Dieses Blog durchsuchen

Mittwoch, 23. Oktober 2019

Vorzeichen? Selbsterfüllende Hysterie? Oder ganz etwas anderes.

Man kann Krisen natürlich auch herbeischreiben. Denn Geld ist ein sensibles Gut, und es baut vor allem auf einer Eigenschaft auf: Vertrauen. Und man muß auch das Verhalten führender Industriemanager nicht unbedingt als maßgeblich ansehen. Viele darunter sind Nachhüpfer, denen es an schöpferischer Kraft fehlt, die also nur so tun, als handelten sie, während sie bestenfalls reagieren.

Dennoch ist es interessant, daß im August 2019 die größte Menge an Aktien seit den Jahren 2006 und 2007 gehandelt (also verkauft und gekauft) wurde, bei relativ stabilen Kursen. So war es auch in den Jahren VOR der letzten großen Krise, Sie erinnern sich. Und darunter fallen die zehn Milliarden Dollar (täglich 600 Millionen) am meisten auf, die führende Manager an der Wall Street verkauft - man kann sagen: abgestoßen - haben.

Eine amerikanische Wirtschaftsseite sieht dies als stichhaltigstes Indiz für einen in nicht allzu ferner Zukunft bevorstehenden nächsten Crash. Vor dem diese Wirtschaftslenker und -leiter noch rasch ihre Aktien zu Geld machen wollen. Es wirkt, schreibt hedgefond, als würden sie sich auf einen nächsten Zusammenbruch vorbereiten.

Noch kriegen sie ja gutes Geld dafür, so könnte man denken. So denkt der liberale hedgefond. Aber haben Liberale - nur unbedeutende Menschen glauben an ihre eigene Propaganda, also an Liberalismus - schon je Entwicklungen richtig vorhergesehen? Sie jammern nur nachträglich, und erklären, warum sich etwas nicht so und so entwickelt habe.

Also, da sagen die Liberalen: Diesem Verhalten der Top-Manager muß aufgrund der Tatsache, daß die Aktien nicht abstürzen, ein ganz anderes gegenüber stehen. Ein gegenläufiges Verhalten, das mit Trump zu tun hat. Denn gerade unter Arbeitern und Angestellten, den Trump-Wählern, ist ein sehr hohes Vertrauen in die Fähigkeit des US-Präsidenten festzustellen, mit den Herausforderungen (China-Handelskrieg etwa) nicht nur fertig zu werden, sondern die USA wieder zu stärken. Also kaufen sie Aktien, weil sie sich eine gute Zukunft erhoffen.

Börsenkurse sind eben für eine Volkswirtschaft von tragender Bedeutung. Die Bilanzen stehen und fallen mit ihnen. Und wie viele weitere Risikobewertungen hängen an ihnen.

Aber erklärt sich damit schon alles? Nein. Es gibt Studien die behaupten, daß die FED intensiv an der Börse mitmischt. Um die Kurse, die für die Realwirtschaft und die Stimmung im Land so wichtig sind, ja von denen die Finanzierungspyramiden abhängen, um also 93 Prozent der Börsenkurse nicht nur zu beeinflussen, sondern über Geldmengenveränderung (über Banken) direkt zu steuern. Um sie je nach Wunsch und Interesse in die gewünschte Richtung zu manipulieren.

Es sieht also so aus, daß zwar die democrats, die für den Großteil der Führungskräfte die richtige Richtung sind, eine Abwahl von Trump wünschen, und da kommen dann Katastrophenbotschaften von der Börse sehr gelegen. Sie also streiten gegen die republicans, die Trump zur Wiederwahl tragen wollen. Aber nicht die Trump-Anhänger, sondern die Fed hält dagegen.

Was herauskommen, was passieren wird? Wir wissen es nicht. Von freier Börse zu faseln, die ein Fieberthermometer einer freien Wirtschaft sei, tut freilich nur das Fußvolk der Liberalen, die am Märchen von freien Märkten unbedingt festhalten wollen, weil sonst ihr gesamtes Weltbild zusammenbricht. Demgemäß sich alles von selbst zum Guten regelt. (Im übrigen ist das primitiver Rousseauismus.) Wenn aber etwas so wichtig ist, wie Börsenkurse, dann können wir mit Sicherheit davon ausgehen, daß das von den wirklich bedeutenden Mitspielern nicht "dem freien Spiel des Marktes" überlassen wird. Welcher Narr glaubt das?

Wo ist also noch Verläßliches? In dieser Hinsicht - nirgendwo.

Also sollten wir eines nicht vergessen. Daß auch ein Crash kein unabwendbares Naturereignis ist, an dem unser Schicksal hängt. Sondern alles mit unserem Stehen vor Gott zu tun hat. In ihm können wir alles veredeln, in eine neue Dimension heben, auch eine totale Manipulation der Börsenkurse und der Geldwerte. Wir werden am Himmelseingang nicht nach unserem Kontostand gefragt.

Es bleibt eben alles - sowohl in seiner Rolle im Rahmen göttlicher Vorsehung, als auch realiter, als Ereignis, das von uns bewirkt, aber auch vermieden werden kann - nur als Wunder und Weg zu begreifen. Es gibt ein Überleben der Menschheit, das von rational erfaßbaren Eckdaten völlig unabhängig ist. Es gibt einen Sinn des Menschen, der mit Crash und Irrsinn nichts zu tun hat, sondern darüber steht. Sinn steht immer über Faktischem. Auf Börsenkurse jedoch sollten wir nicht gucken, wenn wir verläßliche Befunde über Wirtschaft erheben wollen.

So betrachtet könnten sogar jene im Vorteil liegen, die Wirtschaft und Geld nicht als mechanisches Produkt eines maschinellen Vorgangs sehen (zu welcher Betrachtungsweise "Gescheite" neigen), sondern die um die weltgestalterische Kraft des Menschen wissen. Auf die Kurse zu starren, um reale Signale für eine reale Zukunft realer Wirtschaft lesen zu wollen, ist aber längst ein ziemlich unrealistisches Unterfangen.