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Sonntag, 11. Juni 2023

Wenn die Wunderwaffen ausgehen (1)

(2. Fassung vom 11. Juni) Alleine wenn man die im Netz mittlerweile kursierenden Kurzfilmnchen hernimmt, auf denen zu sehen ist, wie die neuen Wunderwaffen der Ukraine in Schutt und Asche gebombt werden, kommt man bald auf die Zahl der überhaupt gelieferten magischen Instrumen te, von denen es von Welle zu Welle bereits hieß0, sie seien Gamechanger. HIMARS-Raketen, Drohnen, Panzer, und als nächstes F16-Flugzeuge. Welle um Welle brach bislang binnen binnen Tagen.

Und wenn ich den "objektiven Experten" zuhöre (ich denke da an Oberst Reisner, den Österreicher, der nicht begreift, daß er gar nicht "neutral informieren" KANN, sondern manipulieren "muß" (natürlich, in Wahrheit: zu müssen glaubt, denn schon das beruht auf einem Verkennen des Wirklichen), dann scheitern ihre Ansagen schon aus einem einzigen Grund: WEIL SIE SICH ALS PARTEI und ihre Aussagen als WAFFEN SEHEN.

Man hat sogar schon den Eindruck, daß die einzige Seite, die sich NICHT (oder nicht ultimativ) als Partei sieht, Völker sind ... (sollen wir es aussprechen?) ... die staunend am Zaun stehen, die Köpfe schütteln und ab und zu ein mahnendes Wort murmeln: So hört doch auf!
Die Ukraine verblutet jedenfalls derzeit mit ihrer vom Westen unter dem fatalen Irrwitz einer sich selbst zerstörenden, wie jede Lüge an ihrer letzthinnigen Komplexität in sich selbst zerbrechenden HALTUNGSLÜGE (eine Seins- und damit Dauerlüge) geforderten "Gegenoffensive" schon im Versuch, die ERSTE Linie der russischen Verteidigung zu durchbrechen.
Was die hiesigen Medien in ihrer völligen Verblödung als "erste Durchbrüche" feiern sind Zeugnisse davon, daß es die Ukrainische Armee nicht einmal mehr schafft (und Militärfachleute wußten das seit je, und haben auch hinlänglich gewarnt, aber wer hört noch Stimmen der Vernunft?) den Anschein von Schlagkraft zu bewahren: Die Angriffswucht bricht bereits in jenen Linien unter (von niemandem bestrittenen) immensen Verlusten zusammen. 

So, wie eben jede Offensive ein Vielfaches an Verlusten von dem bringt, was eine Verteidigung fordert; früher galt der Schlüssel 6:1 und höher. Vordere Linien, die noch nicht einmal angefangen haben, Verteidigung zu SEIN. Und bei denen kampftaktisch der Auftrag besteht, ohne allzu großen Widerstand zurückzuweichen, um den Angriff zu kanalisieren und den Feind permanent zu binden,.Das bringt den hinteren Linien, die gar nicht alleine der Verteidigung dienen sollen, sondern Operationsreserve sind, größere Effizienz. 

