Das "Nichts tun" des Künstlers, dieses prototypischen Menschen überhaupt, wird dann zum "spannungslos vegetieren". Die Feuer der Katharsis werden zum Brandanschlag auf alles, was diese Spannung des (nun wirklich, nun ontologisch) Existierens abbaut, wo immer sie sich findet, und je spannungsloser desto natürlicher, sozusagen, je mehr Asche desto gelungener, sozusagen. Wehe dem, der gräßt, (siehe im Psalm: Ein Tag sagt es dem anderen, eine Nacht tut es der anderen kund ...") und nicht jedes Lob Gottes darzustellen vermeidet, sozusagen. Wehe allem, das formt.
Sozusagen.
Anmerkung² - Ich habe hier schon vor etlichen Jahren die Vermutung geäußert und begründet, daß sich die Briten in einer neuen Durchblutung ihres Imperiums neu aufstellen. Und deshalb Europa (durch den Brexit) mit viel Gelassenheit den Rücken kehren. Ich meine, daß man das nun allmählich zu sehen beginnt: Die Brito-Amerikanische Allianz nimmt immer erkennbarer Form an.
Sodaß man eigentlich gar nicht sagen kann, daß sich die Amerikaner aus Europa zurückziehen, weil sie sich in der NATO weniger engagieren (wollen). Vielmehr übernehmen die Briten nun den Atlantik. Samt Festlandeuropa. Und beginnen - wie weiland Christophorus Columbus - nach Westen zu blicken, weil hinterm Horizont der Osten, das Marco Polo'sche Märchenland China auftaucht. Das doch alles schon einmal britisch war.
Sodaß man viele Dinge auch sehr anders sehen könnte, hätte man den globalen Blick, den ich an den britischen Historikern und - früher - den britischen Medien immer schon so geschätzt habe: Das Geld, mit dem China im Turboverfahren großgezogen wurde, ist nämlich britisch (amerikanisch) Chinas gigantischer Aufstieg wurde von der Londons City finanziert.
Dem der Brexit somit eigentlich logisch folgen mußte, als Teil eines längerfristigen Planes, den offenbar nur (mehr) England hatte. Ein Plan, mit dem Kontinentaleuropa endlich als globale Konkurrenz ausgeschaltet wurde. Wozu aber kein britisches Blut mehr fließen mußte wie im halben Jahrtausend zuvor.
1492 rückte England nämlich von der Peripherie zum Zentrum, zur "Mitte der Welt". Der Leser möge doch zur persönlichen Erhellung des Blicks einmal eine Weltkarte ansehen, in der NICHT Kontinentaleuropa, sondern der Nordatlantik im Zentrum liegt. (Trifft sich das außerdem nicht mit dem Selbstverständnis von China?)
Wie nahe da China plötzlich liegt. Und nun "schmilzt" der Nordpol auch noch. (Die Briten haben die globale Erwärmung durch CO2 ERFUNDEN, haben Sie das vergessen? Es war Thatcher, Anfang der 1980er Jahre. Die Geschichte haben wir hier längst erzählt.)
Plötzlich läge dann Shanghai nur noch 18 Schiffstunden (und nicht 100) von Liverpool entfernt. Und wie es in der Politik schon mal geschieht, haben die Nachfolger von Thatcher rasch begonnen, deren Propaganda selbst zu glauben. Die ja zumindest ziemlich nützlich war.
Also hat London ein China aufgebaut (und nie aus der Hand gegeben, Hongkong hin und Hongkong her), das - genau zu diesem Zeitpunkt, es geschah in den frühen 1980er Jahren, wenige Jahre, nachdem es die Rhodes-Milner-Verschwörungsclique seit den 1970ern vorbereitet hat - via Londoner Bankengeld und mit der Wall Street als verlängertem Arm instrumentalisiert wurde. Und über diese Schulden fester denn je in Britischer Hand verblieb.
Schulden sind das Opium für Chinas Massen, nicht anders wie für die des Westens, haben Sie auch das vergessen? Vergessen, daß exakt zu diesem Zeitpunkt, Mitte der 1970er Jahre, in eben diesem Westen die Einführung der Kreditkarte begonnen hat, die direkt den Einzelnen verhaftet hat? Wußten Sie, werter Leser, daß in den letzten zwei, drei Jahren SÄMTLICHE Kontoverbindungen der Welt auf Kreditkarten-Konten umgestellt wurden? Daß es keine Bankomat-Karte mehr gibt, sondern nur noch Debit-Cards, nomen es omen: Kreditkarten?
