Auf den Färöer-Inseln gibt es eine jahrhundertealte Tradition: seit der Wikingerzeit, mit exakten Aufzeichnungen seit dem Jahre 1584, werden rund um die Färöer von Mai bis Oktober die Meere beobachtet. Wird eine Herde von Grind- oder Seitenwalen oder großen Tümmlern entdeckt, wird es auf der Insel per Rundfunk bekanntgegeben.
Sofort versammeln sich die Fischer der Inseln zu einer organisierten Treibjagd - es beginnt die Grindadráp.
Dabei treiben die Färinger die Wale auf eine der 17 offiziell für diesen Zweck genehmigten Buchten zu, wo sie von der mittlerweile versammelten Bevölkerung, vor allem aber von den mit Grindmessern, Haken und Seilen (mehr Waffen sind nicht erlaubt) ausgerüsteten Männern erwartet werden, die bis zur Hüfte ins Wasser waten.
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Haltbar wird das Walfleisch angeblich durch Lufttrocknung.
Leider geht der Brauch zurück. Aber nicht, weil die Proteste der internationalen Tierschützer ihre Wirkung zeigen. Sondern weil die Bewohner der Färoer einen doppelt so hohen Quecksilbergehalt in ihrem Körper haben, als als normal gilt. Dies ist auf die Verseuchung der Meere zurückzuführen, die sich im Walfleisch ausdrückt.
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