Kapitalismus, Demokratisierung, Klassenkampf, Nationalismus sind der Einbruch des Sexual- und Machttriebes in die Realität, maskiert in "Ideen". Sie sind alle gleichen Geistes, ausgehend von der Renaissance, der Wissenschaft, die nach und nach alle Lebensbereiche ihrer selbst beraubte, durch Analyse entzauberte, emanzipierte, für sich stellte.
Der wirkliche aristokratische Mensch, schreibt Alfred Seidel, braucht keine Ideologie, keine Machtideologie, keine aristokratische Ideologie - er lebt und kämpft unter dem Banner echter Ideen.
Der Wandel der Ideologien von den religiösen über die ethisch-rationalistischen (Protestantismus, Aufklärung) zu den naturalistisch-positivistsichen (Naturwissenschaft) offenbart einen ganz bestimmt gerichteten Ablauf. Er führt von den realitäts- d. h. diesseitsfernen Kontrastideologien (Stichwort: Selbsttranszendenz) kulturerfüllter Zeiten zu den realitätsnäheren, d. h. diesseitsorientierten Ausdrucksideologien der Zivilisationsepochen.
Er bedeutet den Durchbruch der naturhaften Grundlage, d. h. der Triebhaftigkeit in die Ideoligie, also die Erhebzung dieser Triebhaftigkeit (Macht- und Sexualtrieb) zur Idee.
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