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Mittwoch, 9. November 2011

Keine Söhne und Töchter

Der Ruf nach den Vätern in Erziehung und Gesellschaft ist nicht der Ruf nach Vätern! Es ist der Ruf nach Statisten, die deren Platz einnehmen, deren Texte nach vorgegebenem Textbuch sprechen, deren Part spielen sollen, um die Illusion eines perfekten Theaterspiels aufrechtzuhalten, das aber genau das nicht mehr ist: Theater. Es ist nur Illusion, so wie alles Theater, aller Film zur Produktion von Illusion, nicht von Wirklichkeit wurde.

Vatersein aber heißt, den Geist vorgeben; einen Vater haben heißt, seinen Geist erfüllen, dem Auftrag folgen, den mir der Vater gibt. Muttersein heißt, diesen Auftrag in geheimnisvoller Komplizenschaft, im Zuarbeiten für den Auftrag großziehen, nähren. Geschwistersein heißt, diesen Ruf zu einem Generalsinn ausbauen, zu einem Kollektivgeist, der auch nach dem physischen Tod des Vaters, der Eltern, "auf immer" bleibt.

Deshalb ist der Wunsch nach Selbstdeklaration so groß, um vorzutäuschen, daß es diese Wirklichkeit noch gebe ... Heimat großer Söhne und Töchter? Nein. Heimat OHNE Söhne und Töchter, weil Heimat ohne Väter.



*091111*