Immerhin ist zu sagen, daß Hitler die Macht tatsächlich auf völlig legalem Weg von einer schwachen Gegnerschaft übertragen bekam. Diese Legalität, die er später zu beseitigen nie verhehlt hatte, war seine erklärte Strategie, und sie lehnte sich auch an Mussolini und den türkischen Weg an. Hitler hatte damit sogar parteiintern große Schwierigkeiten, insbesonders die SA unter Röhm war einem Putsch mehr als zugeneigt. Und die Bereitschaft, die politische Krise der Weimarer Republik durch Gewalt zu beseitigen, schien auf einer von allen Seiten fast für notwendig gehaltenen Notwendigkeit zu beruhen. Gerüchte über Putschgelüste, ja aufgeflogene Putschpläne von allen Seiten - außer den Sozialdemokraten und den eigentlichen Konservativen - gab es zuhauf. Nicht zuletzt beruhte die weitgehende Handlungsvollmacht, die Hitler durch die von Hindenburg erlassene Notverordnung bald alle Möglichkeiten eröffneten.
Als noch der Reichstagsbrand dazukam, war die Bereitschaft, die individuellen Freiheiten um des größeren Übels - die Gefahr eines kommunistischen Putschversuches - einzuschränken keine Frage mehr. Es ist fraglich, wer den Brand gelegt hat, die Autoren widersprechen sich, in jedem Fall wurde das Umstoßen eines Grundgesetzes als das kleinere Übel angesehen.
Das GANZE war ja - nachweislich - in Gefahr.
Das GANZE war ja - nachweislich - in Gefahr.
Dieses Ganze in Gefahr zu sehen - das war das Kennzeichen sämtlicher faschistischen und nationalsozialistischen Bewegungen Europas. Und es traf noch dazu das Grundempfinden der Bevölkerungen in einem Zeitalter des völligen Umbruchs der Gesellschaften.
*280907*