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Anmerkungen zu Parallelgesellschaft von Verrätern und Betrügern

Anmerkung* - Mit gravierenden Folgen, auch wenn es meine einzige Strafe im Sinne der Strafgesetze bislang war. Eine Ahndung wegen Zuschnellfahrens oder Falschparkens - und mehr war mir auch nie vorzuwerfen, sieht man von Fällen ab, in denen mich die Obrigkeit zu bestimmtem Verhalten "zwang" (worin das Wegweisegesetz rechtsphilosophisch gesehen einen interessanten Fall darstellt, denn man wird hierin einer Sanktion unterworfen, OHNE explizit eine strafbare Handlung begangen zu haben) - ist ja keine Strafe im Sinne der Strafgesetze, sondern eine Verwaltungs- oder Ordnungsübertretung.

Die mich aber, weil sie damals gegen die Gewerbegesetze verstieß (die heute ja völlig anders aussehen, es ist somit eigentlich grotesk) vom Erwerb jedweder Gewerbeberechtigung für alle Zukunft ausschließt. Und auch wenn mich das nicht real betrifft noch betreffen wird, denn nie mehr werde ich in Österreich eine Firma gründen, so "betrifft" es mich denn doch im Gemüt.

Anmerkung** - Einmal mehr - aber das letzte Mal liegt ja sicher schon einige Jahre zurück; dieses Blog existiert ja schon 14 Jahre; eine Menge Treibgut, das mittlerweile vorbeigeschwommen ist - möchte ich auf das Buch von Heike Knortz hinweisen: "Diplomatische Tauschgeschäfte". 

Knortz beweist darin, daß die Massenzuwanderung (die in den letzten Jahren ja nur kulminiert, nicht neu eingetreten ist, und sich nun gerne "Asyl" nennt, was beitragen soll, daß man die mittlerweile immense Belastung der Bevölkerung politisch leichter verkaufen zu können meint) seit 1953 keineswegs einem Interesse der Industrie entsprungen ist. Sämtliche Initiativen zur Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte (vor fünfzig Jahren sprach ja niemand von "Migranten" oder gar "Asylanten", sondern generell und diminuierend von "Gastarbeitern", erinnern Sie sich, werter Leser?) gingen vielmehr von deren Herkunftsländern aus! Die damit eigene Sozial-, aber auch Devisenprobleme (die Rückführung von hier verdientem Geld spielt eine kaum glaubliche Rolle; die Beträge, die in diese Länder fließen, sind unfaßbar) lösen wollten. 

Deutschland hat diese Zuwanderung aber nie als Arbeitsmarkt- oder Sozialproblem behandelt, sondern einfach als Mittel normaler Außenpolitik eingesetzt. Mit dem es Positionen der NATO-Strategie durchsetzte, oder umgekehrt, einen Beitrag zur Entspannung des Ost-West-Konflikts leisten wollte. 

Woran aber außerdem kaum jemand denkt ist, daß diese "Gastarbeiterpolitik" immense Folgen für die deutsche Wirtschaftsstruktur hatte. Die wir heute in vollem Ausmaß zu spüren bekommen, ja der wir vielleicht überhaupt verdanken, daß wir wirtschaftlich gesehen in globalem Maßstab fast hoffnungslos zurückgefallen sind. Denn mit der Zurverfügungstellung von niedrig qualifizierten, somit billigen Arbeitskräften war die Industrie weniger gezwungen, Produktionslösungen in der Technik zu suchen. 

Wir sprechen hier außerdem von einer Konkurrenz gegenüber unseren eigenen unteren Schichten. Bei denen es zur Verelendung gekommen ist. Mit "Ausbildungsinitiativen" ist da kein Krieg zu gewinnen, und das hat sich ohnehin längst gezeigt. Denn diese Schichten gibt es in jeder Gesellschaft, und es wird sie immer geben. Ich spreche von Verelendung, weil diese untersten 10 Prozent, die womöglich ebenfalls längst mehr sind, weil durch dieselben Zusammenhänge viele "von oben nach unten" gerutscht sind, weil sie am Arbeitsmarkt nicht mehr gebraucht werden. 

