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Donnerstag, 24. Oktober 2019

Langfristige Weichenstellungen (1)

Wie wird sich das Freihandelsabkommen zwischen EU und Südamerikas Mercado del Sur (Mercosur) Staaten auswirken? Die derzeit sehr schwach entwickelte Industrie Südamerikas wird sich kaum entwickeln können, sie werden der europäischen Industrie, dem Hauptgewinner des Abkommens, hoffnungslos unterlegen bleiben. Weil mit dem Wegfall der Zölle auch die Einnahmen der Staaten fallen, wird auch wenig Geld zur Verfügung stehen, um die heimische südamerikanische Industrie zu stützen.

Man muß hier nicht gleich an Autos und Computer denken (die die EU ohnehin kaum noch herstellt), sondern das betrifft den gesamten Bereich von Halbfertig- und Fertigprodukten, sogar in der Landwirtschaft (Schokolade, Weine). Und die Textilbranche. Letzteres ist ein schwerer Fehler, der aber nur noch weiter verstärkt wird, denn schon bisher hat China diesen Markt in Südamerika überrannt.

Scheinbarer Gewinner ist aber auch die südamerikanische Landwirtschaft. Sie wird zukünftig noch mehr exportieren können (am Beispiel Paraguay Fleisch und Soja). Während die EU-Landwirte unter noch mehr Druck leiden werden. Ganze Lebensmittelbereiche wird es hier bald nicht mehr geben. Jetzt schon ist die Zuckerindustrie praktisch verdrängt, und wird es durch (brasilianischen) Rohrzucker noch mehr. Das EU-Verbot von Pflanzenschutzmitteln wie Glyphosat im Rübenanbau hat das ohnehin schon seit Jahren vorbereitet.


Die Natur solcher Freihandelsabkommen

Mit dem Abkommen hat die EU den Wesensunterschied und Abstand der beiden Wirtschaftsräume auf lange Frist einbetoniert, hält sie auf Distanz und an jenem Platz, an dem sie gerade nützlich sind. Sie ist somit der klare Gewinner. Weil sie eben stärker ist. Südamerika braucht sie mehr als umgekehrt, glaubt das zumindest, weil sein Lebensideal durch Medienkolonialismus längst auf den "Westen" ausgerichtet ist. Und die EU hat all die Vorarbeit genützt, und ein weiteres Tor der Volkswirtschaften Südamerikas aufgebrochen.*

Die Folgen sind langfristig und verheerend. Sie gleichen sich darin aber ohnehin weltweit. Die Entwicklungs- und Schwellenländer werden entweder zu geistlosen Werkbänken, die nur von niedrigen Löhnen profitieren (der unterste Monatslohn eines südamerikanischen Arbeiters, einschließlich Mexico, das aber nicht im Mercosur ist, liegt bei 200 bis 300 Euro), oder sie als Rohstofflieferanten festgenageln. Aber gut, das entspricht ja der weitverbreiteten Mentalität in Südamerika oder Afrika - nicht an die Zukunft, nicht abstrakt denken, sondern nur im Hier und Jetzt leben. Wie überall in diesen Ländern ist somit auch in Südamerika die Kluft zu Berufen, die hohe Qualifikation oder Studium verlangen, oder zu Berufen, die Produkte handeln, die aufgrund der niedrigen Löhne schwer an den Mann zu bringen sind (Beispiel: Neuwagen), sehr groß.** Neben - wo sonst!? - den Verdienstmöglichkeiten bei staatlichen Betrieben.

Wobei die Völker austauschbar und im Grunde verachtet sind, weil sie ohnehin "klimaschädliche Überbevölkerung" produzieren, sodaß wir ihnen zynisch auch gleich vorschreiben, wieviel Urwald sie roden dürfen. Schon lange sind alle diese Länder aus eben diesen Gründen von menschenverachtenden UN-Maßnahmen betroffen. Verhütung (pardon: sexuelle Aufklärung und Reproduktions-Gesundheitsmaßnahmen), Abtreibung, Frauensklaverei (pardon, "Gleichberechtigung" und "Frauenrechte"), sexuelle Befreiung (pardon, "Meinungsfreiheit" durch Zugang zu Pornographie), LGBTxxx-Rechte (als "Menschenrecht", mit dem die Vernunftbasis zerstört wird, um Arbeits- und Konsumsklaven zu bekommen, die nur noch in vorübergehenden, sterilen Beziehungen leben.


Morgen Teil 2) Die Anmerkungen




*2808019*