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Sonntag, 11. Oktober 2009

Schlichte Hausmannskost

Am besten ißt man, was die Oma schon aß. Man kommt im wesentlichen mit einer Präferenz für Nahrungsmittel auf die Welt, und die meisten Gesundheitsprobleme, die mit Ernährung zu tun haben, fußen in Unverträglichkeiten und mangelnder individueller Disposition. Denn es gibt keine "gesunden" oder "ungesunden" Nahrungsmittel. Was einem bekommt, hängt wesentlich davon ab, in welche Umwelt hinein man geboren ist. Und jede Empfehlung, wieviel man wovon zu essen hätte, weil man es "wissenschaftlich bewiesen" benötige, könne nur Unsinn sein. Die allermeisten Probleme hingen schlicht mit den drei Faktoren Industrialisierung, Globalisierung und Migration zusammen.

Auf diesen simplen Nenner bringt der österreichische Ernährungswissenschaftler Dr. Maximilian Ledochowski sein Fazit aus Jahrzehnten der Lebensmittel- und Ernährungsforschung.

Ledochowski: Nahrungsmittel, die die Großmutter nicht gekannt hat, sollten sie meiden. Dann sollen sie Reformhäuser meiden. Denn: Je gesünder man ein Nahrungsmittel machen will, desto größer ist die Gefahr, dass Nebenwirkungen eintreten.

Das alte aristotelische Prinzip des "appetitus naturalis" aber gilt nach seiner Meinung auch nicht mehr. Zu verbildet, zu manipuliert ist der Mensch bereits. Insbesondere der Ersatz regional- und jahreszeitentypischer, traditioneller Ernährung durch standardisierte Industrieprodukte und willkürliche Ernährungsgewohnheiten - ein besonders folgenreiches Beispiel liefert der Zucker, der als Reaktion auf die Kubakrise vom Naturprodukt zu den heutigen Formen des Industrie- und Fruchtzuckers mutiert sei - wirkt sich fatal aus.

"Es wird zukünftig drei Typen von Menschen geben, mit jeweiligen Intoleranzen den anderen gegenüber: Kraftfood, Nestle und Danone-Typen." Die Nahrungsmittelindustrie ziele bewußt genau darauf ab, weil als Kleinkind, ja als Embryo (von Erbanlagen hier zu schweigen) über die Mutter zu sich genommene Nahrungsmittel die Prägung, die Toleranzen und die Unverträglichkeiten für das gesamte restliche Leben bewirken.

Der gesamte, interessante Artikel findet sich im Titellink.




*111009*