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Samstag, 10. Juni 2023

Post vom Berge Athos (2)

Kein Thesenroman. Doch ein Roman mit einer Grammatik. - Es ist eine Geschichte, eine Erzählung. Harte Realität, aus der die in ihr enthaltene, bislang verborgene Realität zum Höchsten treibt, das dem Menschen möglich ist. Weil es sich vor meinen Augen so zugetragen hat. Weil die Menschen so sind, die ich schildere.

Dabei habe ich keineswegs den Kontakt zum aktuellen Welt- und Zeitgeschehen verloren. Auch durch meine gewohnten Tätigkeiten wie das tägliche Medienstudium, als erster Anlauf zur Welt und aus dem Traum heraus, während meines oft fast zweistündigen Frühstückserwachens, das etwa um halb fünf beginnt. 

Aber ich fühle mich nicht mehr gedrängt, mich dazu viel zu äußern. Anderes ist mir wichtiger geworden. Zwei Menschen vor allem, die eine Liebe erfahren, die sich zur absoluten Menschheitsgeschichte entwickelt hat. 

Wer glaubt, durch Medien zugewinnen zu können, wer meint, dort spielte sich so etwas wie Wirklichkeit ab, hat ein grundsätzliches Problem. Weil sich wirkliche Wirlichkeit und vermeintes Geschehen immer weiter auseinander bewegen. Und mit allem, was als Lebensgewißheiten von Anbeginn der Empfängnis an gelten könnte, nicht mehr zusammenstimmen. Der "Medienmensch" irrt nur noch herum.
Und es ist eine bemitleidenswerte Illusion zu meinen, es könne "gute Medien" geben - die die Illusionen und Dummheiten des aufklärerischen Menschenbildes mehr oder weniger gut erfüllen könnten, sie müßten nur da oder dort "wahrer" sein. 
Wahrheit ist aber keine Frage der "Richtigkeiten". Sie ist eine Frage der personalen Beziehung zur Wahrheit selbst, also zu einer Gestalt. Wo kommt da ein Mensch der Aufklärung - mit dieser anthropologischen Grundtatsache - aber bei solcher Annahme hin?

Nicht nur im Vergleich dazu aber, sondern zu dem, was WICHTIG ist, zum Menschwerden. Das wiederum eine Geschichte von Mann und Frau, von Form und Materie, von Geist/Seele und Leib ist. 

Ich bin ansonsten der Auffassung, daß jeder Leser hier, an dieser Stelle, oft schon seit vielen Jahren genau nachlesen kann, was HEUTE geschieht. Es ist prognostiziert, es ist vorhergesagt, es ist logisch und absehbar gewesen. 

Sodaß sich viel zu viel schon wiederholen würde, würde ich aus dem Tagesgeschehen dauerhaftere, gar ewige Grundlagen herausfiltern. Sie sind nicht anders geworden. Tag für Tag aber tauchen also (und so muß man das sehen) dieselben Anfragen des Wirklichen auf - und werden nicht gesehen. Also ist die Menschheit dazu verdammt, täglich neu den Vortag zu wiederholen. Aus dem es aber den Ausweg zu Neuem nicht findet.

Weil der heutigen, durch Perversion der weltbegründenden wie erhaltenden Lebenshaltung, strunzdumm gewordenen weil gemachten Welt - wo immer sich der Mensch auf sich selbst beruft, endet es in Dummheit und Verfall - jede Schöpferkraft fehlt. 

Im besonderen betrifft das auch jene "kritischen Geister", die heute in Massen auftreten und allesamt behaupten, sie würden "selbst denken". Jaja ... Ihnen fällt nicht einmal auf, daß seltsamerweise nichts bewegt wird, auch nicht von ihnen. Ihnen fällt nicht auf, daß´die "Kritikerszene" seit Jahr und Tag im eigenen Saft schmort. 

Weil die Grundlagen berits falsch angelegt waren und sind. Es liegt eben an den ersten Kräften, den Fundamenten, den wirklichen Wirklichkeiten, auf denen die Dinge stehen. Und das gibt bereits alles vor, was sich später zeigt. Dann - später - an die Aktivismen zu appellieren ist deshalb nachgerade lächerlich. Weil es korrigieren soll, was an Grundrichtung doch seit je angelegt war und ohne diese zu ändern gar nicht geändert werden kann. 

