WALTZ: Es kam nur ein Kompliment von [Roman Polanski's; Anm.] Seite, er habe noch
nie so eine Gruppe von Schauspielern erlebt, die sich nicht gegenseitig
übertrumpfen wollte, sondern für die das Gelingen des Films zählte.
Keiner stellte den anderen in den Schatten oder profilierte sich auf
dessen Kosten. Wir wussten genau, jeder Einzelne ist nur so gut, wie es
der Partner auch sein darf. So eine Sensibilität findet sich leider
nicht oft.
Mögen Sie Komödien?
WALTZ: Ich mag die Hintergründigkeit. Stücke sind nur wirklich
humorvoll, wenn sie etwas verbergen, etwas offen lassen. Hinter jeder
Komödie steckt eine Tragödie.
Was sind die Schattenseiten des Ruhms?
WALTZ: Wir übertreiben dieses ganze Getue um Personen und
vergessen, über den Inhalt zu reden, über die Geschichten auf der
Leinwand, die das Publikum bewegen. Dieses ständige Gequassel über
Celebrity-Aspekte und das Getümmel auf dem roten Teppich nervt mich.
Leider entpuppt sich dieses überflüssige Theater langsam als eine Art
soziale Währung, mit der wir unsere Rechnungen zahlen. Wenn mich jemand
nach persönlichen Dingen fragt oder gar danach, was ich in einer
Beziehung mag, könnte ich aus der Haut fahren. Wir ändern uns doch jeden
Tag und damit ändern wir auch unsere Meinung, wir sind ja keine
Maschinen. Aber vielleicht reden Filmleute ja irgendwann wieder über
Filme.
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