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Dienstag, 27. Januar 2009

Ein Muslim ist überlegen.

Es ist natürlich schon interessant, was der Falter (Titelverlinkung) nun ans Licht bringt: eine Studie im Rahmen einer Dissertation über in Österreich wirkende Islam-Lehrer. Vielleicht nicht zufällig, denn vor einigen Tagen tauchte in Deutschland eine ebenfalls erschreckende Studie auf, die den Stand der "Integration" muslimischer (und vor allem türkischer) Zuwanderer in Deutschland zum Inhalt hatte.

Auch dort wurden in einer langfristigen und breit angelegten Untersuchung alle "Vorurteile rassistischer Bösmenschen" mehr als bestätigt: Von Integration kann man so gut wie nicht sprechen, sie sei, so die Studienautoren, definitiv gescheitert. Und die Ursachen liegen bei den Zuwanderern selbst, die Subkulturen bilden und gar nicht integriert sein wollen (siehe dazu: die Akzeptanz der hiesigen Gesellschafts-, Werte- und Rechtsordnung bei der österreichischen Studie). Der Bildungsstand ist weit unterdurchschnittlich, auch in zweiter oder dritter Zuwanderergeneration, die Bindung an das Herkunftsland (Türkei) entscheidend, der Anteil jener, die hier von staatlichen Zuwendungen leben, weit überdurchschnittlich. Die Erwerbsquote vor allem der Frauen ist extrem niedrig, die Arbeitslosenquote der Männer, wohl korrelierend mit der geringen Schulbildung, sehr hoch.

Hier zeigen sich allerdings auch ganz andere Konfliktpotentiale, wo die "offene Gesellschaft", der Technizismus, der uns längst auf allen Ebenen beherrscht, mit dem Naturrecht in Widerspruch steht, und muslimische Einwanderer lediglich einen Mut aufbringen, der zum Beispiel den Christen des Abendlandes längst fehlt.

Auch im Detail sind Ergebnisse wie sie unten angeführt stehen, täglich als Realität erlebbar. Das meiste sind aber nicht einfach Kultur- oder Mentalitätsunterschiede, also schlichtweg das, was man vorwirft: fremd. Das meiste berührt die Frage, ob man bei so manchem überhaupt von Kultur sprechen kann, die uns da oft genug umgibt. Noch in meiner Kindheit galt vieles von dem, was man beobachten kann, schlichtweg als "asozial," als unfähig, in einer (noch dazu: so dichten, fein verästelten, alten) Kultur, in sozialem Umfeld zu leben. Waren wir damals aber vielleicht bloß verbohrte Querköpfe?

Der Falter schreibt also: ...Mouhanad Khorchide ist ein liberaler Muslim, einer, der den Koran nicht wortwörtlich nimmt und der sich im Studium von der Wissenschaft und nicht von Gottes Wahrheit leiten lässt. Er predigt in Wien als Imam und bildet Lehrer fort, er hat selbst als Religionslehrer unterrichtet und am Islamischen Religionspädagogischen Institut der Uni Wien als Assistent gearbeitet.

Was die Studie aber zur bisher wohl wichtigsten Arbeit in Sachen Islam, Schule und Integration macht, ist ihr exklusiver Zugang: Da die Oberen der IGGIÖ in Khorchide eine Zukunftshoffnung sahen, durfte er 2007 bei einem Kongress der heimischen Religionslehrer seine Fragebögen austeilen. Zweihundertzehn der damals etwa dreihundertdreißig Lehrer retournierten die Bögen ausgefüllt. Vor allem für Wien und Niederösterreich, wo laut Experten die weitaus besseren Lehrer unterrichten, sind die Aussagen repräsentativ; Hilde Weiss, eine Kapazität auf dem Feld der Integrationsforschung, betreute die Dissertation, die mit "Sehr gut" benotet wurde.

Wer die Studie liest, kann sich vorstellen, wie überrascht Mouhanad Khorchide gewesen sein muss, als er die Bögen auswertete (siehe Grafiken). Beginnen wir mit den verstörendsten Antworten: 

Lehnen Sie Demokratie ab, weil sie sich mit dem Islam nicht vereinbaren läßt?“ 
21,9 Prozent („trifft sehr zu“ und „trifft eher zu“ wird jeweils addiert) sagen Ja. 

„Lehnen Sie die Menschenrechtserklärung ab, weil sie sich mit dem Islam nicht vereinbaren lässt?“ 27,1 Prozent bejahen. 

„Hätten Sie Verständnis dafür, wenn Muslime, die vom Islam abgefallen sind, mit dem Tod bestraft würden?“ 
18,2 Prozent Zustimmung. 

„Sehen Sie einen Widerspruch zwischen Muslim sein und Europäer sein?“ 
28,4 Prozent sagen Ja. 

Zwei Drittel der Lehrer gaben an, bei Problemen zwischen Schule, Schülern und Eltern als Mediator zu fungieren.

Es ist nicht lange her, dass katholische Priester als weltliche Autoritäten galten und in den Schulklassen im Namen der Erziehung religiöse Indoktrinierung betrieben. Heute nutzt der kleine Franz „Reli“ eher dazu, Hausaufgaben zu schreiben, als sich Anleitungen für den Alltag zu holen.

Für seinen Sitznachbarn Mohamed hat der Islamunterricht hingegen noch eine andere, weltlichere Bedeutung. Die immense Rolle der Religion als Identitätssensor für Migranten der zweiten und dritten Generation ist mittlerweile unbestritten – Khorchide selbst kam in seiner vorangegangenen Studie zu diesem Schluss. Nun hat er bei denen nachgefragt, die diese Identitäten maßgeblich stiften.

Die Studie weist ein Viertel der Lehrer aus, die auf Fragen nach Demokratie, Rechtsstaat und Integration genauso antworten, wie rechte Populisten es behaupten und Liberale es befürchten. Je älter die Lehrer, desto höher die Ablehnung rechtsstaatlicher Prinzipien. Je höher die Identifikation mit Österreich, desto höher auch die Anerkennung. 

32,7 Prozent lehnen die rechtsstaatlichen Prinzipien ab (35,5 Prozent von im Ausland und 21,3 Prozent von im Inland Geborenen). Der Studienautor fasst mehrere Fragen zu Demokratie und Rechtsstaat zusammen und zieht den Schluss, dass 22,6 Prozent der Lehrer „fanatische Haltungen“ einnehmen – die Zahl ist übrigens zwischen Österreichern und Ausländern gleich verteilt.

Zwar meldet sich etwas mehr als die Hälfte der Schüler vom sunnitisch geprägten Pflichtfach ab. Dennoch unterrichten derzeit dreihundertvierundneunzig Lehrer fünfzigtausend muslimische Kinder. Vor diesem Hintergrund ist Beunruhigung angebracht, wenn 44 Prozent der Lehrer die Vermittlung von Überlegenheitsgefühlen als vorrangiges Ziel betrachten.
...

Vor allem dieses letztgenannte pädagogische Ziel scheint ja recht erfolgreich umgesetzt. Denn diese kaum faßliche Überheblichkeit ist häufiger Gegenstand der alltäglichen Erfahrung.

Noch ein Hinweis auf das ARS ACTU Forum, wo es jede Menge stichhaltiger demographischer Daten (mit Berücksichtigung der Frage, ob Zuwanderung die Folgen aus dem Geburtendefizit ausgleichen kann) nachzuschlagen gibt.




*270109*