Es muß um die Zeit der Wende 18./19. Jahrhundert noch sehr evident gewesen sein, daß für die Annahme der Newton'schen Physik als allumfassende Erklärung der Welt - als Mechanismus - viel zu glauben war. Das geht für mich aus der Diskussion zwischen Schiller und Goethe hervor, soweit sie aus den Briefen nachvollziehbar ist.
Beide lehnen dieses Weltbild deshalb als völlig ungenügend ab, und sie bestreiten auch seine Wissenschaftlichkeit: Eben, weil es keinen ganzheitlichen Ansatz hat.
Diesen wiederum bei diesen beiden zu finden ist faszinierend, wie immer man zu ihnen stehen mag, und ich bin mir selbst noch nicht im Klaren darüber. Aus ihren Briefen finde ich aber eine Gesundheit der Weltsicht angezeigt, die diese in einer Universalität sucht, die die Ergebnisse heutiger Quantenphysik ebenso einschließt wie umfassende Warnung vor einer immer umfassenderen Technik, die damals erst dräuend am Horizont stand. Aber nah genug, um sie als Krankheit zu ahnen, die im Begriffe war, sich bereits allerorten festzusetzen.
*200109*