Anmerkung* - Müssen wir auf den Schultern des Ungekannten leben? Oder sollten wir damit leben lernen, vielleicht autosuggestiv, um die existentielle Unsicherheit wirkich ablegen zu können?
Eben - nicht. Kein Mensch kann auf dem Boden des Ungekannten leben, und er tat es nie. Hier beobachten wir einmal mehr aber die Bedeutung des "wahren Gottes" in der Lebensrealität des Menschen.
Denn die Frage um den wahren Gott ist keine akademische Sophi8sterei, sondern eine der Evidenz, der Wirklichkeitserfahrung. Und das macht die "Stärke" des Gottes unserer Väter aus. Wir kennen zwar nicht seine Gedanken in allen Facette, aber wir wissen, daß wir ihm vertrauen können. Und daß das so bleiben wird, darauf können wir vertrauen.
Im Vertrauen auf Gott steht der Menschen dann zwar in einem Unwissen, weil die Gesamtheit der Schöpfung für ihn unerreichbar ist, aber im Vertrauen, daß Gott das Ganze kennt und weiß und bewegt. Und so konnte auch eine Kultur entstehen, die gewiß die stärkste und großartigste seit dem Paradies war.
Im Wissen um die Göttliche Vorsehung hat der Mensch seit Abraham, aber endgültig seit Christus die Phase der Unsicherheit überwunden, und weiß seither die Welt in Gott geborgen, der sie zum Guten führen will. Dadurch kann er auch wagen, dadurch kann er Mut als Tugend entwickeln. An dieser Sicherheit kann aber nur der Glaubende teilhaben. Der andere kann es sich bestenfalls einreden, oder der Welt überhaupt jede Relevanz absprechen, wie im Fernen Osten geschehen, wozu aber die humane Geistigkeit ausgeschaltet werden muß.