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Freitag, 30. Oktober 2009

Keineswegs eine Frage des Nationalsozialismus

Eine der weltweit zu beobachtende Maßnahmen, um die Weltwirtschaftskrise (ca. 1929 bis 19933) zu überwinden, also aus rein ökonomischen Notwendigkeiten geschah, und also keineswegs auf Deutschland - also auf "Ideologiegebiet" - beschränkt blieb, sondern z.B. vor allem in Frankreich eine maßgebliche Stütze des Systems zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit war (die auch gut wirkte), war die "Herausnahme" von verheirateten Frauen aus dem Arbeitsprozeß!

Dies, sowie die Herabsetzung des Pensionsalters (für Männer), trug wesentlich dazu bei, daß die französische Wirtschaft (die vielleicht im ganzen Gefüge der Wirtschaftsturbulenzen am rigidesten, egoistischesten, protektionistischsten vorgegangen war, samt der rücksichtslosen Ausweisung von über einer Million Gastarbeiter aus Polen und Algerien - Keynes war ihnen, anders als den Deutschen und Amerikanern, aus sehr persönlichen Gründen suspekt) sich bis 1936 bereits wieder gut erholte, und vor allem kaum noch Arbeitslose hatte.

Die Nationalsozialisten machten sich dieselben Maßnahmen nur insofern zunutze, als sie sich und ihrer "Ideologie" alle diese Maßnahmen auf die Fahnen hefteten. Was eher zufällig war (so, wie diese ganze Ideologie sehr zufällig und widersprüchlich blieb), wurde als Leistung nationalsozialistischer Gesinnung ausgegeben, bis hin zum Autobahnbau, der immer noch Hitler zugeschrieben wird - natürlich blanker Unsinn. Aber die Linke griff (und greift) im Dienste eines unbedingt notwendigen Feindbildes alle diese Mythen gerne und gleichfalls auf.

Dafür haben wir es heute mit solchen ideologischen Handlungsmaximen zu tun, die mit Gewißheit die effektivsten und logischsten Krisenbekämpfungsmaßnahmen im Dienste von Utopien und Ideologien verhindert. Gewiß ist zwar, daß die Krise 1929/33 maßgeblich durch die protektionistische Reaktion aller Staaten, weltweit, befeuert, ja wenn nicht sogar hochgekocht wurde, genauso gewiß aber ist auch, daß das gegenteilige Extrem - wie jüngst - bedeutet, daß dieselben Folgen (einer massiven Kauf- und Wirtschaftswertberichtigung) ... auf die Schultern der nächsten Generation verlagert werden.

Mit vielleicht einem einzigen Hintergrund: dem der Machtbewahrung, der Wahrung der Stabilität um jeden, wirklich jeden Preis. Immerhin gab es in jenen Jahren alleine in Südamerika ... fünfzig Revolutionen. Den Systemwechsel 1933 in Deutschland - das Grundgespenst der Linken, die sich sohin vor ihrem eigenen Phantom (angeblich) fürchten - freilich der Weltwirtschaftskrise alleine zuzuschreiben, stimmt mit Gewißheit nicht. Doch gewiß war immer, daß der Platz für linke Ideologien, wo sie an der Sonne der Macht brutzeln, in Zeiten der Krise eng wird - denn dann gibt es nichts mehr zu verteilen, bleibt für ideologisches "Sollen" kein Raum mehr. Dann holt sich die Wirklichkeit ihre Wesenskraft zurück. Das Zeitfenster, das sich in Krisen auftut, um zuzuschlagen, ist für Linke (genau, wie es für Hitler knapp war) und ihre Agitation ja nur sehr sehr eng.




*301009*