der Ausweis,
"wie der Mensch wirklich ist") bewußt unterdrückt.
Diese
Sichtweise hat sich verallgemeinert, und auch hierin war direkter
Einfluß jüdischer Kreise maßgeblich. So hat Wilhelm Reich die sexuelle
Befreiung, die in den 1960er Jahren unsere Gesellschaften erfaßt hat,
vorbereitet, ihr alle Wege geöffnet. Wer immer gegen sie aufzutreten
versuchte wurde und wird bis heute als "Faschist" - also als das Böse
schlechthin - verleumdet.
Morgen Teil 2) Es ist eine ontologische, notwendige Kritik, und kein Antisemitismus
*170817*