"Wir sind damals, vor dem Krieg, immer in die Kirche gegangen. Die Mutter sowieso, der Vater weniger. Und ich mußte als Bub sowieso öfter in die Messe, denn ich war Ministrant. Und das hat mich fasziniert.
Damals habe ich den Zugang zur Religion gefunden. Denn da war ein Geheimnis. Bei bestimmten Sachen hat sich der Priester vom Volk weggedreht, und ich wußte nicht, was nun passiert, ich habe das nicht verstanden. Es war ein Geheimnis.
Die Sakristei lag ja gegenüber vom Heim der HJ, und wir haben immer geschrien, die herüber, wir hinüber. Und einmal haben sie geschrien: wir holen dich, Merkatz! Wir sind dann heim, und gleich unters Bett gekrochen. Da waren sie schon, im Hof, und haben sich vor die Fenster gestellt, und an die Tür gepumpert, und gerufen: Merkatz, wennst heut nicht zum Heimabend kommst, holen wir deinen Vater ins KZ! Da bin ich schon gegangen, aber nicht lang."
Die Sakristei lag ja gegenüber vom Heim der HJ, und wir haben immer geschrien, die herüber, wir hinüber. Und einmal haben sie geschrien: wir holen dich, Merkatz! Wir sind dann heim, und gleich unters Bett gekrochen. Da waren sie schon, im Hof, und haben sich vor die Fenster gestellt, und an die Tür gepumpert, und gerufen: Merkatz, wennst heut nicht zum Heimabend kommst, holen wir deinen Vater ins KZ! Da bin ich schon gegangen, aber nicht lang."
Karl Merkatz, der aus dem sozialdemokratischem Milhieu Wr. Neustadts stammt, im Radio-Interview