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Donnerstag, 25. November 2010

Aus dem Kult geboren

Als Ausgangspunkt für die Überlegungen dient der «Zauber des Geldes», wie er nicht zuletzt in den sakralen Funktionen des Geldes in der Antike augenfällig wird. Der Autor beleuchtet sodann den geschichtlichen Prozess, in dessen Verlauf sich der Gegenwert des Geldes von der Deckung durch ein Edelmetall – namentlich Gold – löste. Daran anknüpfend formuliert er seine Kritik an einer nahezu magischen Vorstellung vom «stofflosen Geld, das grenzenlos geschöpft werden kann». 

Dabei richtet sich seine Kritik nicht nur gegen verantwortungslose Regierungen, sondern auch gegen eine gesamtgesellschaftlich weitverbreitete Mentalität: Wenn ein Kredit nicht mehr als Bürde verstanden werde, sondern nur noch als Entfaltungsmöglichkeit, dann steige die Hoffnung zu einem ökonomischen Imperativ auf, der die rückwärtsgewandte Frage nach der persönlichen Haftung ausklammere.

Die NZZ in einer Rezension eines neuen Buches, Kleine Kulturgeschichte des Geldes, von Dieter Schnaas

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