Dieses Blog durchsuchen

Donnerstag, 3. Juli 2014

Eine männliche Tat

Was an Erstaunlichkeiten doch oft zu beobachten sind: Da singt der Volksmusikinterpret Andreas Gabalier beim Formel I-Grand Prix von Österreich im steirischen Zeltweg doch tatsächlich die Bundehymne im ungegenderten Wortlauf. Den auch der VdZ richtig, gut, neben traditionell (und schon deshalb gut) kennt. 

[...] 

Heimat bist Du großer Söhne
Volk begnadet für das Schöne
Vielgerühmtes Österreich
Vielgerühmtes Österreich.

Naja, die norddeutschen Leser mögen das nicht verstehen. Aber Ihnen sei gesagt, was süddeutsche Leser sowieso wissen: Die deutsche Geschichte war 600 Jahre lang österreichische Geschichte, ehe sie im 19. Jhd. zur Geschichte preußischer Militär-Diktatur wurde. Österreich WAR Deutschland. Aber lassen wir das. Die heutigen Deutschen (sieht man von so manchem Bayern ab) war und ist gerne bereit, sich wie Wirklichkeit gegen fettes Kapitalistengeld abkaufen zu lassen, darum vergessen sie gerne die Geschichte und den Boden, auf dem sie stehen. 

(Denn Preußen hatte gar keinen Boden mehr, das ist absolut wörtlich zu nehmen, darum mußte es ihn "erobern", und trug das "Volk ohne Raum", diese preußische Neurose aus nie verdauter Wirklichkeit, in seine verderbliche Entfaltung. Wer mehr dazu lesen möchte, dem sei mit Reinhold Schneiders ausgezeichneter ontologischer Deutung in seinen "Hohenzollern" gedient.)

Jedenfalls: Die (aber nicht eimal einen Deut Mühe machrt sich der VdZ, seine Verachtung gegen das, was sich da abspielt, zu verbergen) längst traditionell wildgewordenen Weiberbeauftragten des Landes, unter ihnen als wesentliche Initiatiorin natürlich eine Vertreterin als frühererer Minister der sogenannten (sic!) Christlich-Sozialen Partei ÖVP, Gräfin Rauch-Kallat, haben freilich in einem Anfall von kreativem Akt den Text umgedeutet, und diese Umdeutung vor wenigen Jahren per Gesetz (anderes als Formalzwang fällt solchen Weibern sowieso nie ein, denn ihnen fehlt das, was die Frau selbst so unfaßlich großartig auszeichnet: Klugheit) vorgeschrieben. 

Sodaß es nun angeblich heißt:

Heimat großer Töchter und Söhne ...

Gabalier hat sich nicht darum bekümmert. Und vor Milliarden von Übertragungsgästen weltweit Österreich nach wie vor als "Heimat großer Söhne" bezeichnet. Die halbseidenen Argumente um Rhythmus und Reim wollen wir gnädig übersehen.

Ja natürlich, sämtliche kirchen- und parteibezahlten Medien (andere gibt es nicht) Österreichs haben ihn kritisiert, und ach wie vernünftig argumentiert. Aber sieh da - ein "Shitstorm" brach los. Denn wie Umfragen belegen, sind 80 % der Österreicher immer gegen diese willkürliche politisch-ideologische Trottelei gewesen und haben es eigentlich ignoriert. (Auch dem VdZ ist es nie im Leben eingefallen, den Text anders zu singen, er hat diese "Diskussion" schlicht ignoriert.) 

Auch die Frauen, übrigens. Also die, die halt solche sind, auch wenn sie als Opfer der patriarchalen  Ideologie eigentlich nicht zählen, wie die Frauenrechtlerinnen meinen. Denn gut, so verhalten sich sämtliche Gendernarren. Wer anders denkt als sie - der ist kein Mensch.

Man mag über Gabalier - der VdZ bekennt noch nie von ihm als Musikinterpret Notiz genommen zu haben, aber das sagt ja nichts - denken wie man will. 

Das ist eine gute, weil eine männliche Tat. Und gute Taten sind immer männlich.



***