Typisch für den Zustand der k.u.k.-Truppen, denen seit Oktober 1918 alle tschechischen, ungarischen, slowakischen und kroatischen Kräfte abhanden gekommen waren, die deshalb zunehmend die Unterstützung deutscher Truppen benötigten (unter anderem bei der entscheidenden 12. Isonzoschlacht, wo im deutschen Truppenkontingent unter anderem ein gewisser Hauptmann Erwin Rommel kämpfte) war das Ende in der Po-Ebene.
An keiner Front kämpfte ja im November die k.u.k.-Armee auf eigenem Boden, an allen Fronten stand man im Land des Feindes. So auch in Italien, wo man den vereinten amerikanischen und italienischen Kräften noch entscheidend Widerstand leistete.
Als der Waffenstillstand ausgehandelt wurde, funkte das Oberkommando in Wien am 3. November 1918 nach Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens von "Villa Giusti" an die Truppenkommandierenden: "Heute, 0.00 Uhr, Waffenstillstand! Sämtliche Truppen sind auf heimatlichen Boden zurückzunehmen." Die österreichische Truppenleitung verstand dies so, daß man seit 8 Stunden nicht mehr im Kriegszustand war, und befahl ordergemäß die Einstellung sämtlicher Kampfhandlungen, zugleich schickten sie die Truppen unverzüglich auf den Heimmarsch.
Die Italiener argumentierten später so, daß sich der für 0.00 Uhr vereinbarte Waffenstillstand erst auf die Nacht vom 3. auf den 4. November 1918 bezog. Sie rückten eilig vor, und nahmen bei Veneto überraschte 300.000 Österreicher gefangen.
Der Ort heißt seither "Vittorio Veneto", als Symbol für den Gewinn des Krieges durch Italien ... Die Geschichtsschreibung Italiens bezeichnet ihr Land als Sieger auf dem Felde, der Waffenstillstand wird mit 4. November 1918 datiert, bis heute.
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