In seiner erstaunlichen Schrift "Maschine und Eigentum" zeigt Friedrich G. Jünger, daß der Maschinenkapitalismus, der sich seine Menschen unterwirft, zwangsläufig in ein technisches Kollektiv mündet, dessen Vollendung und Höhepunkt im Grunde der Kommunismus ist. Die Umwandlung des freien Unternehmers und Handwerkers zum Funktionär (des Organismus wie der Maschine) ist unausweichlich. Wie es die Enteignung ist, ohne daß sich das Kollektiv Eigentum im eigentlichen Sinne schafft, denn der Technizismus vernutzt und verkonsumiert die Welt lediglich.
Und tatsächlich finden sich in den Schriften Marxens wie Lenins bemerkenswerte Prognosen gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen, in denen das Wort "Kommunismus" beliebig gegen "Maschinenkapitalismus" auszuwechseln ist!
Noch bestechender ist Jünger's Analytik dort, wo er die Enteignung zugunsten des technischen (organisatorischen) Kollektivs als wesentliche Eigenschaft des technischen Maschinenzeitalters feststellt. Denn hierin nimmt er sogar die Auflösung der Familien vorweg - die mit eben dieser Auflösung des Eigentumsbegriffs direkt zusammenhängt.
Das Kollektiv aber kennt keine Verantwortung, und auch kein Eigentum, es kennt nur Vernutzung und Raubbau. Verantwortung kann nur in Verbindung mit Eigentum existieren - wo der Eigentümer nur dann solcher bleibt, wenn er das Objekt seines Eigentümerseins auch "pflegt", also in bestem Bestand hält. (Was nicht ohne "Naturgemäßheit" und Abwesenheit von "Raubbau" denkbar ist.) Nur das hat Bestand, das auch einen Eigentümer hat. (Nicht: nur Besitzer!)
*240109*