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Mittwoch, 16. Oktober 2019

100 Jahre Haß (3)

Teil 3)




Der israelische Filmemacher unterbricht seine Polenreise. Denn endlich scheint es in Brooklyn einen Fall gegeben zu haben, der für einen Film über den angeblich weltweit real existierenden Anti-Semitismus tauglich ist. Ein Schulbus, voll mit jüdischen Kindern, war mit Steinen beworfen worden. Ein Stein war gegen ein Fenster gekracht, hatte das Glas durchschlagen, und ein Kind so erschrocken, daß es von der Sitzbank gefallen war. Ein zweiter Stein hatte ein Fenster zerbrochen und Scherben waren gegen ein Kind gefallen. Eine Mutter hatte den Vorfall beobachtet, den auch der Buschauffeur bestätigt. Die Täter waren schwarze Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren, von denen vier bereits verhaftet sind. Ein jüdischer Reporter bestätigt daraufhin, daß Juden in Brooklyn leichte Opfer seien. Angriffe auf Juden seien häufig, sie würden als leichte Opfer wahrgenommen.

Als Shamir daraufhin mit Schwarzen im Viertel redet, sagen die aber, daß das lächerlich sei. Wodurch sollte außerdem ein Angreifer wissen, wer ein Jude ist oder wer nicht? Ihnen selber sind die Juden egal. Aber was sie freilich feststellen ist, daß Juden von der Polizei und von den Gerichten viel besser behandelt werden und sich prinzipiell als Opfer sehen. Während man mit Schwarzen nicht gerade zimperlich umgeht, Richter sie viel schwerer bestrafen und beobachten, und die Behörde sie prinzipiell als Täter einstuft. Wenn es also zu einem Streit, einer Auseinandersetzung kommt, an der ein Schwarzer und ein Jude beteiligt sind, kann man sich ausrechnen, wer wie gesehen wird. Juden sind eben heiliger als Schwarze.

Eine Frau macht sich dann Luft, und sie sieht keineswegs haßerfüllt aus, eher nüchtern. Juden halten sich eben immer für die Auserwählten. Sie haben überall Vorteile, werden überall bevorzugt. Die kennen das System sehr gut, sagt sie, die wissen, wie sie es sich richten können. Endlich. Anti-Semitismus, als ein Schwarzer sagt, daß die Juden auch die Medien in der Tasche haben. Und - jetzt kommt's, endlich - man kann die Strategie, die Welt zu übernehmen, ja in den "Protokollen der Weisen von Zion" nachlesen. Genau so agieren Juden. Die Schwarzen glauben tatsächlich, daß die Juden eine große Verschwörung zur Dominierung der Welt inszeniert haben. Shamir schießt sie diesbezüglich an: Es ist doch Schwachsinn, so eine Verschwörung zu glauben, wo alte Männer beisammen sitzen und beraten, wie sie die Welt dominieren sollen. Wo soll es die geben? Ha, sagt ein Schwarzer, noch nie was von der UNO gehört? Sitzen da nicht alte Männer beisammen mit dem Ziel, die Welt zu regieren? Was ist daran Schwachsinn?

Das Gespräch (um Minute 28) wird immer interessanter. Shamir sagt was dran ist, daß Juden ausgeschlossen werden? Es ist genau umgekehrt, sagt der erstaunlich vernünftig argumentierende Schwarze. Es sind die Juden, die unter sich bleiben! Sie grenzen sich von uns ab, sagt er. Wir, sagt er, haben überhaupt kein Problem mit Juden, warum auch. 

Und ein Rabbi, den Shamir nun kontaktiert, ist fast derselben Meinung. Er sagt, daß er nicht einmal im Fall des Schulbus-Angriffs glaubt, daß das etwas mit Anti-Semitismus zu tun habe. Aber jedes Verbrechen, jeder Angriff, wie er eben überall stattfindet, wird, wenn er einen Juden betrifft, als Anti-Semitismus angesehen. Und wenn eine alte Frau ihrer Handtasche beraubt wird, weil sie einfach ein "leichtes Opfer" ist, hat das nichts mit Anti-Semitismus zu tun, nur weil sie Jüdin war. 

Die Juden sind zu weit gegangen, sagt dieser Rabbi um Minute 31, der nebenbei ein angesehener Aktivist in Menschenrechtsvereinigungen ist. Viele der angeblichen antisemitischen Vorfälle, über die der ADL berichtet, werden von orthodoxen Juden gemeldet. Die von dieser Opferrolle am meisten profitieren. Ja der Rabbi versteigt sich sogar zu der Äußerung, daß er den Verdacht habe, daß es überhaupt eine Reihe von Leuten gebe, die mit solchen "Vorfällen" ihr Geld machten. Auch der ADL lebt von Anti-Semitismus. Also sieht er ihn überall. Aber er interpretiert ihn nur hinein. Wenn ein Journalist über Anti-Semitismus berichten soll, nur darauf abgestellt ist, dann wird er ihn finden! Und wenn er ihn erfindet. Die ADL, sagt der Rabbi, hat seiner Ansicht nach in vielen Fällen dazu beigetragen, Dinge aufzublasen und schlimmer zu machen, als zu helfen.


Morgen Teil 4)






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