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Freitag, 25. Oktober 2019

Langfristige Weichenstellungen (2)

Teil 2) Die Anmerkungen



Der Preis für Südamerika (das im Mercosur praktisch vollständig versammelt ist) ist also sehr sehr hoch.² Denn mit diesem Abkommen wird eine nächste Vorentscheidung über die Entwicklung der Volkswirtschaften getroffen: Hin zu noch mehr Landwirtschaft, weg von Handwerk und Industrie (als arbeitsteiligem Handwerk.) Südamerika wird als Rohstofflieferant weiter einzementiert. Das wird dem Aufbau von Wohlstand nicht gerade förderlich sein, denn Wohlstand hängt mit dem Schaffen von Werten zusammen. Und Werte werden dort gesteigert, wo es gelingt, auf demselben Boden, mit derselben Arbeit höherwertige Produkte zu schaffen. Also Rohstoffe in Halbfertig- und Fertigprodukte umzuwandeln.

Dieses Filmchen, das deutsche Auswanderer nach Paraguay hergestellt haben, zeigt in einfachen und deshalb sehr einprägsamen Schlagworten, worum es im Mercosur-EU-Abkommen geht, und was es für Konsequenzen haben wird.






*Die Bauern in der EU sind ohnehin längst eine Quantité négligeable. Die EU hält sie sich nur noch so, wie man früher Krüppel oder Zwergwüchsige hielt, um sich an ihrer Kuriosität zu erfreuen und der Welt die eigene Gutheit zu beweisen, weil man diese nutzlosen Geschöpfe durchfütterte. "Kauf regional" oder "Fair trade" sind doch pure Feigenblätter! Wenn es der Politik um regionale Streichelzoomentalität und Produktion geht, warum macht man dann Abkommen, die dem diametral widersprechen? Kann es sein, daß das Zielpublikum dieser tollen Bio-/Lokal-/Fair-Produkte zufällig dasselbe ist, das diese Abkommen abschließt und als Establishment gilt? Denn der einfache Arbeiter, die Mehrheit, wird mehr denn je zu "billig" - also: Südamerika - greifen müssen. Er wird auf seine zukünftige Lage ohnehin schon lange vorbereitet, in der er, weil er moralisch sein und die Welt retten muß, Insekten aus dem Kanal und Hirse vom Wegrand fressen muß.

**"IT-Experten" gehören übrigens nicht zu dieser besserverdienenden Gruppe in Südamerika. Sie verdienen denselben Nasenrammel wie der große Rest der Bevölkerung. Das (falsche) Gerücht, daß die Beschäftigung mit Computern zu höherqualifizierten Tätigkeiten gehört, richtet ja auch bei uns Kahlschlag in der geistigen Landschaft der jungen Leute an. Es wurde ihnen aber lange genug von Politikern eingeredet, die im dichten, geistigen Nebel wandeln und Ausreden suchten, um ihre fatale Politik des Kahlschlags unter angestammten Berufen und Branchen (durch Freihandel!) zu vertuschen. Und Jugendarbeitslosigkeit durch Massen"ausbildung" in sinnlosen Bereichen zu verbergen.

²Diesmal aber ging es bei den G7 um Druck auf den "rechten" Präsidenten von Brasilien beim, Bolsonaro, beim G7-Treffen im August in Biarritz (Frankreich), damit dieser nicht auf falsche Gedanken kommt und Brasilien schützen könnte. Bolsonaro, dieser furchtbare Nazi (hoffentlich gibt das Gutpunkte bei Google), den die Brasilianer 2018 mit überzeugender Mehrheit gewählt haben, hat das Mercosur-Abkommen von seinem linken Vorgänger geerbt. Und er hat schon mehrmals geäußert, daß die riesigen Schutzflächen im Amazonas-Becken die Entwicklung Brasiliens behindern. Ein Volk muß das Recht haben, sein Land so zu bestellen, wie es das für richtig hält und benötigt, will es sich Wohlstand schaffen. Auch der Regenwald gehört nicht "der Welt", sondern Brasilien, sagte Bolsonaro.

Was glatt der Absicht des Mercosur-EU-Abkommens entspricht, das die Rolle Brasiliens als Agrarland einzementiert. Daß sich also Macron so aufgespielt hat, der das Brasilien Bolsonaros aus der G7 auszuschließen verlangt hat, wenn es seinen Urwald nicht besser schützt ("um das Weltklima zu retten", wobei das hinzuzufügen mittlerweile wirklich nicht mehr notwendig ist, es ist die Generalaussage selbst bei kleinesten Fürzen) ist nur als französisches Gockelgehabe verstehbar.

Hier zeigt sich ein wesentliches Merkmal der Klimapanik. Sie ist ausschließlich ein politisches, psychologisches Druckmittel, das vielfach einsetzbar ist, aber immer den anderen wehrlos machen soll.

Das erinnert an den hier kürzlich besprochenen, überraschend guten Film "La Cordillera - Das Komplott". Der fast prophetisch wirkt: Auch dort hat sich der Präsident Brasiliens als einziger gegen die Unterzeichnung eines Handelsabkommens ausgesprochen, das ausländischen Mächten mehr Einfluß im Land eröffnet. Er bezahlt es (im Film) mit einem Komplott des CIA.

Noch weiter nebenbei: Der Regenwald in Brasilien wie im Kongo ist keineswegs ein "urwüchsiger Wald", sondern ein Verfallsprodukt. Archäologische Funde machen die These wahrscheinlich, daß sowohl Amazonas- wie Kongobecken vor tausenden von Jahren gut besiedelt und landwirtschaftlich intensiv genutztes Gebiet waren. Das dann verfiel, warum auch immer. Die Völker, die sich dort heute finden, sind meist offensichtlich in Degenerationsstadien, und haben sich vor den stärkeren Steppenvölkern zurückgezogen und geflüchtet. Die laut Wilhelm Schmidt und Paul Schebesta, diesen beiden Giganten der Völkerkunde, eine Urform der Sprache der Steppenvölker bewahrt haben. Das ist der Grund für ihren häufigen Kleinwuchs. Aus demselben Grund sind die meisten Böden beider Regionen wenig fruchtbare, naßerstickte "Faulböden", keineswegs luftiger, guter Humus.





*2808019*