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Mittwoch, 1. Februar 2023

Werkstattradio (2)

Während der Mahlzeiten frische ich die aktuellen Einblicke auf. Den Rest des zu Sagenden saugt ja mein Manuskript auf wie ein trockener Schwamm. IN diesem Auftauchen zur Welt, dominiert im Interesse der Ukrainekrieg. 

Das ganze tragische Welttheter der Gegenwrt konzentriert sich dort, und wir bekommen Einblicke erste Reihe fußfrei in den katastrophalen Zustand des US-Westens, also Europa. Besonders interessant waren gestern zwei Gesprächsrunden, jeweils von Alexander Mercouris und Alex Christphoru geführt, und mit je einem Militärexperten als Gesprächspartner.

Ich kann nur empfehlen, diese zwei., drei Stunden zu investieren. Es konzentriert sich wieder einmal die Analyse zu einem Totaleinblick in die Vorgänge in Europa und der Welt. Und macht deutlich, mit welchem Irrsinn wir es schon zu tun haben. Das vor allem ein Opfer kennt: Das verheizte Volk, das die noch Ukraine heißenden Gebiete bewohnt. Der Ausgang des Krieges steht jedenfalls fest. Ihn mit allen Mitteln zu verlängern ist zynisch und vollkommen sinnlos.
 
Hier mit Brian Berletic, der vor allem ein Rüstungsexperte ist. Und auch hier zeigt, woran bei uns als wahren Grund für den verlorenen 2. Weltkrieg noch niemand so recht glauben will: Daß es die Fähigkeit der Sowjetunion war - und des heutigen Rußland ist - im Kriegsfall binnen weniger Monate eine gigantische Rüstungsindustrie anzuwerfen. Die dann jeden Gegner durch das für den modernen Krieg entscheidende Kriterium bei weitem auszustechen: Durch eine fast grenzenlose Industrieproduktion von Kriegsmaterial, das nicht immer das subtilste sein mag, das sich aber an der Kriegstauglichkeit ausrichtet. Die immer von einem konkreten schlachtfeld abhängt, und nicht mit abstrakten Schreibtischzahlen simuliert werden kann. Deshalb sind die jüngsten Beschlüsse, moderne und schwere Panzer an die Ukraine zuliefern vollkommen absurd udn reinste Ressourcenverschwendung, die den Westen noch dazu nahezu wehrlos macht.

Was deshalb auch mit den neuen Panzern passieren wird? Sieht man davon ab, daß man nur noch den Kopf schütteln kann wenn man sieht, mit welcher Inkompetenz die Politik das entschieden hat. Weil es nicht nur unglaublich dumm ist zu glauben, man müsse nur ein paar Panzer hinschieben, und schon wäre alles anders, sondern weil deren Schicksal bereits jetzt beisegelt ist.  Alleine die Logistik, die solche 70, 80 Tonnen-Ungetüme unbedingt brauchen, ist in der Ukraeine unmöglich herzustellen. Wenn es aber noch vor drei Monaten auch seitens sämtlicher NATO-Militärs geheißen, daß diese Waffensysteme für die Ukraine sinnlos sind, so werden sie nun doch geliefert.* Und dieselben Militärs meinen nun, daß es DOCH sinnvoll wäre, weil man der Ukraine doch beistehen müsse. 

Es wird mit diesen Waffen nicht anders aussehen als es bei ALLEN bisher gelieferten Wunderwaffen aussah, die jedesmal die große Wende herbeiführen sollten. Aber dann, nach ein oder zwei ersten, medial mächtig aufgeblasenen "Erfolgen", binnen kurzer Zeit von den Russen zerstört und aus dem Spiel genommen wurden. 

