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Anmerkungen zu Allen geht es um die Demokratie (1-2)

Anmerkung* - Wie groß die Verwirrtheit ist zeigt die derzeitige Ukraine-Krise. Wie die Corona-Krise, wie die Klima-Krise, aber in immer ausufernderer Weise, entzünden sich Wahnfeuer, die kaum noch zu fassen sind, die aber allesamt Anzeichen dafür sind, daß wir mit der Realität nicht mehr zurechtkommen, weil sie nicht - und zwar überhaupt nicht - mehr erfassen können. Die Ukraine-Krise zeigt einmal mehr, wie sehr Partialinteressen in einem Topf mit den unterschiedlichsten Seinsbefunden - mit der Ontologie, also metahpysisch grundgelegrer Realitätsgrammatik, ebenso wie mit dieser Ordnung übergestülpten Scheinorganisiertheit, die mit der wirklichen Wirklichkeit in Streit und damit in Dauerspannung stehen - zu einem komplexen Gemisch geworden sind, in dem keine Ursache mehr mit Wirkungen, die nur noch Erscheinungen sind, in Verbindung zu bringen ist.
 
Wieder, in nahtlosem Übergang zur Corona-Krise, wird - auf einem gewissen Rest von Realitiät, die aber lediglich ge- und mißbraucht wird - eine Krise, diesmal in der Ukraine, buchstäblich aus dem Hut gezaubert. Die blitzschnell und vor allem durch die Medien in virtuelle Ebenen abhebt, die Auswirkungen hat und haben wird, die mit allfälligen realen Ursachen nur noch rudimentär Zusammenhänge haben, aber Realitäten schaffen. Die aus den "Maßnahmen" entstehen, also ein Problem regelrecht schaffen, hinter dessen Rauch ganz andere Interessensgruppen ihr Süppchen kochen.

Zurück bleibt eine Menschheit, die wie in einem holographischen 3D-Theater in einer phantastischen Welt lebt. In der die Vernunft keinen Zugriff auf die Wirklichkeit noch zu leisten vermag. Sodaß niemand mehr zu beurteilen vermag, was richtig und was falsch ist, ihm also keine Wahl bleibt als sich Werturteilen anzuschließen, indem er an Reste von Vertrauensbindungen anknüpft. DAS nennt man dann Verwirrtheit.

So nebenbei: Die Ukraine ist für die Lebensmittelversorgung Europas von größerer Bedeutung, als wir ahnen. Für die Düngemittelproduktion ist vor allem ein Rohstoff wichtig - und das ist Erdgas. Europa liefert deshalb auf Umwegen seit Jahren billiges Erdgas. Während es selbst sich von amerikanischen Spotpreisen abhängig gemacht hat. 

Ungarn, das zu 100 Prozent von russischem Erdgas abhängig ist, bezahlt, wie man liest, aufgrund langfristiger Lieferverträge im Jahre 2022 nur ein Siebentel des Gaspreises, den Westeuropa bezahlt, das seinen "überraschend hohen" Gasverbrauch durch kurzfristige Zukäufe (=Spotmarkt) decken muß. Um sich nicht so stark von Rußland abhängig zu machen, hat man die langfristigen Abnahmeverträge reduziert ... und sich von amerikanischem Gas zu stark fluktuierenden Preisen abhängig gemacht. Diese Abhängigkeit wird weiter steigen. Derzeit wird in Svinemünde (Polen) ein nächstes Terminal (nach Bremerhaven; oder ist das Bremen? jedenfalls in der Ecke) gebaut, das amerikanisches Flüssiggas übernehmen kann. Verkauft wird uns freilich diese Preiserhöhung mit "zu geringen Lieferungen Rußlands." Was indirekt sogar "stimmt."

Vielleicht sollte Polen aber und endlich an seinem antirussischen Reflex arbeiten. Der in meinen Augen keineswegs nur aus der historischen Erfahrung mit einem bösen Nachbarn zu tun hat, sondern eine Ersatzhandlung ist, ein Sündenbock-Phänomen, um sogar vor sich selbst die eigenen, unklar bleiben sollenden Motive im Nebel zu halten. Es hat mit polnischen Ambitionen im selben geographischen Raum (Westrußland/Ukraine) zu tun, und zwar im Zuge der "Drei-Meere-Vision," dieser eigentlichen poltischen Vision Warschaus, zu der Polen aber Verbündete braucht, die nicht betroffen sind: Frankreich, England, aber vor allem die USA.

Sehen (in Simultanübersetzung: hören) Sie die Fernsehansprache von Vladimir Putin zu den jüngsten Ereignissen im Osten der Ukraine.