Wissende Augen. Das Geheimnis nicht abgewartet. Also nicht erfahren, sondern angeeignet, vermeint ohne Geist erreichbar. Schuld ist immer Schuld gegen den Geist. Die Äpfel liegen bereit, sie liegen in ihrem Korb. Sie brach die Blume. Rote Schuhe. Die Linien der Beine, ihre Brüste, die Kleiderfalten, die Früchte sind klar wie zur Welt geboren durchbrechend - sie sind das Realisierteste dieses Augenblicks. Während die Gesichter, das Umfeld leicht verschwimmen. Trüb bereits die Farben des Horizonts. Er verbirgt sein Handeln besser, läßt geschehen, was er will, was er ergreift. "Sie hat mir gegeben!"
Bernard Fleetwood-Walker (1893-1965), "Amity" (1933), vieldeutig, abhängig vom aktualisierten Wirklichkeitsbezug, wie das Englische eben ist (während das weit differenziertere Deutsche zu leicht glaubt, sich vom Sein lösen, für sich als Sprache leben zu können) - unschuldige Freundschaft, die zur Komplizenschaft übergeht.
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Man vergleich dazu die Augen der Kinder in diesem Bild von eben dem selben Maler. Man beachte die großartige Kunst Fleetwood-Walters, in den Augen die seelische Haltung, den Menschen zu erfassen und darzustellen (also: zu sein). In denen das Wesen von Mann und Frau so großartig aufleuchtet. Es zeigt sich in vielen seiner Bilder, die wie von den Augen beherrscht wirken.
Oder dieses: Überwältigend wahr dargestellt die seelischen Ambivalenzen von Jungen an der Grenze zur Pubertät. Die Welt bricht wie ein Schmerz, eine Verstörung ein, bis man sich darauf - im Dialog mit der Kultur - eingerichtet hat. Der größere Junge, im Gesicht den ersten Schmerz, legt dem Jüngsten die Hand auf die Schulter, als wollte er ihn trösten vor dem nahenden Verlust. Der Jüngste wirkt nun gefaßt. Der Älteste, links am Bild, kennt die unwirkliche Komödie bereits.
Und die Großartigkeit, mit der er in den Gesten seiner Figuren einen ganzen Roman - als feinsinniges, hintergründiges Psychogramm einer Epoche - erzählt. Man beachte vor allem die Haltung des Kindes, das die Geschichte seiner Zukunft, die Zukunft des Schizoiden nämlich, der Kulturentwicklung als Flucht vor der Wahrheit, erzählt. Man beachte das Konturengefälle - das Kleid der Frau, die Frau, die Beine des Mädchens, den Hund ... Mann wie Frau lügen, je auf ihre Weise.
So nebenbei: Ein Meister des Knies, und ein Liebhaber der weiblichen Brüste ... Das Knie war bei den Griechen ein Sitz des Lebens.
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