Ein berückender Gedanke bei Hegel: Die Identität des Vernünftigen mit dem Wirklichen. Wirklich ist nur, was vernünftig ist. Rasch findet sich die Brücke zum "Göttlichen" als dem Logos, bei Hegel jedoch unpersönlicher Weltgeist. Alles Unvernünftige stirbt somit von selbst ab, welkt ab, fällt ins Nichts. Soweit zu ihrem fatalistischen Zug. Erst im Willen, der Vernünftiges will, konstituiert sich Moral - ja konstituiert sich Welt (hier klingt nicht nur Kant, sondern vor allem Schopenhauer und Nietzsche an).
Dann, auf den zweiten Blick, wird einem aber das Idealistische, ja Wirklichkeitsverleugnende der Hegel'schen Weltkonzeption klar. Nur das Vernünftige und mehr noch: nur das Gesunde ist wirklich.
Und man ahnt diese praktische Dimension der bösartigen Gewalt, wo allem anderen seine Daseinsberechtigung abgesprochen wird, das nicht dem Idealkonzept von "Paradies/Guter Welt" entspricht, in der Zweibeinigkeit aus Machbarkeit von Welt und dem Recht weil nämlich der Pflicht dazu.
Ja, und man ahnt den Spalt, der sich auftut, um der "normativen Kraft des Faktischen" ihren Raum zu geben. Wo sich die Geschichte, die immer Recht hat ihn dem was sich bewegt, ihren Weg ohne Telos sucht. Weil sie gar nicht anders denkbar ist als dieses Zueinander im in der Vernunft je neu zu sich kommenden, sich zur Weltpräsenz (in der Vernunft) entwickelnden Geist.
Damit fällt alles weg, was noch erkennbar machen würde, nach welchen Kriterien der Mensch in die Geschichte eingreifen könnte. Der Mensch fällt auf sich zurück. Marx erkannte, daß so eine Konzeption nicht mehr plausibel macht, warum sie (wie Hegel es noch tat) an einem Gott überhaupt festhalten sollte.
Damit fällt alles weg, was noch erkennbar machen würde, nach welchen Kriterien der Mensch in die Geschichte eingreifen könnte. Der Mensch fällt auf sich zurück. Marx erkannte, daß so eine Konzeption nicht mehr plausibel macht, warum sie (wie Hegel es noch tat) an einem Gott überhaupt festhalten sollte.
*230708*