Die russische Kampftaktik folgt der umfassenden russischen Verteidigungsstrategie. Sie folgt darin dem Prinzip der "dispersed forces". In zahllose kleine Truppenverbände aufgeteilt, werden sogar bei einem überlegenen Angreifer - bei hohen Verlusten - die Kräfte zersplittert, sodaß er nach einiger Zeit die Initiative verliert und keine Gesamtoperation mehr koordinieren kann. Das ist dann die Zeit für den entscheidenden Gegenangriff der Verteidiger aus der zweiten und dritten Hand. 
Es geht den Russen nicht um Raum, sondern um Abnutzung der gegnerischen Kräfte. Räume werden rasch durch Rückzug aufgegeben, aber der Gegner durch Artillerie- und Luftüberlegenheit sowie nadelstichartige Kleinangriffe pausenlos beschäftigt, gebunden und geschwächt. 
Die Ukraine kämpft mit NATO-Waffen und nach NATO-Doktrine. Aber die Antwort auf die Russen ist das nicht. Doch deren Strategie kann schon deshalb nicht übernommen werden, weil den NATO-Staaten die Räume fehlen. Somit stehen sich zwei völlig unterschiedliche Konzepte gegneüber, deren eine jedoch (die russische) der anderen historisch ausnahmslos überlegen war. 
Das russische Vorgehen muß in der gegenwärtigen Rolle der Medien zwar kurzfristig (und ist darin für die Frühphase einer Auseinandersetzung von Bedeutung) PR-Niederlagen bringen. Raumverlust sieht eben rasch nach "Niederlage" aus. 
Aber mittel- und langfristig wird sich auch in den Medien Überlegenheit einstellen, weil die Glaubwürdigkeit der gegnerischen Medien mit der Zeit und fast zwangsläufig dramatisch sinkt.
Dann folgt auch der Raumgewinn wie das Fallen eines reifen Apfels vom Baum. Diese Verteidigungsdoktrine hat der Roten Armee bereits im 2. Weltkrieg den Sieg gebracht, und hat sich der westlichen Strategie des "raschen Entscheidungsschlages" als überlegen erwiesen. 
Die Ukraine kämpft aber auch heute noch mit dieser (westlichen) Strategie. Doch ist diese bereits nach wenigen Monaten gescheitert - und tut es folgerichtig auch seither. Denn die russische Strategie baut auf  Materialüberlegenheit durch einfachere Waffentechnik (Logistik) als zweiter Säule - die erste ist die Armee - auf. Die konnte durch westlichen Boykott zwar beschädigt, aber bere8its mittelfristig wieder herstellt werden. 
Wahrscheinlich ist es die historisch größte Leistung Vladimir Putins, Rußland seit nahezu zwanzig Jahren und in geduldigen Schritten auf ein ganzheitliches System umgestellt zu haben. In dem das Land nahezu selbst-suffizient macht und in eigentlich "chinesischer Weisheit" vorerst nur auf seine Stärken setzt, und sich weniger oder kaum an seine Schwächen verliert. (Die werden mittlerweile ohnehin durch globalen Verbund ausgeglichen.) Denn dadurch wurde es letzten Endes auch militärisch dem Westen überlegen. 
"Auch" in zweifachem Sinn. Denn auch wenn wir es kaum glauben wollen, weil wir uns vom Glitzern und Zuckertand unserer ökonomischen Lebensweise (die v. a. aus dem drittten Sektor - Dienstleistung - besteht) blenden lassen: Mittelfristig ist Rußland auch wirtschaftlich dem Westen voraus, weil es (wie China) auf (rohstoffautharke) Produktion gesetzt und darin noch enorme Reserven hat. Dieser von uns gerne belächelte "Nachteil" ist seine größte Stärke. 
In ähnlicher Weise muß man die Außenpolitische Situation Rußlands sehen: Aus einer Schwäche wurde eine Stärke. 
Während die USA, der "große Kontrahend", keine Diplomatie, sondern "Verwaltugn des Imperiujms" betrieb und defacto keine Partner, sondern nur Untergebene aufgebaut hat, war Rußland dazu gar nicht in der Lage - und wohl auch willens. So aber hat Rußland heute global gesehen viele "Freunde". Während der US-Westen (Europa ist eine Kolonie der USA) nur mit Militär herrschen konnte, blieb Rußland nur die Diplomatie. Und deren Siegeszug erleben wir jetzt. Dem der Westen aber nichts entgegenzusetzen hat.

Morgen Teil 2) Die Täuschung des Entwicklungsgedankens der Geschichte. Jede Zeit hat "ihre" Apokalypse am Horizont. Die apokalyptische Dimension der Gegenwart.