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Dienstag, 22. Januar 2008

Aufschreiben als Pflicht

Es sind oft nicht viele Sätze, ja manchmal wenige, manchmal nur ein einziger ... die aufstehen. Vor denen man Respekt entwickeln wie bewahren muß, so kummervoll das auch sein mag. Denn man darf sich nie dabei verurteilen, nie werten, sondern bescheidentlich hinnehmen, was einem so dürftig vorkommt.

Doch diese wenigen Sätze aufzuschreiben - es ist das Wahrnehmen von Lebensgelegenheiten, es ist die Treue einer Pflicht gegenüber, an die zu glauben einem selbst schwerer fällt als ein Außenstehender glauben mag. Aber am Abend, vor dem Einschlafen, werde ich nach ihnen gefragt. Ich kann dann ruhig einschlafen, wenn ich sagen kann: ja, ich habe sie aufgeschrieben.

Erst wenn man diese Pflicht, die aus Momenten des Tages aufsteigt, aufgibt - dann gibt man auch das Leben als Schriftsteller auf, das sich scheinbar sonst durch nichts zu erkennen gibt ... will man nicht in den Beruf des "Künstler-Seins" fallen, der heute größten und tödlichsten, folgenreichsten Versuchung.

Aber man weiß es einfach: Dann gibt man sich selbst, sein Leben auf.





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