Ich darf hier meine aus Erfahrung (im eigenen Betrieb, aber dann durch Gespräche und Beobachtungen bei vielen anderen Betrieben) entstandene DRITTEL-THEORIE vorstellen, vermutlich auch nicht das erste Mal. Aber sie wird sogar durch einige meiner Geschwister, die Lehrer bzw. eigentlich sämtlich Schulleiter gewesen (mittlerweile pensioniert) sind, bestätigt. Die dieselbe Struktur in den Schulen festgestellt haben. Ihnen entspricht sogar die (siehe die hoch interessanten Studien von Louis Dumont) klassische indogermanische Teilung in drei Hauptklassen. Es handelt sich hier übrigens um Einteilungen sowohl INNERHALB von Ständen, als auch ZWISCHEN Ständen. 

Das erste Drittel ist eigeninitativ, führungsfähig, selbständig, man kann sie auf eine Baustelle schicken, und sie LÖSEN ein Problem, selbst wenn sie selbst etwas organisieren müssen. In der Schule ist es jenes Drittel, das von keiner noch so depperten Schulreform angegriffen wurde, und nach wie vor als gute Schüler gelten können, deren Niveau sich über die letzten Jahrzehnte so gut wie nicht verändert hat. Diese Leute muß man auf jeden Fall zu halten versuchen, auch mit höheren Löhnen, obwohl sie mit Löhnen meist nicht oder nicht als Hauptargument zu reizen sind. Sie sind wichtige Träger des Firmen-Know How, und ohne sie würde jede Firma schweren Schaden nehmen. Sie sind somit die wahren Leistungsträger, und auch ihr pekuniärer Produktionswert übertrifft ihre pekuniären "Kosten".

Das zweite Drittel ist brav, ist willig und dienstbereit, muß aber geführt werden. Man kann sie auf eine Baustelle schicken, wenn man ihnen genau sagt, was zu tun ist, und alles gut vorbereitet. Dann kann man sich auch auf sie verlassen. Aber sie gehen nur soweit, als man sie schiebt. Sie sind deshalb auch bei einem Verfall einer Firmenkultur rasch "unproduktiv". Man muß sie nicht unbedingt halten, man bekommt sie relativ leicht am Arbeitsmarkt, etwa durch Lohnanreize. Grundsätzlich aber "rechnet sich" diese Gruppe noch, das heißt, der von ihnen leistbare Produktionswert entspricht auch dem Markterlös.

Das letzte Drittel ist ganz anderer Natur. Es sind Leute, die zu keiner selbständigen Arbeit in der Lage sind. Man muß ihnen jeden Schritt sagen, muß ständig kontrollieren, ob sie es auch tun und muß davon ausgehen, daß sie es schlecht tun, wenn kein Druck herrscht. Und selbst da sind sie ein Problem. ABER man braucht sie zum "Halten", zum "Tragen", zu jeder Menge an einfachen, anspruchslosen Arbeiten. Diese Gruppe weist in der Anstellung hohe Fluktuation auf, ihre Motivation ist oft recht primitiv aufgebaut (was hier ein Vorteil, dort ein Nachteil ist), und die Einzelnen sind relativ leicht zu ersetzen. 

Und - sie enthält etwa 10 Prozent, also ein Drittel dieses Drittels, das man eigentlich nur unter dem Aspekt der Nächstenliebe angestellt hält. Auch geistig Behinderte, geistig Beschränkte fallen in diese Gruppe. Zwar auch überall sonst, aber speziell hier muß für einen christlichen Unternehmer (und eine Wirtschaft, einen Staat, die am Gemeinwohl orientiert sind) auch das Gebot der Nächstenliebe gelten. Indem man damit leben muß einen Lohn zu bezahlen, der sich nie "rechnet". UND indem eine christliche Gesellschaft mit einem Sockel von etwa 10 Prozent leben muß, den sie aus Barmherzigkeit mitträgt. 

Diese Gruppe also "leistungsgerecht" zu bezahlen, wie durch Konkurrenz in diesem Bereich geschieht und geschehen ist (sodaß man nun Mindestlöhne einführen will), ist eine oft sogar ganz schwere Sünde. Auch sie müssen so viel Geld zur Verfügung haben, daß sie ein menschenwürdiges Leben führen können. Wie es halt den ihnen gerechten Ansprüchen entspricht. 

Im konkreten Bild: In Jesu Beispiel hat der Winzer auch dem Arbeiter, der eine Stunde vor Tagesende kam, noch einen vollen Denar bezahlt. 

