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Mittwoch, 2. Oktober 2019

Warum sich die FPÖ nicht durch Ibiza zerlegt hat (2)

Teil 2) Was der FPÖ den Garaus gebracht hat war etwas ganz anderes.



Aber das Genick hat der FPÖ der zweite Punkt gebrochen. Auch das war ein Punkt, in dem sie sich von den übrigen Parteien unterschied. Und das ist die Klimapolitik. Norbert Hofer hat sich im Wahlkampf, wohl unter dem Eindruck der Greta-Hysterie, aber wie sich herausstellte auch aus persönlicher Überzeugung, als "Kämpfer gegen den Klimawandel" positioniert. Er hat klar gesagt, daß die FPÖ mit der Politik der Alternativen Energien, der Energiewende, der Umstellung auf Öko-Wirtschaft mitmachen wird. Damit hat ER somit den entscheidenden Fehler begangen. Denn damit hat er die letzte Eckfestung einer FPÖ mit eigenem Profil im Alleingang geschleift. Was nun, haben sich die Wähler gefragt? Haben wir nun mit der FPÖ dasselbe, wie die übrigen Parteien vertreten? 

Die FPÖ-Strategie hat völlig übersehen, daß die Ablehnung der Klimahysterie, die in Deutschland exemplarisch desaströse Energiewende, die hirnrissige "Umstellung auf erneuerbare Energien", die von einem Abbau der Wirtschaft und deren Zentralsteuerung begleitet ist, ohne die sie nicht möglich ist, und außerdem gigantische Beträge kostet, von großen Teilen ihrer Wählerschaft vertreten wird. Rechts und Klimarealismus sind fast Synonyme, weil sie Teil der Forderung nach Rückkehr zur Vernunft sind, um die es hier geht. 

Wer das aber plakatiert hat? Kurz! Die ÖVP! In der verzweifelten Panik, die vermeintlichen Feinde zu schlagen und sich als "normal" zu präsentieren, hat die FPÖ nicht mit einem Plakat, nicht mit einer Äußerung diese Position kampflos den anderen überlassen. Es war die ÖVP, die mit Plakaten geworben hat, daß Klimapolitik Hausverstand bräuchte, nicht die FPÖ. Daß nun fast 300.000 ehemalige FPÖ-Wähler zur ÖVP gewechselt haben, hat somit auch damit zu tun, davon ist der VdZ überzeugt, daß sich auch Klimarealisten von der ÖVP mehr vertreten fühlten als von den Freiheitlichen unter Hofer, Kickl hin oder her.

Die FPÖ hat sich also das Debakel bei der Wahl 2019 selbst zuzuschreiben. Und zwar nicht nur durch das tölpelhafte, pubertäre Verhalten ihrer ehemaligen Repräsentanten. Sondern vielleicht sogar noch mehr, zumindest nicht weniger, durch ihr tölpelhaftes Verhalten, mit dem sie die letzten Unterscheidungsmerkmale zur ÖVP und zu den übrigen Parteien ausgelöscht hat. Das geht sogar so weit, daß man die Ankündigung Norbert Hofers, die Partei umzukrempeln, zu einer "modernen Partei" zu machen, wie eine Drohung klingt, der FPÖ auch noch das Letzte von dem zu nehmen, was sie für so viele, die nach einer Rückkehr zur Vernunft in der Politik gehungert haben, zum Hoffnungsträger gemacht hat. 

Es steht somit zu befürchten, daß sich die FPÖ ihrer ideologischen Wurzeln neu besinnt. Und das sind die Aufklärung und die bürgerliche Revolution von 1848. Das war bislang und im Getümmel der letzten Jahre vielen nämlich entschwunden. Es war ihnen entschwunden, es diese beiden Wurzeln sind - beides sind Wurzeln des Anti-Autoritarismus, des Anti-Hierarchismus, die aber unabdingbare Pfeiler der Vernunft sind - die die FPÖ ab ovo (aus der Hitlerzeit her mehr oder weniger "belasteten" Bevölkerungsschichte, aus der, ganz nebenbei, die SPÖ ihren "Intellektuellenfond" auffüllte, im Sozialistischen Akademikerbund, der auch schlimmsten Nazis schöne Karrieren ermöglichte) entstehen haben lassen, wozu es viel zu sagen gäbe.

Morgen Teil 3) Egal was gewählt wird. 
Es kommt immer antikatholischer Liberalismus heraus.