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Dienstag, 22. November 2011

Mit dem Bettelmann Stab getauscht

Unter Hinweis auf deutsche Studien - von denen in den Medien aber kaum etwas zu lesen stand - warnt der ehemalige Direktor der burgenländischen Raumplanung, HR DI Hosina, in einer Aussendung vor der Gefahr von flächenbrandartig und schlagartig sich ausbreitenden Teil- und Ganzausfällen im Stromnetz Europas. Der deutsche Alleingang im Ausstieg aus der Atomkraft (wie immer man dazu stehen mag) trifft auf eine Situation, in der das Netz auf Alternativlösungen nicht vorbereitet ist.

Bereits jetzt muß in den Stromzentralen der Netzverwaltungen im Schnitt alle 15 Minuten interveniert werden, um Stromunterversorgungen in Teilnetzbereichen auszugleichen. Vor allem der süddeutsche Raum ist höchst fragil versorgt.

Es sei außerdem lächerlicher Unsinn, wenn Kommunen von "Selbstversorgung" oder "Energieautarkie" sprächen! Gerade der Umstieg auf "Alternativenergien", wie Wind und Solarkraft, funktioniert ohne ein totales Netzkollektiv Europas, das bis in den Ural reicht, überhaupt nicht, ja ist lebensnotwendig darauf angewiesen.

Insgesamt wären für ein solches Energiesystem, wie es geplant ist, weitere sechs- bis achttausend Kilometer an Hochleistungsleitungen alleine in Deutschland (mit Errichtungskosten von rund 1,5 Milliarden Euro) notwendig.  Derzeit sind die Leitungswege viel zu schwach ausgelegt, und wenn zum Beispiel die Windkraft im Norden ausfällt, glühen buchstäblich die polnischen Leitungen, die Unterversorgung in Deutschland auszugleichen. Eine lediglich deutsche Lösung kann es also gar nicht geben.

Damit wird aber auch deutlich, daß es gar keine nationalen Sonderwege mehr geben kann: ein solcherart fragiles Stromnetz ist eine gesamteuropäische Angelegenheit, die - wenn überhaupt! - nur funktionieren kann, wenn nationale Interessen in gesamteuropäischen aufgehen.

Man müsse sich aber bewußt sein, daß dies überhaupt nur funktioniere, wenn die Stromautobahnen in ganz Europa ausgebaut seien. Gerade mit den Versorgungseigenheiten des Winters steige die Gefahr von wie im Dominoeffekt sich ausbreitenden Teilnetzausfällen von Tag zu Tag. Denn die Umstellung auf "nachhaltige Energie" habe vor allem eines bewirkt: Den Umstieg von verläßlichen Dauerstromlieferanten auf fragile Quellen, die zur Gänze Produktionsreservevorhaltung benötigen, wie er durch Speicherkraft aber nur begrenzt, und durch kontinentalen Netzausgleich nur bedingt, vorhanden ist. Daß Rußland derzeit dutzende Atomkraftwerke baut hat schon seine Gründe.


*221111*