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Sonntag, 24. September 2017

Zur Knechtschaft befreit (1)

Wie aber kann es sein, daß etwas, das wir als Befreiung glauben, uns in Wahrheit direkt in die Unfreiheit führt? Es hat zu tun mit dem Wesen des Menschen. In der sexuellen Befreiung (sexual liberation) wird der Mensch auf seine Körperlichkeit zurückgeworfen, er wird ermuntert, seine Herrschaft des Geistes, das ihn zu einem Vernunftwesen macht, zurückzuziehen und sich den rein körperlichen Begierden und Anwegungen auszuliefern. Diese sind aber keineswegs, wie heute als "Bildungsgut" kolportiert wird, aus sich heraus auf eine gedeihliche Entwicklung ausgerichtet, zumindest nicht beim Menschen. Denn diesem fehlt der tierische Instinkt (auch wenn es auch bei Tieren zu Ungewichtungen, zu Perversionen, zu Festnagelungen an Teilinstinkte kommen kann), in dem das Tier mit schlafwandlerischer Sicherheit nur das tut, was seinem Ganzen dient. 

Der Mensch ist aber im Geist zentriert. (Der freilich mehr ist als Verstand; er ist der gesittlichte Verstand, gewissermaßen, der über Haltungen, die der Mensch annehmen, lernen muß mehr und mehr zu Haltungen des "für ihn Richtigen" führt, also der Wahrheit bedarf: Geist ist an sich ein Ausfluß der Verankerung im logos, also in Gott. Und das kann nur konkret - in einer Haltung des Kultes - sein.) Dieser aber ist nicht ein "Hinzukommendes", das wie ein Luftballon über einer in sich immer richtigen Körperlichkeit hängt, sondern beides ist ineinander verhangen, mit dem Primat des Geistes als führender Instanz. Anders als das Tier kann sich also der Mensch verfehlen. Sich selbst verfehlen! Er kann Falsches entscheiden, falsch handeln. Um das möglichst zu vermeiden, hat er die Vernunft.

Blendet er diese aus, so läßt er sich keineswegs auf eine "gesündere, richtigere" Grundlage fallen, sondern er gibt nur die Selbststeuerung auf und macht sich zum Produkt zufällig eintreffender Anregungen. Diese führen dazu, daß er sich immer leichter in Teilbefriedigungen stürzen läßt, die aber nicht mehr in ein gedeihliches, gelungenes Insgesamt eingebettet, also auf sein Gesamtziel (Geist) ausgerichtet sind. Er wird zur unförmig ausgebeulten Hose, sozusagen, in der Teilantriebe das Ganze deformieren und das Gesamtziel verfehlen lassen, weil davon wegziehen. 

Was natürlich nicht wirklich funktioniert; ein Mensch der nicht auf sein Ziel hingesteuert wird, wird die Unerfülltheit, in der jede seiner Zellen steckt, denen "das Entscheidende fehlt", in anderer Form zu beheben suchen. Seine geistige Landschaft trägt alle Merkmale von "Ersatzgebieten", Fanatismen gar, die dem zentralen Ich vorgaukeln, geistgesteuert zu sein. Diese Sichtweise, die sich heute fast flächendeckend ausgebreitet hat, ist eine um 200 Jahre später eingetretene Erfüllung von Weltanschauungen, die direkt auf die französische Aufklärung, allen voran J. J. Rousseau, zuzuschreiben sind. Der heutige Mensch ist deshalb der Nachvollzug eines Prototyps, wie ihn Rousseau vorgezeichnet hat.

Die "sexuelle Befreiung" - also der Rückschritt auf sexuelle Begierden und momentane Anwegungen - hat den Menschen dazu verführt, sich diesen momentanen Anwegungen auszuliefern. Er braucht immer mehr geistige Kraft, sie einzufangen, was ihm immer schwerer möglich wird, je länger er daran gewöhnt ist bzw. je weniger er gewöhnt ist, sie in seinen Geist einzuhegen, also ihre Erfüllung der Vernunft zu unterwerfen. Damit wird er über willkürlich gesetzte Impulse steuerbar! Er bleibt in sich gefangen, wird also unfrei und verbeißt sich wie ein waidwundes Tier in seine Leidenschaften. Jedes höhere Kulturleben erstirbt damit.

Diese Gefangenheit ist für manche Interessengruppen aber gewollt. Denn wer eine Kultur der Vernunft beraubt, wer sie ihren Leidenschaften ausliefert, kann sie immer leichter beherrschen. Die Menschen sind bald nur noch damit beschäftigt, ihre Antriebe zu befriedigen, und nicht mehr, ihr Leben vernünftig zu gestalten. Ja sie empfinden immer mehr jeden Menschen, jeden Verweis auf den Geist, als schwer störendes, ihre Erfüllung behindernden Umstand, den es zu beseitigen gilt. Ihr ganzer Lebensinhalt verlagert sich auf die Erfüllung der immer wieder aufbrechenden weil angereizten Begierden, während die eigentlichen Gebiete des Menschseins - die nur im Geist liegen, die vom Geist nur ausgehen können, nichts sonst vermag den Menschen zu ordnen - immer mehr vernachlässigt werden. Hier haben wir auch das Hauptmotiv jener erwähnten Interessengruppen. 

