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Mittwoch, 30. Dezember 2015

Lawine der Theokratie

Die journalistisch gewiß vertrauenswürdigste, das Thema umfassend beleuchtende Reportage des JungeFreiheit-TV zum das Jahr 2015 am meisten prägenden Ereignis - der "Flüchtlingswelle". Sie geht einerseits offen, aber in sehr sachlich-neutral erscheinender Weise den Geschehnissen nach, und stellt sie vor den Hintergrund der Politik wie der öffentlichen Erzählung hierzulande. Die es nicht einen Moment geschafft hat, die wirklichen Dimensionen des Themas auch nur annähernd aufzuzeigen, sondern eine oft völlig andere Geschichte tradiert. Die sogar vor dem EU-Vertrags-Hintergrund wie gezielte Subversion wirkt. Die "nicht das Abbild der Realität" bot, aber das Internet ´bis zum Rand füllte - und in einem unglaublichen Schauspiel der Gesellschaft der Peusowirklichkeit hierzulande herzhafteste Nahrung bot.

Deshalb sollte man diese Filme, die v. a. im zweiten Teil wie ein Kabarett wirken (das ja die Realität weit mehr bietet, als es jede Bühne vermag) gesehen haben, will man sich eine Meinung zum Thema bilden. Da wird alles angesprochen, so gut wie jedes Argument beleuchtet, sodaß auch ein Gesamtbild der historischen Entwicklung des arabischen Raumes in den letzten Jahre viel Faktennahrung erhält. Denn natürlich brach die Völkerwanderung 2015 nicht von heute auf morgen über Europa und Deutschland herein. 

So vermittelt sich auch ein Sittenbild der europäischen Politik, das die Grausbirnen aufsteigen läßt. Hier aber überhaupt noch von Politik zu sprechen ist bereits ein Euphemismus. Das hauptgefül der Bevölkerung hierzulande trifft deshalb den Nagel auf den Kopf: Es wurde 2015 offenbar, daß die Bevölkerung seit vielen Jahren ohne politische Führung dasteht und (schon lange!) schmählich im Stich gelassen wird. Durch ein Politiker- und Elitenkaste, die sich zu einer phantastischen, ja absurden Parallelwelt entwickelt hat, deren Folgen aber natürlich die alltäglichen Menschen ausbaden müssen. Wie erleben nicht einfach "falsche" Politik. Wir erleben die Abwesenheit von Politik, die das Feld ganz anderen - kryptoreligiösen - Strömungen überläßt.

So ganz nebenbei: Dies passiert unter mittlerweile alltäglich gewordenem Bruch des Völkerrechts. Dessen naturrechtlich-geistige Grundlage das Gesicht von zwischenstaatlichen Verhältnisvträgen braucht und hat. Lustigerweise sprechen aber gerade die von Völkerrecht und Europa (mit der Konnotation von Moralwerten), die sich gerade 2015 - von der Eurorettung, der Griechenlandrettung, bis zur Völkerwanderung - dieses Recht überhaupt nicht mehr zur Kenntnis nehmen.

Wie erleben ein Öffentlichkeitsspektakel, eine Inszenierung von Scheingefühlen und Scheinproblemen, in der Politik gar keinen Boden mehr findet. Außerkraftgesetzt durch eine pseudo-ethische, pseudo-religiöse Diskussion, die im wahrsten Sinn anarchistisch ist, die Beseitigung von Politik (und Recht) bewirkt und deshalb ein religiöses Konstrukt aufrichtet: eine Theokratie der Laien, als Spätfolge und Kulminationspunkt der geistigen Entwicklungen seit gut 500 Jahren. Die sich immer offener gegen jeden "Ungläubigen" wendet. Nein, die Rede ist nicht vom IS. Die Rede ist von unseren Ländern.

Der VdZ ist kein Revolutionär, und er heißt Revolutionen auch prinzipiell nicht gut, es war oft genug hier nachzulesen. Und sein Anti-Liberalismus, seine Haltungen auch bezüglich der Internetmedien, haben immer vor der Anarchie gewarnt, auf die wir nicht nur zusteuern, sondern die längst vorbereitet ist und die wir täglich erleben. Auch und gerade bei dem, was sich als "Zivilgesellschaft" nennt. Aber er ist ratlos geworden, sieht er die Lawinendynamik, in der wir uns befinden. Denn über alle Prinzipien hinaus ist der Faktor Zeit wesentliches Element von Verantwortung, die es nur als Verantwortung innerhalb der geschichtlichen Zeit gibt. Und die begrenzt für jeden Menschen seinen Handlungsspielraum - den es eben nur in der Zeit gibt.


Teil 1 - Ausgangsfakten





Teil 2 - Die Flüchtlingslüge
Warum sämtliche Kriterien, mit denen diese Geschehnisse in Kirche und Politik belegt wurden, überhaupt nicht stimmen. Weil die Wirklichkeit eine völlig andere ist. 
Man ist geneigt, den Filmtitel zu ändern, in: Wie Asyltourismus zur Humanitätsfrage wurde.
Oder: Wie sich eine gelangweilte Generation ein "soziales Problem" schuf, um es zu lösen.
Man beachte dazu übrigens die hier zu findenden Einschätzungen des "Arabischen Frühlings"







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