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Donnerstag, 7. September 2017

Was große Schicksalsgeschichte oft im Hintergrund hat

Und wieder VW. Mit einem Video das lohnt. Da besucht ein Sohn seine Mutter, die er seit zehn Jahren nicht mehr gesehen hat, und scheint sich sogar für ihre Lebensumstände zu interessieren. (Übrigens, großartig gespielt, das Interesse im Desinteresse.) Warum, fragt ihn die Mutter? Was ist passiert? Hat er Probleme mit seiner Freundin, braucht er Geld? Nein, es ist einfach der Spaß am ... Autofahren. 

Die Geschichte des Menschen ist voll von aus einem ganzen herausgelösten Teilinteressen und -begeisterungen. Wieviel an schicksalsschweren (großen) Taten wurde und wird nur deshalb begangen, weil sich der Tuende an einem Teil- und Werdevorgang begeistert. Hier besucht der Sohn die Mutter nur, weil er noch ein paar Kilometer fahren möchte. Der nächste große Krieg könnte nur deshalb beginnen, weil ein Verantwortlicher den Joy-Stick am Computer so liebt. Die Tiefen der Weltgeschichte sind oft, nein, meist erstaunlich flach. Dem Spieltrieb des Menschen weit mehr entsprungen, als tiefer Überlegung.

Nur heißt das noch nicht, daß die Tat selbst unwahr oder unecht ist. Die Dinge haben nicht nur immer ihre Dynamik, oft ist sie erst die Wahrheit selbst. Wer im Einzelnen richtig handelt trifft das große Gute des Ganzen meist am besten. Er kennt es nur nicht. Er riskiert es nur. Er spielt damit.

Der Leser möge das Filmchen bitte auf diesem Weg ansehen, über das Link. Das Video war nicht herunterladbar.






*090817*