Teil 3)
Der israelische Filmemacher unterbricht seine Polenreise.
Denn endlich scheint es in Brooklyn einen Fall gegeben zu haben, der für einen Film über den angeblich weltweit real existierenden Anti-Semitismus tauglich ist. Ein Schulbus, voll mit jüdischen
Kindern, war mit Steinen beworfen worden. Ein Stein war gegen ein
Fenster gekracht, hatte das Glas durchschlagen, und ein Kind so erschrocken, daß es von der
Sitzbank gefallen war. Ein zweiter Stein hatte ein Fenster zerbrochen und Scherben waren gegen ein Kind gefallen. Eine Mutter hatte den
Vorfall beobachtet, den auch der Buschauffeur bestätigt. Die Täter waren
schwarze Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren, von denen vier bereits verhaftet sind. Ein jüdischer Reporter
bestätigt daraufhin, daß Juden in Brooklyn leichte Opfer seien. Angriffe
auf Juden seien häufig, sie würden als leichte Opfer wahrgenommen.
Als
Shamir daraufhin mit Schwarzen im Viertel redet, sagen die aber, daß das
lächerlich sei. Wodurch sollte außerdem ein Angreifer wissen, wer ein Jude ist
oder wer nicht? Ihnen selber sind die Juden egal. Aber was sie freilich
feststellen ist, daß Juden von der Polizei und von den Gerichten viel
besser behandelt werden und sich prinzipiell als Opfer sehen. Während
man mit Schwarzen nicht gerade zimperlich umgeht, Richter sie viel
schwerer bestrafen und beobachten, und die Behörde sie prinzipiell als
Täter einstuft. Wenn es also zu einem Streit, einer Auseinandersetzung
kommt, an der ein Schwarzer und ein Jude beteiligt sind, kann man sich
ausrechnen, wer wie gesehen wird. Juden sind eben heiliger als Schwarze.
Eine
Frau macht sich dann Luft, und sie sieht keineswegs haßerfüllt aus,
eher nüchtern. Juden halten sich eben immer für die Auserwählten. Sie
haben überall Vorteile, werden überall bevorzugt. Die kennen das System
sehr gut, sagt sie, die wissen, wie sie es sich richten können. Endlich.
Anti-Semitismus, als ein Schwarzer sagt, daß die Juden auch die Medien
in der Tasche haben. Und - jetzt kommt's, endlich - man kann die
Strategie, die Welt zu übernehmen, ja in den "Protokollen der Weisen von
Zion" nachlesen. Genau so agieren Juden. Die Schwarzen glauben
tatsächlich, daß die Juden eine große Verschwörung zur Dominierung der
Welt inszeniert haben. Shamir schießt sie diesbezüglich an: Es ist doch
Schwachsinn, so eine Verschwörung zu glauben, wo alte Männer beisammen
sitzen und beraten, wie sie die Welt dominieren sollen. Wo soll es die
geben? Ha, sagt ein Schwarzer, noch nie was von der UNO gehört? Sitzen
da nicht alte Männer beisammen mit dem Ziel, die Welt zu regieren? Was
ist daran Schwachsinn?
Das
Gespräch (um Minute 28) wird immer interessanter. Shamir sagt was dran
ist, daß Juden ausgeschlossen werden? Es ist genau umgekehrt, sagt der
erstaunlich vernünftig argumentierende Schwarze. Es sind die Juden, die
unter sich bleiben! Sie grenzen sich von uns ab, sagt er. Wir, sagt er,
haben überhaupt kein Problem mit Juden, warum auch.
Und
ein Rabbi, den Shamir nun kontaktiert, ist fast derselben Meinung. Er
sagt, daß er nicht einmal im Fall des Schulbus-Angriffs glaubt, daß das
etwas mit Anti-Semitismus zu tun habe. Aber jedes Verbrechen, jeder
Angriff, wie er eben überall stattfindet, wird, wenn er einen Juden
betrifft, als Anti-Semitismus angesehen. Und wenn eine alte Frau ihrer
Handtasche beraubt wird, weil sie einfach ein "leichtes Opfer" ist, hat
das nichts mit Anti-Semitismus zu tun, nur weil sie Jüdin war.
Die
Juden sind zu weit gegangen, sagt dieser Rabbi um Minute 31, der
nebenbei ein angesehener Aktivist in Menschenrechtsvereinigungen ist.
Viele der angeblichen antisemitischen Vorfälle, über die der ADL
berichtet, werden von orthodoxen Juden gemeldet. Die von dieser
Opferrolle am meisten profitieren. Ja der Rabbi versteigt sich sogar zu
der Äußerung, daß er den Verdacht habe, daß es überhaupt eine Reihe von
Leuten gebe, die mit solchen "Vorfällen" ihr Geld machten. Auch der ADL
lebt von Anti-Semitismus. Also sieht er ihn überall. Aber er
interpretiert ihn nur hinein. Wenn ein Journalist über Anti-Semitismus
berichten soll, nur darauf abgestellt ist, dann wird er ihn finden! Und
wenn er ihn erfindet. Die ADL, sagt der Rabbi, hat seiner Ansicht nach
in vielen Fällen dazu beigetragen, Dinge aufzublasen und schlimmer zu
machen, als zu helfen.
Morgen Teil 4)
*260819*