Handeln aber, schreibt Sorel an einer Stelle, ist nur aus dem Mythos heraus möglich. Nur von dort aus ist die Freiheit möglich, die Geschichtlichkeit überhaupt erst ermöglicht. Niemand, der nur vollzieht, der nur raisonniert, kann überhaupt handeln. Erst der Mythos versetzt den Menschen in die Lage, die Weltimmanenz zu durchbrechen. Geschichtliches Handeln beginnt, wo der Mensch aufhört, wo er sich selbst übersteigt.
Der Mythos ist es damit, der Zeit schafft: die nie als Gegenwart vorhanden ist - denn Gegenwart ist immer nur eine Zusammenfassung aus Vergangenheit und Zukunft: aus dem Woher zum Wohin. Das Moment der Gegenwart (s. u. a. F. v. Baader) ist das Ewige, und das ist das Wahre, die Wahrheit, die über der Zeit steht, Zeit aus sich heraustreibt.
Nur das Volk hat deshalb Zukunft, das aus einem Mythos heraus handelt. Denn es schafft Zeit, es gestaltet seinen Weg.
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