Dieses Blog durchsuchen

Dienstag, 8. Dezember 2015

Man erkennt nur gemäß der eigenen Gestalt

Wer nicht weiß, daß er sich verdankt, wer nicht begreift, daß er alles zugesprochen bekommt, also alles verdankt, ist erkenntnisunfähig. Denn der Mensch erkennt nur im Maß seiner Weltsicht. Ohne die nur in dieser Haltung gegebenen Wirklichkeitsoffenheit aber gibt es nicht Erkenntnis, sondern Zufluß von Paßstücken, die das eigene Gefängnis abdichten.

Denn Erkenntnis ist eine Frage der Gestalt (weil Welt Beziehung von Gestalten ist), ist eine Frage des Leibes. Es ist deshalb die Weltsicht dafür verantwortlich, welche Gestalt ein Mensch nimmt.

Deshalb erkennt man alles, wenn man eines Menschen Gestalt erblickt.  Wenn man - selbst jene Gestalt hat bzw. ist, die das zu erkennen vermag. Erkenntnis ist immer eine Frage der graduell erlangten (analogen) Universalien Schönheit - Gutheit - Wahrheit.

Man hört zuweilen, daß die heutigen Menschen - insbesonders die Jungen - besonders schöne Gestalt hätten. Nichts trifft weniger zu. Es ist vielmehr eine Gestalt gemäß der Vorstellung der Gebrauchsfertigkeit gemäß Kriterienkäfigen. Wir werden ältere Generationen erleben, die so häßlich sind, wie noch nie Menschen häßlich waren. Die vielleicht aber noch gebrauchsfertig sind, wie noch nie Alte waren: Gebrauchsfertig wie Junge. Die sich nie etwas oder jemandem verdanken wollten, sondern gemäß ihren selbst geformten Gedankensystemen wurden.





***