Man könnte dazu noch erläutern, daß sich die meisten Münzen als "Geld" in ihrer Grundeinheit EINS daran ausgerichtet haben, EINEN Mann (samt Familie) EINEN TAG zu ernähren, wobei er dieselbe Zeit, also EINEN TAG dafür zu arbeiten hatte. Das findet sich historisch nachvollziehbar praktisch in allen Kulturen der Welt. 

Es geht also hier nicht um eine "dem Marktwert entsprechende Leistung", sondern um das von Gott zugesicherte (also vom Menschen einzuhaltende, wenngleich nie als irdisch "klagbaren" ANSPRUCH von Seiten des Nehmers, als ZU GEWÄHRENDE GABE auf Seiten des Gebers liegende) Recht auf GERECHTE (also einem gerecht werdende) Existenz. Das in gesunden Völkern oder lokalen Gemeinschaften übrigens durch "indirekt sanktionierbare Anstandsregeln" verankert ist. Verankert durch "soziale Ächtung" - oder "Ansehen und Ehre".

Das wird im übrigen gar nicht nur bei dieser dritten Gruppe längst ignoriert. Fehlt dieser Bezug von Werten, wie er hier angedeutet worden ist, tendiert eine Gesellschaft auch zur ÜBERZAHLUNG der ersten Gruppe oder von Führungskräften! Es ist derselbe Fehler, der die Moral dieser (ersten) Gruppe zersetzt, und sie hoffärtig, maßlos, frech und das Gesamte schädigend in ihren Ansprüchen macht. Überzahlung bricht also die erste Gruppe in ihren Haltungen, und das kaum anders, als es Unterzahlung bei der dritten Gruppe erreicht. Die immerhin brav und bemüht sein kann.

Aber man BRAUCHT diese dritte Gruppe noch aus einem anderen Grund, auch dieser wird heute immer mehr "vergessen". DENN es gibt ein wichtiges Gesetz. Das für Menschen generell gilt, in Betrieben aber ganz konkret ist. Das Hauptproblem des Menschen ist nämlich nicht die Überforderung. Damit kann man fertigwerden, das läßt sich relativ leicht abstellen, und hinterläßt keine Dauerschäden. Aber man darf Menschen nie (dauerhaft) UNTERfordern. Das BRICHT sie, manchmal sogar dauerhaft. (Es ist deshalb sehr gut überdachte Vorgehensweise in einem darauf abzielenden Strafvollzug, wo man die Menschen durch Zwang zu Arbeiten unter ihrer Würde bricht.) Und das verhindert diese dritte Gruppe.

Jemandem des ersten Drittels (dauerhaft, oder in großem Umfang; wir reden hier nicht von "auch einmal", da gilt sogar das Gegenteil) Arbeiten zuzumuten, die das unterste Drittel erledigen könnte, frustriert diese Gruppen derart, daß man sie ganz leicht verliert. Entweder geistig-mental, also demotiviert, oder/und mit ständig gewälzten und bei Gelegenheit sofort umgesetzten Abwanderungsplänen.

Zurück zum Anfang gilt nun aber zu sagen: Wenn heute von der Industrie 4.0 gesprochen wird, dann ist Deutschland vom technischen Vorreiter in der Industrie zum Nachhilfeschüler geworden. Nicht nur Ostasien ist in der Arbeitskräfte ersetzenden Vollautomatisierung von Fertigungsstätten weit voraus. 

Während die Hauptmasse der Arbeiter aller übrigen Gruppen mangels Übereinstimmung von Herausforderung und Leistungsfähigkeit und -bereitschaft demotiviert ist. Nicht zuletzt, weil durch die Ausweitung der dritten Gruppe vor allem die ersten beiden Gruppen in ihrer sozialen Tragekraft überfordert, ja ausgebeutet werden, während die dritte Gruppe einem Kaufkraftverfall m. o. w. hilflos ausgeliefert ist. Wir werden diese Thematik, die so komplex geworden ist, WEIL man diese Gruppenordnung zerstört hat UM DIE bald offenbar werdenden FEHLER ZU KASCHIEREN, wir werden also diese Zusammenhänge vielleicht noch zu einem späteren Zeitpunkt genauer ausarbeiten.