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Anmerkungen zu Die Anbetung des Götzen (1-2)

Anmerkung* - Und um die Wende 19./20. Jahrhundert war England, erst Hand in Hand, dann abgelöst von den USA, und noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein, tatsächlich DIE globale Macht. Die Sowjetunion als orthodox-russisches "Drittes Rom" - Zentrum der einzig legitimen Weltmacht, die auf der (unter Siegzwang dem katholischen Raum gegenüber stehenden orthodoxen) Kirche beruhte - kam erst allmählich wieder auf die Füße. Und von China als Global Player war bis in die 1970er Jahre noch nichts zu hören.

Sieht man vom fatalen subversiven Effekt einzelner und enorm wirkungsvoller Mao-Schriften ab. Wir erinnern uns sicher an die Bilder in den Pariser, Tübinger oder Berliner Straßen, in denen Studenten "Das rote Büchlein" von Mao, vulgo "Mao-Bibel", in der Hand hielten und damit winkend die Ablöse bisheriger Kulturziele ankündigten. 

Schriften, die in ihrer klugen Verbindung von kommunistischer "Metaphysik" mit altchinesischen Weisheits- und Strategielehren (nicht nur Konfuzius oder Lao Tse, auch die übrigen Weisheitslehrer wie Sun Tsu sind extreme Pragmatiker, die einem Satz folgen, der in fundamentalem Widerstand zur christlich-abendländischen Kultur steht: Der Zweck heiligt alle Mittel) eine beeindruckend effiziente, praxisorientierte Anleitung zur Unterwanderung von Kulturen und Feindmächten bedeuten. 

So sehr, so klug und intelligent, so deutlich als tragende Subversionsstrategie der Gegenwart zu erkennen, daß ich zu der Ansicht neige, daß die revolutionären Bewegungen, wie sie im Westen (als Kultur des Abendlandes) in den 1960er Jahren flächendeckend auftraten und begannen, sämtliche Strukturen und das gesamte Wissens- und Bildungsgut zu durchsetzen und zu verändern, ja auf den Kopf zu stellen, von China ausgegangen ist, und nach wie vor von China betrieben wird. Das ich als geistige Macht viel mehr "fürchte" denn als militärischen Faktor, der nur den Blick von der wahren "Armee" ablenken soll. Und bedenken Sie, werter Leser: In China selbst wird und wurde seit je ein ganz anderer Kurs gefahren. Der das Land vor den Auslösungserscheinungen des Westens zumindest insofern bewahrt, als die Herrschaftsstrukturen vollkommen und auf "auf ewige Zeiten" unberührt bleiben.

Einschub² - Im Falle etwa einer der zu jenen Zeiten weltweit dominierenden Städte - Wien. Es ist ein Beispiel, denn es schien im Zuge der brutal durchgezogenen Aufklärung der Habsburger Kaiser hoffnungslos in den Nihilismus abzudriften. Und sehen wir ins erste Drittel des 19. Jahrhunderts, blicken wir in die kleine, unbedeutende Kirche Maria am Gestade und den Hl. Clemens Maria Hofbauer, der dort wirkte. Er war zuvor durch Napoleon aus seiner früheren Wirkstätte Krakau entfernt und nach Wien "in die Wüste geschickt" worden. Weil man ihn schachmatt setzen, in Wien "verschütten" wollte. Man hatte die Macht gespürt, die er bekam, was er in diesem heutigen Polen entfaltete, und sie als Feind erkannt. Also meinte man, diesen nun ausgeschaltet zu haben.

Ausgerechnet von diesem Priestermönch aber ging eine für Wien so substantielle Kulturrenaissance aus, daß Wiens gesamtes 19. Jahrhundert zu jener kulturellen Höhe getragen worden ist, die wir kennen und von der wir noch heute zehren. Die erst später und bedauerlicherweise, aber denselben Unplanbarkeitsgesetzen unterworfen, auf die Seite der - immer mit entstehenden - parallelen Anti-Früchte wie Freud, der Sezession im weitesten Sinn, und so weiter, umkippte.

Anmerkung** - Und das ist es dann, das Denken: BEZIEHUNG ZUR PERSON WAHRHEIT - Jesus sagte "Ich BIN der Weg, die Wahrheit, das Leben." Es geht nicht um ein "Ich HABE" sie, weil "ich DENKE". Sodaß Wahrheit für und in uns Frucht der Identifikation mit dem menschgewordenen Gott ist.

                  IHS                  
Anmerkung***Es hat mich förmlich "erschlagen", als ich unlängst in der St. Georgen-Kirche hier in Sopron saß, und erstmals bewußt, das heißt neu, ganz oben, umgeben von einem Strahlenkranz, der auch die gesamte barocke Hochaltar-Geisteswirklichkeit umfaßte, wie ich nun erkannte, das IHS-Zeichen sah. 

In einer häufig vorzufindenden Form, die aber das Wesentliche am besten von allen erfaßt. Denn nun fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren, wie Otto Waalkes es so treffend formuliert hat: Der Anfang und das Ende, das Alpha und das Omega der Schöpfung, des Kosmos, der Welt, ist ... EIN BILD. Das Wort, das im Anfang war, das Wort das bei Gott war - ist ein Bild, ist das Schriftzeichen IHS, Jesus Christus. Als ewiger Schlüssel zu allem, als ewiges Archetyp ist es ein Kreuz, das von der Schlange umwunden wird, die Mose an den Balken genagelt hatte, mit dessen - von Gott selbst angeleiteter - Tat das Erlösungswerk Christi in einer Linie steht.