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Montag, 24. November 2008

Binnen einer Sekunde ein anderer Zelltyp

Maureen Condic, Dozentin am Westchester Institut für „Ethik und die menschliche Person“, in einem Interview mit Zenith (Titelverlinkung: das originale Interview) über den Zeitpunkt, ab wann definierbar menschliches Leben aus naturwissenschaftlicher Sicht entstehe - kurz: beobachtbar "binnen einer Sekunde ab der Vereinigung von Ei und Samenzelle", in denen sich ein neuer Zelltyp eines neuen Organismus formiert. Alles andere ist nur noch eine Frage der Aktualisierung des Menschseins. Danach zu urteilen unterliegt derselben prinzipiellen Frage wie zum Beispiel die Euthanasierung von Behinderten, oder überhaupt irgendwie definiert Lästigem.

Einige Passagen daraus:

...

Maureen Condic: Die zentrale Frage, „wann beginnt menschliches Leben“, läßt sich auch etwas anders stellen: Wann hören Samen- und Eizelle auf zu existieren, und was für eine Art von Ding nimmt ihren Platz ein, wenn das geschehen ist?

Um diese Frage wissenschaftlich anzugehen, müssen wir uns auf eine logische Beweisführung und auf das tatsächliche Beweismaterial stützen. Wissenschaftler unterscheiden zwischen verschiedenen Zelltypen (zum Beispiel zwischen Samenzelle, Eizelle und der Zelle, die diese bei der Befruchtung hervorbringen). Diese Unterscheidung erfolgt nach zwei einfachen Kriterien: Die Zellen werden als unterschiedlich erkannt, weil sie aus verschiedenen Komponenten bestehen und weil sie sich verschieden verhalten.

Diese beiden Kriterien werden durchweg bei wissenschaftlichen Versuchen angewandt, um einen Zelltyp vom andern zu unterscheiden, und sie sind die Basis jeder wissenschaftlichen Unterscheidungen - im Gegensatz zu subjektiver Meinung entspringenden oder auf dem Glauben gründenden Kriterien oder etwa politischen Unterscheidungen. Ich habe diese zwei Kriterien auf die wissenschaftlichen Daten, die für die Befruchtung von Belang sind, angewandt. Auf ihnen gründet die Schlussfolgerung, dass ein neuer menschlicher Organismus in dem Moment der Verschmelzung von Sperma und Eizelle entsteht.

ZENIT: In der Welt der Wissenschaft sagt man doch vielerorts, dass die Befruchtung nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt geschieht, sondern dass sie vielmehr ein Prozess ist, der am Ende des ersten Zellzyklus endet, nämlich vierundzwanzig Stunden später. Warum ist es wichtig, einen „Zeitpunkt der Empfängnis” zu bestimmen, im Gegensatz zu einem „Prozess der Befruchtung“?

Maureen Condic: Es geht nicht so sehr darum, irgendwie einen Moment oder einen Prozess der Befruchtung abstrakt zu bestimmen. Vielmehr geht es darum, Schlussfolgerungen und Entscheidungen über menschliche Embryonen auf eine zuverlässige wissenschaftliche Beweisführung und auf die besten zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Daten zu gründen.

Hätte diese Analyse zu einem anderen Ergebnis geführt – zum Beispiel dazu, dass die Befruchtung ein „Prozess“ ist, – hätte ich dieses Ergebnis als wissenschaftlich gültig akzeptiert. Aber die Analyse der besten zur Verfügung stehenden Daten erhärtet nicht die Schlussfolgerung, dass die Befruchtung ein „Prozess“ ist. Sie bestätigt vielmehr das Ergebnis, dass die Befruchtung ein Ereignis darstellt, das in weniger als einer Sekunde abgeschlossen ist.

Der Prozess der Vorgänge während der ersten vierundzwanzig Stunden nach der Verschmelzung von Sperma und Eizelle ist eindeutig einzigartig, aber die Ereignisse sind auch eindeutig Akte eines menschlichen Organismus, nicht Akte einer bloßen menschlichen Zelle.




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