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Samstag, 22. Juli 2023

Weg zur Welt - Zu Schöpfung und Nichtung (1)

Freiheit und Abhängigkeit – das ist das Grundthema der Gegenwart geworden. Weil keine Definitions-Dämme errichtet sind, bricht das derzeit völlig ein. Überall geht es um angebliche Autonomie und Unabhäng9igkeit, und dabei ist das gar nicht möglich bzw. auch nicht erwünscht. 
Alles Soziale -also auch die Beziehung zu Gott – wird aufgelöst, und der Mensch fällt neuen abhängigkeiten zum Opfer.
Denn es gibt nur eine Abhängigkeit, in der Freiheit enthalten ist – die von Gott. Umgekehrt noch mehr:; Es gibt nur Freiheit in der Abhängigkeit von Gott. Deren Ort der Realwerdung wiederum der Weg des Mitmenschen, also des Sozialen ist. 
Die Aufgabe kann also nicht und niewmals sein, Abhängigkeiten zu LÖSEN, sondern sie im Gegenteil anzunehmen, aber in einer Form anzunehmen, die auf Gott hin ausgerichtet ist. Das heißt im Stehen in einer Lebensordnung, die dem Willen Gotes - in der "Natur" - entspricht.
Wodurch realisiert sich das dann? Durch die Selbsttranszendierung, die in den Rahmen des sakramentalen Lebens gestellt ist. Denn die Ordnung Gottes, die Beziehungen (der Abhängigkeit) sind dann der Blutkreislauf der Gnade als dem eigentlichen, natürlichen (=wundervollen) Wirken Gottes. 
IN dem sich die Schöpfung auf den siebten Tag hin ausrichtet - den Lobpreis Gottes, dem Tanz der Schöpfung, dem Fest, der Feier, der Freude, dem Lied, dem Hymnus, der Poseie.
Es gibt kein Menschsein, das nicht über autoritative Zusammenhänge mit je übergeordneten Menschen konstituiert ist. Wer Jesus Christus nicht als Torwächter – den Guten Hirten – hat, der fällt anderen Hirten zum Opfer, und wird wohin geführt, wo er gar icht will. Weil er die Kraft nicht hat, sich zu besitzen. Die hängt an der Gottähnlichkeit. Und die ist konkret und im Rahmen der Schöpfung.
Die Auflösung von Abhängigkeiten ist also der Weg der Welt ins Nichts. Nicht Freiheit steht an ihrem Ende, sondern das exakte Gegenteil - die völlige Unfähigkiet zur Selbstwahrnahme und zum Selbstbesitz mangels Konkretion, mangels Realität, mangels Welt.
Damit ist auch die Abwertung der Schöpfung verbunden, die ihres Sinns beraubt zu einem bloßen, leeren Automatismus wird. Dem es an Sinn mangelt, das heißt, deren Wirkweisen nicht auf den Lobpreis Gottes (also das größtmögliche Aufblühen der Dinge) ausgerichtet ist. Womit wir am Geheimnis der Liebe angelangt sind. 

Denn dieser Sinn erschließt sich nur über die Hingabe, die Selbsttranszendierung in der Liebe. Die fühlbar ist (wenn auch nicht immer, auch das Fühlen eines Geistigen hat seinen Sinn, man erkennt die Liebe also am Sachlichen), aber die ein geistig Ding ist, das an sich und für sich nicht der Wahrnehmung offensteht.

Der Weg dazu ist aber im konkreten Mintmenschen angelegt, d. h. der Ort, wo sich die Anähnlichung an Christus vollzieht, ist in der mitmenschlichen Transzendierung verortet. In der Hingabe an den konkreten Begegnenden (bzw. DAS konkret Begegnende) öffnet sich das Tor zu Christus. Und so – weil ER das tut – hebt sich die Welt in den Himmel hinein (mit den Wurzeln auf der Erde), und das Reich Gottes wird real. Das aber nur jeweils in Einzelorten besteht, und zwar jeweils von Menschen gesetzt und erbeten – im Opfer herabgefleht.

Das ist das Geheimnis der Liebe von Yildiz und Carlo (den be3iden Hauptfiguren in der aktuellen Romanarbeit), in der Yildiz über ihre reine Menschlichkeit zu Gott (bzw. bis kurz vor ihn! ihr fehlt noch, was sie ja dann auch vollzieht: die Taufe, die erst das Hineinnehmen in Gottes Reich ist) gelangt, und er über sie im Zurückkommen zu Gott wieder diese Spur aufnimmt. Die er verloren hat. 

Doch dieser verlorene Weg hat ihn letztlich zu Yildiz und damit zum Menschsein im Reich Gottes geführt – in der Katastrophe, die er erlebt hat, die sein Leben hat zerbrechen lasssen, und im Neuaufbau, an dessen Beginn die Begegnung mit Yildiz (die weibliche Hauptfigur im Roman) steht. Über die er verändert wird, und die ihn letztlich dann zum Heil führt.
Es gibt keine Freiheit außerhalb des Gehorsamsö, weil es keine Freiheit außerhalb der Ordnung Gottes gibt. diese aber nicht als "Verhaltensgebot" verstanden (simplifiziert), sondern als Sachgemäßheit, in dere Folge die Freiheit blüht.
Morgen Teil 2)