Der Geist eines Volkes, also auch seine Schöpfungs- und Innovationskraft, wie man es heute so banausisch nennt, weil man keine Ahnung von nichts mehr hat, nur noch versucht, irgendwie in der Vergangenheit einfach so Dagewesenes zu beleben, lebt aus seiner Poesie. Also aus seinen poetischen Werken, aus seinen Mythen und Sagen, und damit auch den Traditionen, die so unberührt bleiben müssen wie Kinder im Wiegenbette. Denn nur aus ihrem seligen Schlaf, aus ihrem Land der Träume, kann Lebenskraft aufsteigen.
In derselben Richtigkeit liegt deshalb auch die Aussage, daß der Geist eines Volkes in seiner originären Musik liegt. Dieser Vorformung der Poesie, diesem Geburtskanal der Kultur. Und mit demselben Recht kann gesagt werden, daß die Lebenskraft eines Volkes sich in seinem Selbstbehauptungswillen ausdrückt, und dieser zeigt sich in seinem Selbstkult, und darin vor allem in seinem Militärkult.
Es gibt nicht mehr viele Möglichkeiten, diesen Geist in Österreichs Gegenwart aufzufinden. Ein klein wenig aber lebt er in diesem "Großen Zapfenstreich", der in einer Aufnahme aus 2015 aus Tirol (wo sonst als in einem Volk, das sich noch als Volk begreift) hier abgebildet und nachvollziehbar ist. Der Österreicher genieße diese zwanzig Minuten, freue sich daran. Der Fremdländer aber staune, denn die Größe der Menschen dieses Landes ist nicht aus nostalgischen, sondern aus realen, gegenwärtigen Kräften in seinen Traditionen erkennbar, die tausend Jahre europäischer Geschichte so maßgeblich gestaltet haben. Er wird darin also auch sich besser verstehen. Das einzig wirklich Störende daran ist, daß der Vizeleutnant dieses Geschehen zuvor "erklären" zu müssen meint.
Die Bedeutung der Militärmusik ist heute kaum noch bekannt. Aber sie war enorm entscheidend, weil sie den Geist bestimmte, den die Soldaten aufnahmen und wiedergaben, wenn sie direkt in der Schlacht auf den Gegner losmarschierten. Allein bei Austerlitz sind fünfhundert Militärmusiker gefallen. Gegen die französisch-aufklärerische Barbarei war keine Kultur mehr gewachsen. Dieser Geist begann leider dann, Europa zu bestimmen, durch eine aufgezwungene Effizienz. Das war der eigentliche Tod Europas. Wer die Aufklärung also - wie es heute so oft passiert, vor allem bei den Liberalen - zum "guten Geist Europas" hochjubelt, ist ein satanisches, im Geiste krankes Schwein, sonst nichts.
Die Bedeutung der Militärmusik ist heute kaum noch bekannt. Aber sie war enorm entscheidend, weil sie den Geist bestimmte, den die Soldaten aufnahmen und wiedergaben, wenn sie direkt in der Schlacht auf den Gegner losmarschierten. Allein bei Austerlitz sind fünfhundert Militärmusiker gefallen. Gegen die französisch-aufklärerische Barbarei war keine Kultur mehr gewachsen. Dieser Geist begann leider dann, Europa zu bestimmen, durch eine aufgezwungene Effizienz. Das war der eigentliche Tod Europas. Wer die Aufklärung also - wie es heute so oft passiert, vor allem bei den Liberalen - zum "guten Geist Europas" hochjubelt, ist ein satanisches, im Geiste krankes Schwein, sonst nichts.
Der österreichische Militär-Paradeschritt ist übrigens tatsächlich fünfhundert Jahre und mehr alt. Er wurde weitgehend bis heute beibehalten, ist dezent, gemessen, beherrscht, ohne Größenwahn und Imperialismusattitüde. Damit wirklich schön.
