Theresia von Avila lehnte einmal (freilich nicht nur diesmal: sie prüfte die Kandidatinnen später, als die Anfangsprobleme, wo sie auch über mangelnde Eintrittsbewerber klagte, sodaß sie auch Augen zudrücken müsse, sehr genau, auch auf rein körperliche Eignung - Behinderte z.B. wurden glatt zurückgewiesen: sie würden die Anforderungen nicht erfüllen können!) eine Kandidatin, die sich mit größtem Nachdruck um die Aufnahme in einen der Konvente der Unbeschuhten Karmeliterinnen (dem "Reformorden" der Theresia) bewarb, ab.
Die Begründung ist interessant: "... wüßte ich wahrlich nicht, wie ich es wagen könnte, sie aufzunehmen, weil ich der Ansicht bin, daß sie mehr auf äußere Bußstrenge als auf inneres Gebet und Abtötung sich verlegt." So schreibt sie in einem ihrer Briefe.
Sie trennt also zwischen Abtötung und Bußstrenge. Und wer ihre Schriften kennt, weiß, wie konsequent und kompromißlos-total in ihrem Reformorden der Weg des völligen Sterbens für die Welt gemeint war, den sie ging, und von allen ihren Nonnen verlangte.
*161009*