Das extrem blutige Drama, das sich seit Monaten in Bahmut abspielt und von vielen schon mit dem Schicksal der Deutschen in Stalingrad verglichen wird, und das nun endgültig im Finale steht, ist ein Beispiel dafür. Und trotz der Aussichtslosigkeit des Weiterkmpfens werden von Kiew immer noch Reserven in den kurz vor der Schließung stehenden Kessel nachgeführt und verheizt, obwohl der Kampf aussichtslos ist. Auch wenn das nicht die erste unbegreifliche Aktion Kiews ist. Der Wirklichkeitskontakt scheint da schon völlig verloren. Nicht einmal theoretisch wäre auch die US-NATO in der Lage, Rußland wieder von der Krim oder dem Donbas zu vertreiben.** 

Die aktuelle russische Artillerieüberlegenheit alleine beträgt das HUNDERTFACHE. Die Ukrainer haben hingegen nicht einmal mehr Munition für ihre wenigen Geschütze, obwohl alles und weltweit zusammengekratzt und geliefert wurde, das den nötigen Kalibern entspricht. Die westliche Rüstungsindustrie ist einfach nicht mehr in der Lage, einen Krieg zu beliefern. Während die nun angekündigten 100 schweren Panzer der US-NATO ein Viertel, wahrscheinlich sogar nur ein Achtel dessen ist, was Rußlands Panzerfabriken im Monat herstellen können. 

Dazu kommt, daß die Wirtschaftslage des Westens auf "Rezession" steht, während Rußlands Wirtschaft WÄCHST. Der US-Westen KANN diese Rüstungsleistungen schon deshalb gar nicht mehr erbringen, und kann das aber schon seit dreißig Jahren nicht mehr. Der nächste Wirklichkeitsverlust also, in einen Konflikt einzutrete, den man gar nicht gewinnen KANN.
Ein Land total zerstört, hunderttausende Tote und Verwundete, und das, weil Kiew die im Abkommen von Minsk festgelegte Autonomie des Donbas (aber sogar noch als Teil der Ukraine!) und die von 98 % der Einwohner der Krim - Russen - selbst gewollte Vereingung mit Rußland verhindern wollte? Oder ging es nicht immer um etwas anderes? Und was hält der Leser von solchen Video-Szenen wie in diesem ungarischen Fernsehbeitrag - und es tauchen immer mehr ähnlicher Videos auf! - mit denen Zelensky die letzten Reserven zwangsrekrutiert? Geht es nur mir so, daß wenn ich an Merkel und so viele andere denke, ich nur noch blutverschmierte Vampirgesichter der Hölle sehe?

Das noch interessantere, weil umfassendere Gespräch fand aber gestern mit dem US-Militärhistoriker, Militärstrategen (Geheimdienste), Buchautor, Rußlandkenner und -liebhaber Scott Ritter. Denn Ritter stellt alles in einen in jedem Punkt hörenswerten Globalzusammenhang. Ohne daß man seiner Meinung sein muß. 

Ritter faßt den Ukrainekrieg der Russen so zusammen: Anfangs haben die Russen den Fehler gemacht, es mit den Ukrainern u gut z meinen und auf eine Vernunftbereitshcaft gehofft, die sich aber bald als vergeblich herausgestellt hat. Deshalb hat man mit viel zu geringen Kräften begonnen, und nach drei Monaten auch die Strategie völlig umstellen müssen. Statt zu versuchen, 1200 km Frontlinie mit 50-80 Mann pro Kilometer zu attackieren, hat man sich ab Sommer auf taktische Klugheit umgestellt. Nun wurde einerseits die Gesamtstreitkraft ausgebaut, was etwa in diesen Monaten abgeschlossen sein wird, und außerdem die Frontkämpfe auf weniger, aber strategisch wichtige Punkte konzentriert. Trotz einer massiven Unterlegenheit den gesamten Sommer über, konnten so die wichtigsten Frontpunkte gehalten werden.

Während die Ukraine genau den Fehler gemacht hat, die so entstandenen Leerräume einnehmen zu wollen (und als große Siege gefeirt hat), was aber strategisch ein schwerer Fehler war. So mußten nicht nur immense Verluste hingenommen werden, mußte hingenommen werden, daß die Russen an den Zentralpunmkten im Donbas erst halten, und nun im Vormarsch sind, sondern der Ukraeine ist mittlerweiel fast die Armee abhanden gekommen. Was immer nun vom Westen geliefert wird ist in keinem (!) Fall ein Faktor, der die Ereignisse wenden wird. Den Krieg hat die Ukraine längst verloren. Warum er so verbissen aufrecth gehalten werden soll, ist im Grunde nicht erklärbar. Es sei denn, man setzt andere Interessen an, denen es aber ebenfalls an Vernunft fehlt.