Faszinierend, hier wie in der Architektur der Vergangenheit, die liebevolle Ehe, die sich zwischen Größe und versöhnlichem, geduldigem Charme gebildet hat, erkennbar ist. Selbst der "martialistischste" Militärmarsch Österreichs hat noch diese spielerische Übernote, die begeistern kann. Selbst das monarchische Kriegsministerium hat eine Lieblichkeit, die einnimmt. Wer all das etwa mit preußischen Einrichtungen vergleicht, die die deutschen Völker so vergewaltigt haben, wird sofort begreifen, worum es geht.*
Und besonders der Prinz Eugen-Marsch zeigt, wie hervorragend die traditionelle Militärmusik zu den Menschen dieser Völker paßt. Die hier ihre Verwurzelung suchten und begründeten, um Europa vor den Begierden der asiatischen Steppenvölker zu beschützen. Gedankt wird es den Österreichern bis heute nicht. Die da tausend Jahre lang gelernt haben, größte kulturelle Gefälle und Differenzen mit einer kaum faßbaren Fähigkeit der ausgleichenden Scheinambivalenz - und dabei einer so großen Geistesklarheit - zu bewältigen.
Man beachte ab etwa Min. 14' den Übergang zum Wissen um die Tragik des Spiels, inmitten einer barbarischen Welt. Wenn die Österreicher nicht begreifen (und hier bleibt wirklich nicht mehr viel Zeit), daß sie aus den Quellen der in ihnen angelegten Quellen trinken, werden sie als das enden, als das sie sich darstellen lassen (sic!) - zum dumpfen, blöden Konsumismusdreck, der sich als Welt aufspielt.**
Endgültig Gänsehaut ist ab Min. 16:30' beim eigentlichen Zapfenstreich garantiert, der dann ins Gebet übergeht. "Ehrenformation, zummm Gebeth!" Es folgt die Ehrensalve der Schützen. 20:28' dann der bekannte Trompeten-Zapfenstreich, auf den die Zeremonie meist reduziert wird. Um dann in der Nationalhymne auszuklingen.
Faszinierend, hier wie in der Architektur der Vergangenheit, die liebevolle Ehe, die sich zwischen Größe und versöhnlichem, geduldigem Charme gebildet hat, erkennbar ist. Selbst der "martialistischste" Militärmarsch Österreichs hat noch diese spielerische Übernote, die begeistern kann. Selbst das monarchische Kriegsministerium hat eine Lieblichkeit, die einnimmt. Wer all das etwa mit preußischen Einrichtungen vergleicht, die die deutschen Völker so vergewaltigt haben, wird sofort begreifen, worum es geht.*
Und besonders der Prinz Eugen-Marsch zeigt, wie hervorragend die traditionelle Militärmusik zu den Menschen dieser Völker paßt. Die hier ihre Verwurzelung suchten und begründeten, um Europa vor den Begierden der asiatischen Steppenvölker zu beschützen. Gedankt wird es den Österreichern bis heute nicht. Die da tausend Jahre lang gelernt haben, größte kulturelle Gefälle und Differenzen mit einer kaum faßbaren Fähigkeit der ausgleichenden Scheinambivalenz - und dabei einer so großen Geistesklarheit - zu bewältigen.
Man beachte ab etwa Min. 14' den Übergang zum Wissen um die Tragik des Spiels, inmitten einer barbarischen Welt. Wenn die Österreicher nicht begreifen (und hier bleibt wirklich nicht mehr viel Zeit), daß sie aus den Quellen der in ihnen angelegten Quellen trinken, werden sie als das enden, als das sie sich darstellen lassen (sic!) - zum dumpfen, blöden Konsumismusdreck, der sich als Welt aufspielt.**
Endgültig Gänsehaut ist ab Min. 16:30' beim eigentlichen Zapfenstreich garantiert, der dann ins Gebet übergeht. "Ehrenformation, zummm Gebeth!" Es folgt die Ehrensalve der Schützen. 20:28' dann der bekannte Trompeten-Zapfenstreich, auf den die Zeremonie meist reduziert wird. Um dann in der Nationalhymne auszuklingen.
*Man vergleiche mit dem Großen Zapfenstreich in Berlin zur Verabschiedung von Bundespräsident Gauck.
**Österreich, das Vaterland, das alle Österreicher gerne hätten, wenn sie es noch hätten.
Wes Geistes Kind muß also eine Politik sein, die allen Ernstes überlegt,
an der Militärmusik zu sparen, ja sie sogar ganz einzusparen.
Ausgerechnet dort also, wo überhaupt das Militär eines Volkes, eines
Staates beginnt!
*110819*
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