Kurz gesagt: Ich kenne auch so gut wie keine "alternativen Medienstimmen", die es noch wert wären, verfolgt zu werden. Das Denken ist überall abgekommen, weil die Grundlagen fehlen: Die Begegnung mit dem Denken des Denkens. Und die sind nicht in Disputen über "richtige Details" erkennbar weil wirklich, realisiert, relevant.

Wenn es eines zu erkennen gäbe dann wäre es das: Zu erkennen, daß Rettung nciht aus der Welt selbst kommen kann. Es braucht ein Transzendentes! Der Formenkreis der Welt für sich alleine ist unfruchtbar und heillos.

Daß sich seltsamerweise und scheinbar alles in eine gänzlich unbeeinflußbare Richtung bewegt, die nicht zu verändern und doch so vorhersehbar ist - oder: wäre, das ist richtiger - schafft derzeit ohnehin eine ganz eigentümliche Stimmung, hier wie dort. Wo einer dem anderen zuraunt:  Frustrierend, gell? Und das geht immer häufiger an einen Punkt, an dem ich sage: Das ist einfach schon uninteressant. 

Leben wir gar in einer Zeit, die völlig anders, als sie meint, so gar nicht interessant - sondern für jeden Menschen mit halbwegs Verstand, ja vor allem mit einer Restportion Menschsein, tief langweilig ist? Wo deshabl alles laut brüllt und schreit: He, ich bin interessant?! 
Sollte man nicht auf diese Stimmen schon prinzipiell nicht hören? Ist nicht die wirkliche Wirklichkeit im Säuseln des Windes, und NICHT im Sturm, NICHT in den Katastrophen, NICHT in den hohen Wellen und brüllenden Bergstürzen?

Sei's drum. Ob "Offensive der Ukraine" (die derzeit im Blut der armen, verbrecherisch Mißbrauchten ertrinkt) oder Klimawahnsinn, der der Wahnsinn Wahnsinniger ist, oder ob Coronawahn, der der Wahn von Wahngeistern war und ist - zu allem nahezu können Sie längst hier nachlesen, werter Leser, was es dazu zu sagen gibt. 

Aber vielleicht sind Sie eh deshalb ein treuer Leser. Die Zugriffszahlen haben kaum abgenommen, seit ich NICHT mehr täglich beschicke. Und die Statistiken zeigen, daß die Leser offenbar genug die Gegenwart erhellenden Stoff in ... alten Artikeln finden.

Die sogar so viel Vertrauen haben, daß sie mich weiter unterstützen, auch wenn ich mich derzeit kaum an der Oberfläche melde. Dafür sei hier ausdrücklich gedankt! Deus providebit.  Gott sieht vor. Es war einige male wie "bestellt", weil genau im rechten Augenblick, daß Hilfe eintraf, und sei sie in Form eines überraschenden Kontoeingangs. Danke also!

Wie es mit dem Blog weitergehen wird kann ich nicht sagen. Die nächsten Monate werde ich noch mit meinem Buch zu tun haben, und dann wird man weitersehen. Man räumt für so ein Buch ja alle Regale leer, wie Mosebach es einmal treffend sagt, und schreibt immer sein "Letztes weil einziges Buch", wie Doderer darüber spricht. 

Und doch, so Mosebach in einem Gespräch, ist dann plötzlich das Regal doch wieder voll, sobald man sich an ein neues Thema setzt, was heißt : An neue Figuren. Die einen berühten, ohne daß man es je erwartet hätte. Also bin ich zuversichtlich, daß sich auch eines Tages wieder neue Dinge in den Reaglen finden, die als Text hervorgeholt werden können. Nur wird ein veränderter Autor sie präsentieren.

In diesem Sinn wünsche ich allen Lesern und Treuen einen schönen, regenerativen Sommer, und verbleibe mit den herzlichsten Grüßen aus Sopron

Ihr 

W. Ambrosius