Wie schon in allen früheren Kriegen, hat Rußland hohe Lernfähigkeit bewiesen. Und nun seine Taktik so geändert, daß es an allen Frontabschnitten die Oberhand gewonnen hat, den Feind nicht mehr zur Ruhe kommen läßt, und alles nur eine Frage der Zeit ist. Denn der Westen wird der Ukraine militärisch nicht mehr lange helfen können. So sinnlos das ohnehin bereits seit je war. Weil man die Ukraine mit Mitteln ausgestattet hat, die seiner realen Macht gar nicht entsprochen haben, und das mit Waffensystemen, die für die reale Situation in diesen Kämpfen gar nie geeignet waren. Das ist aber viel wichtiger als auf dem Papier stehene Eigenschaften von Waffensystemen. 

Ritter meint übrigens, daß aus militärstrategischer Sicht Rußland nicht anders handeln wird können als noch Charkow einzunehmen. Nur so kann jener militärische Puffer geschaffen werden, der den Donbas militärisch tatsächlich absichert. 

Übrigens hält Ritter die oft zu findende Meinung, daß die russischen Waffen "primitiv" sind, für einen unbegründeten Mythos. Eher zum Gegenteil, verfügen die Russen über welteit führende Forschung auf militärischem Gebiet, und haben noch dazu den Vorteil einer ganz breit und bestens ausgebildeten Bevölkerung. Und auch heute werden in Rußland 35 Prozent mehr Ingenieure ausgebildet als im Westen! Rußland produziert! Das ist der auch von Ökonomen völlig verkannte Faktor einer erfolgreichen Volkswirtschaft.

Bewegend - wie immer man es auch sieht - sind Ritters Ausführungen zu das Volk der Russen. Das er als mit immenser Emplathie ausgestattet bezeichnet, die mit nicht geringer innerer Verzweiflung in der Ukraine einen Bruderkrieg führen müssen, in den viele Soldaten noch immer nicht ganz glauben können. 

Ritter berichte von erschütternden Fällen. Wo russische Soldaten aus den Schützengräben herausgetreten sind, die Waffen abgelegt haben, und die der sinnlosen Auslöschung ausgelieferten Ukrainer einer Stellung buchstäblich ANGEFLEHT haben, die Waffen niederzulegen, damit man sie nicht töten müsse. Mit dem Erfolg, daß sie von Ukrainern erschossen wurden. 

Das können viele Russen nicht begreifen. Denn nach wie vor dominiert in Rußland so Ritter, die Meinung, daß man gegen Brüder und Verwandte kämpft, und bei vielen Soldaten bestehen große Hemmungen, so hart vorzugehen, wie es im Kampf notwendig wäre.



*Was nicht unerhebliche weitere Konsequenzen haben kann. Denn wenn den Russen diese oft mit ganz geheimen technischen Einrichtungen ausgestattete Waffensysteme in die Hände fallen, sind die nächsten Vorteile des Westens dahin. Die Briten haben deshalb sogar überlegt, eigene Rettungsmannschaften für dne Challenger 2 zusammenzustellen, die das mit einer ultrageheimen, neuartigen Titan-Keramik-Panzerung ausgestatteten Schlachtschiff, ihre "Paradepanzerwaffe", zurückholt, wenn er wo liegenbleibt oder außer Gefecht geschossen wurde. Wie das stattfinden soll ist freilich ein nächstes Schelmenstück. Schleppe jemand einen 80 Tonnen-Panzer aus einer tobenden Schlacht zurück. Noch dazu, wo die Ukraine so schwere Bergeppanzer gar nicht hat. Und wohin will man dann das Gerät schleppen? Nach England weil in taugliche Werkstätten?

**Militärs haben aus einem ähnlichen Unternehmen in Deserstorm hochgerechnet, daß eine Armee von EINER MILLION MANN samt Ausrüstung dafür nötig wäre. Und in Deserstorm waren das Iraki, keine gut ausgebildeten Russen. Nicht einmal die Logistik dafür wäre möglich, denn das (noch dazu schwer zerstörte) Eisenbahn- und Straßennetz der Ukraine kann solche Aufmärsche gar nicht schnell genug bewältigen. Und die nötige Luftüberlegenheit kann der gesamte US-Westen nicht herstellen. Nicht einmal, wenn man - was Erdogan aber sicher nicht zulassen würde - einen US-Flugzeugträger im Schwarzen Meer stationiert.

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Erstellung 31 Januar 2023 - Ein Beitrag zur