Diesmal sind es fünfhundert Millionen Chinesen, schreibt die Presse in einem Artikel unter Bezug auf eine Wortmeldung des ehemaligen schwedischen Finanzministers Pär Nuder. Mao Tse-tung habe seinerzeit zwar fünfhundert Millionen Chinesen durch die Kollektivierung der Grundproduktionen "vom Hunger befreit", dafür aber habe er das bislang dort vorhandene, zwischenmenschlich-soziale Netz aufgelöst.
Das heißt: soziale Leistungen, wie Altersvorsorge, Krankenpflege, Nachbarschaftshilfe, Hilfe in Notfällen, etc. etc., wurden "unnötig", ja sogar verunmöglicht (durch die Ein-Kind-Politik, und anderes), dafür sollte nun der Staat aufkommen, das zu leisten versprach der Staat, bzw. mußten andere Wege gefunden werden.
Daß dieses "Konzept" aber kein Staat der Welt auf Dauer finanzieren kann, wenn eine entsprechende Wirtschaftskraft es nicht über Abgaben finanziert, dürfte spätestens seit den Umbrüchen in den kommunistischen Staaten offenbar sein. China hielt nur deshalb länger durch als etwa die UdSSR oder die DDR, weil seine Bevölkerung "arm" blieb.
Weil es aber auch in China zu einem "Druck im Kochtopf" kam - die Proteste am Tien an men-Platz waren Zeichen dafür - und die Chinesen ohnehin eine gewisse Neigung zu weiseren Taten haben als andere Völker, wurde diesem auch in China aufkommenden Begehren nach individuellem Wohlstand und Lebensgestaltung mehr und mehr Raum gegeben (Pär Nuder nennt es "Demokratisierung"). Nach und nach erfolgte eine Liberalisierung der Wirtschaft.
Im Zuge des Umbruchs unter Deng Hsiao-ping, der den bekannten Umbau des Landes zum "Kapitalismus" (als Parallelsystem, Anm.) brachte, wurde das staatliche soziale Netz immer dünner - dafür wurden genannte fünfhundert Millionen Chinesen "aus der Armut befreit". Der Staat konnte sich die sozialen Netze dafür aber nicht mehr leisten, sonst hätten auch die Abgaben entsprechend erhöht werden müssen. Man hatte ja die Löhne und Sozialleistungen dem "freien Markt" überlassen. Und China's Aufschwung ist maßgeblich ein Aufschwung wegen niedriger Lohnstückkosten!
Das heißt: soziale Leistungen, wie Altersvorsorge, Krankenpflege, Nachbarschaftshilfe, Hilfe in Notfällen, etc. etc., wurden "unnötig", ja sogar verunmöglicht (durch die Ein-Kind-Politik, und anderes), dafür sollte nun der Staat aufkommen, das zu leisten versprach der Staat, bzw. mußten andere Wege gefunden werden.
Daß dieses "Konzept" aber kein Staat der Welt auf Dauer finanzieren kann, wenn eine entsprechende Wirtschaftskraft es nicht über Abgaben finanziert, dürfte spätestens seit den Umbrüchen in den kommunistischen Staaten offenbar sein. China hielt nur deshalb länger durch als etwa die UdSSR oder die DDR, weil seine Bevölkerung "arm" blieb.
Weil es aber auch in China zu einem "Druck im Kochtopf" kam - die Proteste am Tien an men-Platz waren Zeichen dafür - und die Chinesen ohnehin eine gewisse Neigung zu weiseren Taten haben als andere Völker, wurde diesem auch in China aufkommenden Begehren nach individuellem Wohlstand und Lebensgestaltung mehr und mehr Raum gegeben (Pär Nuder nennt es "Demokratisierung"). Nach und nach erfolgte eine Liberalisierung der Wirtschaft.
Im Zuge des Umbruchs unter Deng Hsiao-ping, der den bekannten Umbau des Landes zum "Kapitalismus" (als Parallelsystem, Anm.) brachte, wurde das staatliche soziale Netz immer dünner - dafür wurden genannte fünfhundert Millionen Chinesen "aus der Armut befreit". Der Staat konnte sich die sozialen Netze dafür aber nicht mehr leisten, sonst hätten auch die Abgaben entsprechend erhöht werden müssen. Man hatte ja die Löhne und Sozialleistungen dem "freien Markt" überlassen. Und China's Aufschwung ist maßgeblich ein Aufschwung wegen niedriger Lohnstückkosten!
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Nunmehr gab es aber nicht nur kein natürliches soziales Netz mehr, sondern dieses wurde noch weiter aufgelöst. Stattdessen hatten diese fünfhundert Millionen Chinesen - allesamt große Börsenspekulanten und Kapitalistenschweine, nicht wahr? - ihre Alters- und Notvorsorge selbst, auf sich allein gestellt, in die Hand zu nehmen. Und jeder Einzelne tat es, indem erzu sparen begann. (Die Sparquote in China ist enorm: an die vierzig Prozent des Einkommens!) Diese Gelder - und bei dieser Anzahl von Menschen kommen Beträge zusammen! - wurden nunmehr weltweit verfanlagt, und wo? Dort, wo sie die höchsten Renditen erbrachten, wo das Geld untergebracht werden konnte.
Und das war vorwiegend in den USA, wo diese Billionen Dollars als Kredite in die Wirtschaft, vor allem aber in den Alltag flossen - über Konsumkredite, über Hauskredite, auch bei fehlender Bonität.
So der ehemalige schwedische Finanzminster. Der stolz hinzufügt, daß die Chinesen das schwedische Modell des Sozialstaats nachzuahmen beginnen.
Genau das passiert eben im Sozialstaat mittlerweile weltweiter Prägung: Er verlagert die zwischenmenschlichen Aufgaben sozialer Einbindungen auf die Finanzwelt. Damit beginnt der Staat zur Zentralstelle immer weitergehender zwischenmenschlicher Vorgänge zu werden, bis nichts mehr "kostenlos" geregelt wird, aus Pflicht und Liebe, sondern alles etwas zu "kosten" beginnt. Noch dazu, wo der Sozialstaat von einer abstrusen Gleichheits- und Umverteilungsideologie getragen wird, die vor allem Unverbindlichkeit durch Herauslösung erzeugen soll. Umso lauter schreien diese Narren dann ja nach Solidarität - denn die genau ist es, die völlig verdunstet, man muß ja nur zuhören.
Damit beginnt aber "das Geld" seine fatale Rolle zu spielen, denn Geld, Anlagegeld, ist enorm hungrig. Es "muß" Zinsen bringen, das liegt in seiner Logik. Wenn noch dazu weltweit diese Verlagerungen stattfinden, findet somit auch weltweit eine Verlagerung zur Logik des Geldes statt, der man sich mehr und mehr ausliefert.
Diese Logik des Geldes - das nur ein Mittel sein sollte, kein Selbstzweck - wird zur Logik des gesamten Selbsterhalts.
Im Sozialstaat.
Hang them higher!
*241110*