Dieses Blog durchsuchen

Mittwoch, 22. April 2009

Kaum zu greifender Fisch

Liest man Montaigne über längere Zeit, erfährt man regelrecht sinnlich, wie sich alles Denken in seinem Skeptizismus auflöst, demgegenüber sich innerlich Skepsis meldet: Man wird ärgerlich angesichts einer immer deutlicher werdenden Absicht, sich auf jeden Fall einer geordneten Denkweise zu entziehen, weil man sie nahezu als Faul- und Feigheit erlebt, die Dinge schlichtweg nicht auf einen Punkt zu bringen.

Vor allem im zweiten Band seiner Essays zeigt sich dies durch deren Ziel- und letztlich sogar schon Aussagelosigkeit. Bei aller Frische, die man in seinen Schriften oft genug findet und die deren Lesen zu einer Art "Spiel am lauen Sommerabend" machen. Dort hörte ich auf, seine Gedanken werden zum leeren Gescheppere, langweilig. Ständige, fast prinzipielle Skepsis trägt einfach nicht.

Angeblich hat er diese Haltung im dritten Band bereits etwas überwunden. Ich werde es zu späterem Zeitpunkt testen.




*220409*