DAMIT hat London endlich aber auch den Streit um die Vormacht in Europa entschieden. Es hat den Kontinent an seiner Achillesferse getroffen: Der Industrie, die von China aus waidwund geschossen wurde. Von diesem sinkenden Schiff hat sich London im Brexit dann abgeschnitten.
Zu diesem Zeitpunkt, 1992, hat ein Chinese einen russischen Flugzeugträger gekauft, und die von Rußland mangels Finanzierungswillen aufgegebene "Minsk" von Sewastopol nach Shenzhen geschleppt. Ein Symbol: Das Feste geht weg aus Europa, und Chinesen besichtigen es als Museumsstücke. Hier bleiben nur noch die Phantasien entwirklichter Politiker und Manager-Eliten.
Sozusagen.
Anmerkung** - Weshalb eingeschworene Marxisten mit gefälligem Populismus, der sich um die "Belange der Kleinen Leute" kümmert, sogar heute, ja gerade heute (weil sogar tendenziell) in Demokratien immer wieder recht vitale Erfolgschancen hat. So schlimm können GULAGs nie gewesen sein, daß sie nicht unter der Illusion wieder verblassen. Wie eine Lokalwahl in der österreichischen Großstadt Graz bewies, die seit Wochen einen frei gewählten kommunistischen Bürgermeister hat. Und wo sich nun alle bemühen zu sagen, daß die "eigentlich ja nicht kommunistisch wären", sondern einfach ... bürgernah.
Im übrigen gilt für dieses Thema dasselbe, wie oben über Australien ausgeführt wurde. Straflager - und kein Kommunismus kann ohne auskommen - bleibt Straflager. Auch wenn es dort jeden Sonntag ein weiches Ei zum Frühstück, und jeden Donnerstag "Bohnensuppe für alle" am Rathaustor gibt.
Sozusagen. Sozusagen.
Anmerkung*** - Aus diesem Grund nimmt es auch kaum Wunder, wenn - wie erst in diesen Wochen geschehen - Australien staatlich geschlossene Verträge bricht, wie den mit Frankreich geschlossenen Vertrag Unterseeboote (ich staune, wie viele Australien offenbar braucht; vermutlich zum Beobachten der Korallenriffe) im Wert von 55 Milliarden Dollar zu liefern. Eine Menge Holz, eine Menge Arbeitsplätze in Frankreich. Die nun in den USA entstehen oder gesichert bleiben. Denn von dort muß Australien, das ebenfalls in diesen Monaten in eine neue, hochbrisante "Verteidigungsallianz" mit USA und Großbritannien verpflichtet werden.
So ebenfalls wie Japan, das auch in diesen Monaten gewaltige Milliardenbeträge in Bereiche der Streitkräfte investiert (Marine und Luftwaffe), die bislang wegen der Knebelverträge nach der Kapitulation 1945 gar nicht ausgebaut hatten werden dürfen. Nun wird Japan als Trumpfkarte "aktiviert", und muß gewaltige Beträge "für seine Sicherheit" ausgeben.
Womit sich nun definitiv eine gefährliche Front gegen China formiert. Das wird Folgen haben, und China in eine noch brisantere Haltung der Vorsicht und Verteidigung zwingen, die es sonst wohl nicht so eingenommen hätte, oder die als außenpolitisches Ziel - das doch Frieden sein muß - dieses Mißtrauen doch eher hätte abbauen sollen.
Fehlt nur noch, daß Taiwan ebenfalls in diese Pazifische Front zwangsintegriert wird. Die die USA, in einer Änderung der Verteidigungsdoktrine, schon seit zehn, fünfzehn Jahren als ihren eigentlichen strategischen Interessenraum - weg vom Atlantik, hin zum Pazifik und zum Indischen Ozean steht.
(Auch Indien steht bekanntlich kurz davor, oder ist bereits so weit, in eine neue Allianz mit dieser Allianz eingefügt zu werden. Das in seiner westlichen Provinz Kaschmir bereits heiße Front gegen Pakistan WEIL gegen China hat. (Das die Autobahn durch den Norden Extra-Kaschmirs", ein Gebiet, das "im Streit" mit China steht, hin zu den Häfen Pakistans, dringend braucht.)
Also ist es auch kein Zufall, daß die muslimischen Länder Malaysia und Indonesien (als Staat mit bald 300 Millionen Einwohnern schon heute das bevölkerungsmäßig größte muslimische Land der Welt) beginnen, sich gegen die USA als Motor hinter dieser strategisch neuen Lage, die hier geschaffen wurde, zu formieren. Ein schlafender Riese wurde geweckt, der besser weiter geschlummert hätte. Denn Zeit ist ein wichtiger Faktor der Welt und des Lebens.
Sozusagen, sozusagen, sozusagen.