Es klingt auf gewisse Weise wie ein Widerspruch, aber es ist nur ein Paradox, das denn doch in Logik aufgeht. In der Logik, die von der Geschaffenheit in der Ebenbildlichkeit zu Gott gründet, die den Menschen in seinem innersten Wesen prägt und formiert.
Damit geht es um die Anähnlichung an Gott als den eigentlichen, ja den einzigen Weg, zu seiner Bestimmung, zu seinem Sinn, zum logos zu finden. Und diese Anähnlichung wiederum setzt Gehorsam Gott gegenüber voraus, also Gehorsam den Seinsprinzipien der Welt gegenüber. Insofern dient nicht nur alles Erkennen, alles Forschen (somit die Wissenschaft an sich), der Übernahme der Seinsgesetze - die einen selbst zutiefst prägen und geprägt haben - und damit der Anähnlichung an Gott im Wissen, das "sein" Wissen ist, als Teilhabe, sondern in diesem Ähnlichsein ist des Menschen größte Freiheit verankert.
Während die Gnosis nun freilich meint, im Wissen sei auch die Anähnlichung bereits geschehen, umfaßt sie in Wahrheit eine ganzheitliche Haltung, eben der Haltung der Offenheit zur Wahrheit. Und diese ist ein Selbstüberschreiten, also ein Von-sich-weg auf ein-etwas-zu, in Hingabe. So daß erst so das Wesen des Wissens wirklich wird, das da Wahrheit genannt wird. Und das ist weit mehr als rationale Richtigkeit, ja das Rationale gründet selbst in diesem ganzheitlichen Ähnlichsein Gott gegenüber.
Wie dieser Mensch ist, in seiner größten, in seiner ursprünglichsten Gedachtheit und damit Berufung, wird uns erst in Jesus Christus begreiflich. Dem zu begegnen eben nicht eine "Transportation von Information" ist, sondern an dem wir über eine "Transformation der Information", die sie weit über Daten hinausgehen läßt, teilhaben. So daß sich der Schritt der Anähnlichung in der personalen Begegnung mit Jesus Christus vollzieht. Indem wir ihn lieben, ihm gehorchen, gehorchen wir dem Sein und Wissen an sich, im Vater, das im Heiligen Geist in die Existenz (als Vollzug) kommt, das heißt: Der immer actu, tätig, aktiv ist, und erst und nur insofern ist.
Dieses Gehorchen, dieses Selbstüberschreiten nun ist immer ein Eintreten in einen Ort, der uns vorausgeht und immer ein Ort des "Gemeinsamen" ist, das mit allen eint, die ebenfalls diesem Ort zugehören. Ort ist IMMER eine Art von Kollektivem, eine Universalie, eine geistige Beziehung im Begriff, in dem das Ich sich stärkt, weil es von sich ab- und auf etwas zugeht, sich der Gnade überantwortet, die erst zum freien Individuum (weil Gottähnlichen) macht.
Darin liegt auch erst die Individualisierung, die ein Individualisieren von "Gemeinsamem", Universalem, immer zu Übernehmendem ist. Selbst das, was nur uns gehört - manche Talente etwa - sind deshalb wesensgemäß und über den Menschen aussagend auf ein Gemeinsames ausgerichtet, nie isoliert möglich. Talent, gerade Talent ist eine lediglich sehr spezifische Form von Ort, also von Gemeinsamem, sodaß auch hier erst der Gehorsam in der Selbstüberschreitung dem Einzelnen seine Individualität und sein Talent voll oder sogar überhaupt entfalten läßt.
Es ist ein Paradox somit, daß im gehorsamen Einordnen (also im Eintreten in einen Ort innerhalb des Wissens Gottes, seiner Ideen sohin, dem logos) in eine Ordnung (die in Gott Vorsehung ist), die sich auch im Sozialen und als immer heilig und unantastbar sein müssende Tradition (die dann auf Gott selbst zurückgeht, also seine Spuren trägt) ausdrückt, ja gerade dort ausdrückt, die schöpferische Freiheit ihr höchstes Maß empfängt.
Dieses Gehorchen, dieses Selbstüberschreiten nun ist immer ein Eintreten in einen Ort, der uns vorausgeht und immer ein Ort des "Gemeinsamen" ist, das mit allen eint, die ebenfalls diesem Ort zugehören. Ort ist IMMER eine Art von Kollektivem, eine Universalie, eine geistige Beziehung im Begriff, in dem das Ich sich stärkt, weil es von sich ab- und auf etwas zugeht, sich der Gnade überantwortet, die erst zum freien Individuum (weil Gottähnlichen) macht.
Darin liegt auch erst die Individualisierung, die ein Individualisieren von "Gemeinsamem", Universalem, immer zu Übernehmendem ist. Selbst das, was nur uns gehört - manche Talente etwa - sind deshalb wesensgemäß und über den Menschen aussagend auf ein Gemeinsames ausgerichtet, nie isoliert möglich. Talent, gerade Talent ist eine lediglich sehr spezifische Form von Ort, also von Gemeinsamem, sodaß auch hier erst der Gehorsam in der Selbstüberschreitung dem Einzelnen seine Individualität und sein Talent voll oder sogar überhaupt entfalten läßt.
Es ist ein Paradox somit, daß im gehorsamen Einordnen (also im Eintreten in einen Ort innerhalb des Wissens Gottes, seiner Ideen sohin, dem logos) in eine Ordnung (die in Gott Vorsehung ist), die sich auch im Sozialen und als immer heilig und unantastbar sein müssende Tradition (die dann auf Gott selbst zurückgeht, also seine Spuren trägt) ausdrückt, ja gerade dort ausdrückt, die schöpferische Freiheit ihr höchstes Maß empfängt.
Die Freiheit des Menschen wird also in dem Moment auch der vollkommenen Freiheit Gottes (und diesen ohne absolute Freiheit zu denken ist unsinnig) ähnlich (analog), als wir ihm vollkommen gehorsam sind. Denn Freiheit ist ein Akt, in der Haltung ein ständiger Akt, nicht ein Zustand. Als Sohn und Söhne des Vaters, als jene, die in Christus (und nur so ist es möglich) vor den Vater treten, und im Sohnesgehorsam im Heiligen Geist atmend an der Dreieinigkeit teilhaben.