Denn so wird der Mensch der wirklich führenden, sein Leben bestimmenden Aufgaben beraubt, und orientiert sich mehr und mehr an fremden Interessen, verliert also seine Freiheit und vor allem die Macht, sein Leben maßgeblich zu bestimmen. Das führt zu Situationen wie heute, wo ein winziges Randproblem ("gay-marriage" - Ehe für Homosexuelle) zu einem Hauptkriterium des Denkens und Wollens wird, obwohl es mit dem Lebensvollzug des Einzelnen nichts zu tun hat. Dieser Lebensvollzug aber wird gar verhindert. Eine dauerhafte, geglückte Ehe und Familie auszubauen wird heute den Menschen immer unmöglicher, weil sie gar nicht mehr wissen, worauf es dabei ankommt. Eine "sexuell befreite" Kultur fällt also in sich zusammen, weil es ihr eben an Kultur fehlt. An der institutionalisierten Anleite zu einem (wenigstens weithin) geglückten Leben. Die Sexualität ist also der Schlüssel zu Geglücktheit wie zu Verlorenheit in Unfreiheit, denn sie ist (im Eros dargelegt) eine den ganzen Menschen umgreifende, ja in gewisser Hinsicht seine elementarste Lebenskraft.

Es ist also wieder an der Zeit, einen der neuesten Videobeiträge von E. Michael Jones hier zu bringen, der diese Themen in neuer Weise zusammenfaßt. Es gelingt ihm immer besser, die Dinge zusammenzudenken, sodaß er sich mehr und mehr zu einer Hauptbotschaft formiert. Er ist diesen Zusammenhängen nun schon Jahrzehnte nachgegangen und versucht zu zeigen, worauf er gestoßen ist. Etwa wie die sexuelle Befreiung ein gezielt eingesetztes Mittel der Politik und der mit ihr verbundenen Interessengruppen war und ist. Will der Mensch seine Freiheit (die eine Befähigung ist, im Augenblick sachlich gerecht zu handeln; das was man als Tugend bezeichnet) wiedererlangen muß er sich von dieser Befreiung befreien, die ihn nämlich nur in Ketten legt. In die Ketten seiner Leidenschaften, denen völlig falsch eine Erfüllungspotenz zugeschrieben wird (Rousseau), die sie nicht im Entferntesten haben. 

Jones identifiziert dabei die sexuelle Befreiung als Strategie. Sie ist die Strategie von Gruppen, die als Minderheit, als Schwache keine andere Chance sehen die Herrschaft über die Mehrheit zu erlangen, als diese zu schwächen. Insofern ist es tatsächlich eine Grundstrategie des Judentums, im besonderen seit Christi Geburt. Denn in der Ablehnung der Gottessohnschaft Jesu haben sie sich ontologisch gegen das Sein - gegen den logos, gegen die göttliche Ordnung der Welt, damit gegen das innerste Wesen des Menschen, gegen die Vernunft mithin - gestellt. Sie anzuerkennen würde bedeuten, daß sie ihren elementaren Fehler (die Ablehnung des Erlösers, auf den sie nach wie vor warten) eingestehen, sich also im wahrsten Sinn bekehren müßten. Weil dies aber eine unausbleibliche Folge der Vernunft wäre, müssen sie die Vernunftordnung ablehnen, ja diese wird ihnen zum Todfeind und Schrecken. 

Ihr Schuldbewältigungs-Instrument wurde die Psychologie, im besonderen die Psychoanalyse. Sie verstand sich von Anfang an als Instrument, die über eine triebhaft verstörte Sexualität (aus einem Seins-, also logos-, Ordnungs-Widerspruch heraus notwendig) entstehenden Schuldgefühle zu "beseitigen". Vereinfacht: Indem sich der Psychologe an die Stelle Gottes setzte, und mit einem Ersatz-Erklärungsmodell die von den Menschen gefühlte Schuld in dichte Wortwolken hinein vernebelt und das ontologisch (im Sein) begründete Fühlen des Menschen durch Ersatzgerüste (die wie Stützapparate, künstlich eingezogene Skelette wirken) vor der Vernunft als "falsch" entwerten läßt. Gelöst wird damit nichts, buchstäblich nichts. Aber der Mensch wird in einen inneren Widerspruch geführt. Das Widersprechende aber - der logos, das Sein - wird als "kulturell-gesellschaftlicher Repressionsmechanismus" verleumdet und für Böse erklärt.

Es kann also nicht verwundern, wenn man sieht, daß die Entwicklung der Psychoanalyse an sich ein jüdisches Unterfangen war. Und absoluter Höhepunkt dabei war nicht nur Freud, sondern sein Schüler Wilhelm Reich. Der es in den 1930er Jahren (und später) tatsächlich geschafft hat, eine ganze Kultur - ausgehend von Deutschland unter Hitler die gesamte abendländische Kultur - für "böse" (weil "in sich faschistisch") zu klassifizieren. Damit hat er die Vernunft, die die Begierden formen und lenken muß, diskreditiert, und er war darin enorm erfolgreich. Dazu kamen die (wie man heute weiß: absurd gefälschten) "Forschungsergebnisse" von Kinsey ("Kinsey-Report"), die den Menschen vormachten, daß ihre sexuellen Verfehlungen keineswegs verwerflich, sondern "normal" seien, nur wurde diese "Normalität" (also der Ausweis, "wie der Mensch wirklich ist") bewußt unterdrückt.

Diese Sichtweise hat sich verallgemeinert, und auch hierin war direkter Einfluß jüdischer Kreise maßgeblich. So hat Wilhelm Reich die sexuelle Befreiung, die in den 1960er Jahren unsere Gesellschaften erfaßt hat, vorbereitet, ihr alle Wege geöffnet. Wer immer gegen sie aufzutreten versuchte wurde und wird bis heute als "Faschist" - also als das Böse schlechthin - verleumdet.


 Morgen Teil 2) Es ist eine ontologische, notwendige Kritik, und kein Antisemitismus



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