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Dienstag, 15. Juli 2008

Vorhersage

Es stockt einem der Atem, liest man, was Alexis de Tocqueville in "Über die Demokratie in Amerika" 1835 geschrieben hat. Denn die Zutreffendheit seiner Analysen sowie der Prognosen ist beeindruckend. Und sofort beängstigend, weil man sich fragt, ob denn das keiner gelesen habe. (Zumindest damals war T. ein Bestsellerautor.)

Bis man realisiert, daß Tocqueville's Prognosen nicht (mehr) als Zerfallserscheinungen gesehen, sondern als mögliche und legitime, ja gar gewollte Varianten der europäischen, ja weltweiten Kulturentwicklung betrachtet werden (was im übrigen auch die Haltung des Autors zu sein schien). Man schafft es, das aus dem Prinzipiellen heraus ableitbare als lediglich durch jeweilige kurzfristige historische Entscheidungen und Ereignisse hervorgerufen zu erklären. Ignoriert die Tatsache, daß es vorhergesehen war.

Womit sie neuerlich den Befund des Franzosen verifizieren.

Wie habe ich schon oft gesagt? Das Denken der meisten Menschen ist lediglich die Absicherung ihres Standortes ...





*150708*