Teil 3) Aber die Kirche will niemand zerstören.
Das war noch nie der Fall!
Das war noch nie der Fall!
Wemhoff
wäre nicht Wemhoff, wenn er nicht etwas Originelles, etwas
Überraschendes, ja Verblüffendes sagen würde: Es widerspricht nämlich
einer häufig anzutreffenden Sicht. Es geht gar nicht darum, die Kirche
zu zerstören! Daran hat niemand Interesse. Keine Freimaurer, keine
Kommunisten, niemand in der ganzen Geschichte. Viel interessanter ist
doch eine hierarchisch völlig intakte Kirche, deren LEHRE, deren
autoritativ verbreitete Sichtweise von Welt und Moral man bestimmen
kann, sodaß sie selbst neue Sichtweisen verkündet! Man sieht deshalb
auch die Kirchengeschichte oft falsch.
Denn
genau DAS hat man immer, aber auch ab Mitte des 20. Jahrhunderts gemacht. Man
hat die Kirche infiltriert, um sie von innen her zu ändern, nicht um sie
von außen zu zerstören. Das haben die Sowjets nicht anders gemacht wie
die amerikanischen Interessensgruppen, die Juden, die Protestanten. Die
Institution Kirche ist ein viel zu wertvolles, globales Instrument, das
alle übrigen Organisationen der Welt bei weitem übertrifft. Sie in die Hand zu bekommen, darum geht es! Und
es ist gelungen. Man hat sie zum Verkündigungs- und Missionssender für
den Amerikanismus genau so gemacht wie zum Sprachrohr des Marxismus
(wobei beide Sichtweisen so eng zusammenhängen, daß man von einer
einzigen Weltanschauung sprechen muß, wo nur zum Schein gegeneinander
gekämpft wird. Daß die Bauten der Stalin-Ära - bis hin zu Autodesigns -
mit denen des Kapitalismus so ähnlich sind ist doch kein Zufall!).
Und
eine Milliarde Katholiken haben das brav geschluckt, haben je braver
umso leichter aufgenommen, was man ihnen gesagt hat, und sich brav so
geändert, wie die Mächtigen es wollten. Samt Verhütungsmentalität. Samt
Amerikanismus. Samt Liberalismus. Samt Homosex-Ideologie (Genderismus).
Samt Evolutionismus. Samt Materialismus und Wissenschaftshörigkeit. Hört
man nicht bis in den letzten Winkel der Erde das erleichterte
Aufstöhnen der Katholiken, daß es DOCH geht, den eigenen Glauben, die
eigenen Überzeugungen mit der Welt zu versöhnen?! War nicht das (so
wurde kolportiert!) die Absicht des Zweiten Vatikanums? Geht nicht alles nun
so wunderbar ineinander, man muß nur ein paar "veraltete" Sichtweisen
entsorgen, deren "Falschheit" nachzuweisen plötzlich alle Medien unisono
versuchten?
Und
man sehe nach Hollywood, das jüdisch dominierte Hollywood. Die in den
1950er, 1960er Jahren die extrem teuren Monumentalproduktionen wie "Quo
Vadis", "Ben Hur", oder "In den Schuhen des Fischers" herausgestoßen
haben wie Fließbandsemmeln. Weil sie so katholisch wurden? Das glauben
immer noch viele, tatsächlich. Das Gegenteil ist der Fall. Man sehe
diese Filme einmal genauer an, die die Kirche regelrecht verherrlichen,
und dann sieht man, daß dort eine völlig neue, eine "moderne" Lehre
verkündet und verherrlicht wird.
Die
wahre Kirche, darum geht es da überall, ist die, die genau die modernen
Werte und Sichtweisen verkündet! Die ihre alte Lehre über Bord wirft,
wie ganz explizit bei "In den Schuhen des Fischers", die
antihierarchisch ist, und sich der Zeit und den modernen Sichtweisen, ja
sogar der modernen Sichtweise der Liebe anpaßt, die dann der sexuellen
Revolution von innen her jedes Tor aufgerissen hat, dem effektivsten
Hebel, um die reale Welt in die Hand zu bekommen.
Nicht
unerwähnt soll dabei bleiben, daß die konkrete Strategie sehr komplex
und klug war. So hat man den Katholiken jahrzehntelang eingeredet, es
gehe um die institutionelle Existenz. Weshalb sie zu einem Papolatrismus
verführt wurden, der die Gläubigen nicht mehr auf das blicken ließ, was
ein Papst verkündet, sondern diesen weil in seiner Existenz gefährdet
per se für "heilig" erklärte. Wo wir damit hingekommen sind, sieht man
unter Papst Franziskus, der ersten Vollfrucht des Amerikanismus und der
dahinterstehenden Ideologie.
Man schaue aber zur
Anschaulichkeit auch, wie es China heute macht (und es eigentlich alle
kommunistischen Staaten machten). Die Kirche verbieten? Mitnichten. Man
hat sogar eine eigene, nationale Kirche (wie die Orthodoxie), die halt
nur unter dem Staat steht. Aber nach außen eine schöne Kirche ist, die
sogar im chinesischen Vollparlament sitzt, oder? Die scheinbar genauso
ist wie die römische, mit Bischöfen, Priestern, Sakramenten und so
weiter. Es geht nur um ein paar leichte Anpassungen, nicht mehr, die den
Gläubigen bei uns nicht einmal begreiflich oder überhaupt bekannt sind.
Der
Witz ist nur, daß wer aus dem Katholizismus auch nur das kleinste
Steinchen herausnimmt, das Ganze zum Einsturz bringt. Weil alles
miteinander und streng logisch zusammenhängt. Kommt eine noch so kleine
Widersprüchlichkeit hinein, eine noch so kleine A-Logik, fällt alles in
sich zusammen. Das ist auch der Knackpunkt in der Zölibatsdiskussion.
Bloß eine Diskussion um die Disziplin? Eben nicht. Erstens ist die
Disziplin das Blut des Organismus Kirche, und zweitens ist deshalb die
Disziplin immer nur eine der Weisen, wie Lehrinhalte ausgedrückt werden,
nur auf anderer Ebene. Sie ist aber keine weniger bedeutende Form der
Dogmatik, wie es oft gesehen wird. Man erkennt es an den Leuten, die am
lautesten gegen das Zölibat auftreten. Sie zielen auf den Sack, meinen
aber den Esel, also die Lehre der Kirche selbst.
Morgen Teil 4) Die Herren der Welt
*310819*
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